19. Tribus: [184] Chlaeniini.

St. neben den Augen nur mit einem Borstenpunkt; Bauch und HHü. in einer Ebene liegend; SR. der Fld. vor der Spitze meistens gekreuzt; VTr. des S nur mit 3 erweiterten, viereckigen oder rundlichen Gliedern; OSeite meistens fein anliegend behaart.


Die Larven sind von Chlaenius nigricornis und vestitus bekannt. Die Larve von Ch. vestitus ist auf T. 28, Fg. la abgebildet.

Die Chlaenini umfassen wenige Gattungen, aber darunter eine Gattung (Chlaenius), die über die ganze Erde mit zahlreichen Arten vertreten ist. Sie leben an Flüssen u. Sumpfrändern, unter Geniste u. Steinen.


Uebersicht: Gattungen:


A'' Der 8. Streifen der Fld. neben dem SR. biegt sich vor der Spitze nach innen in den Nahtwinkel u. wird nach innen kielförmig begrenzt; Körper kahl, oval; Hsch. von der Basis nach vorne verengt; VS. der VSchn. u. HSchl. glatt, ohne Porenpunkte. Zwischenräume flach u. glatt.


Oodina mit einer Gattung:


Oodes Bon.

A' Der 8. Streifen der Fld. neben dem SR. an der Spitze innen bis in den Nahtwinkel nicht kielförmig be grenzt; Hsch. auch zur Basis verengt; Körper meistens fein behaart; die Basalrandung der Fld. reicht bis zum verkürzten Skutellarstreifen; Zwischenräume der Streifen meistens punktiert und oft gewölbt.


Chlaeniina.


1'' OSeite der Tr. kahl oder fast kahl oder nur sehr spärlich gelb behaart; Basis der Fld. scharf u. deutlich gerandet. Endglieder der Ts. an der Spitze abgestutzt. F. vom 4. Gld. an fein u. dicht behaart, Gld. 3 häufig mit einzelnen, abstehenden Haaren besetzt. Epipleuren der Fld. vor der Spitze gekreuzt

Gattung Chlaenius Bon.


Untergattungen:


2'' Die KfTs. an allen Gld. mit zahlreichen Borstenhaaren besetzt; 3. FGld. lang u. beborstet. Hsch. mit rundlich abgestumpften HWinkeln, davor mit Borstenpunkt; Fld. gefurcht, mit gelbem SR.; EndGld. der Ts. beim S verbreitert u. die VSchl. innen an der Basis eckig verbreitert

UGattung Epomis Bon.1

2' Die KfTs. kahl.

3'' OSeite kahl, Fld. mit gelbem SR

UGattung Chlaenites Motsch.

3' OSeite mehr weniger fein behaart.

4'' Der SR. der Fld. stösst mit dem BasalR. an den Schultern im rechteckigen scharfen Winkel zusammen; das Borstenhaar des HschSR. befindet sich weit vor den HWinkeln; Hsch. u. Scheitel des K. einzeln punktiert.

[184] 5'' Fld. mit gelbem SR., die Zwischenräume dicht u. fein punktiert. B. normal; Schl. ziemlich dick, Trochanteren der HB. gross. K. schmäler als der Hsch

UGattuug Chlaenius s. str.

5' Körper blau oder grün, schlank, Fld. ohne gelben SR., die Zwischenräume gewölbt, nicht oder nur einzeln stark punktiert; B. lang u. dünn, Schl. dünn, Trochanteren klein; K. samt den Augen fast so breit als der herzförmige Hsch

UGattung Stenochlaenius nov.2

4' Der SR. der Fld. ist mit dem BasalR. an den Schultern fast in kontinuierlichem Bogen oder nur angedeutetem, stumpfen Winkel verbunden; das Borstenhaar des Hsch. steht in den HWinkeln oder in der Nähe derselben.

6'' Epipleuren der Fld. dicht punktiert u. fein behaart; Endgld. der Ts. auch beim S nicht verdickt; Klauengld. der HB. von normaler Länge, viel länger als das vorhergehende Gld.

7'' Hsch. fein gerandet, mit feiner MLinie u. jederseits mit länglichem Basalgrübchen; die Dörnchen, die Schn. u. Tr. gelb.

UGattung Chlaeniellus nov.

7' Hsch. an den Seiten wulstig gerandet, mit 3 Dorsalfurchen, hiervon die seitlichen nach vorne verkürzt; die Dörnchen der Schn. u. Tr. schwarz.

8'' Alle Zwischenräume der Fld. dicht raspelartig punktiert

UGattung Agostenus Motsch.

8'' Die abwechselnden Zwischenräume der Fld. glatt u. höher gewölbt.

UGattung Pelasmus Motsch.

6' Epipleuren der Fld. fast glatt u. kahl; Endgld. der Ts. schwach, beim S deutlicher verbreitert; Klauengld. der HTr. kurz, kaum länger als das vorhergehende FGld; VSchl. beim S an der Basis der USeite mehr weniger zahnartig vorspringend; das 3. FGld. kaum länger als das 4.; die ganze OSeite punktiert

UGattung Dinodes Bon.3

1' OSeite der Tr. dicht u. fein gelb behaart, selten spärlich behaart, dann aber seitlich gefurcht u. in der Mitte teilweise gekielt; Basis der Fld. nicht oder innen am Sch. undeutlich gerandet; F. schon vom 3. Gld. an fein behaart, aber dieses Gld. ist nicht wie die anderen matt; Epipleuren der Fld. vor der Spitze meistens nicht gekreuzt; Zwischenräume der Fld. flach, fein punktuliert u. fein behaart.

9'' Die Ts. an der Spitze deutlich abgestutzt; Basis der Fld. nur in der Nähe des Sch. undeutlich gerandet; Tr. an den Seiten ohne Längsfurche

Gattung Trichochlaenius Seidl.4

9' Die Ts. spindelförmig, am Ende zugespitzt, selten abgestumpft, aber nicht senkrecht abgestutzt; Basis der Fld. innen ungerandet; Epipleuren vor der Spitze nicht gekreuzt.

10'' Die hinteren Tr. an den Seiten mit feiner Längsfurche; B. lang u. dünn, die Trochanteren der dünnen HSchl. klein; Körper schlank, OSeite einfarbig, mattgrün oder blau; VTr. des S nur schwach erweitert

Gattung Chlaeniomimus Semen.5

[185] 10' Tr. an den Seiten ohne Längsfurche; B. normal, wenig lang; die Trochanteren der HSchl. gross; Körper gedrungen gebaut, OSeite bunt gefleckt, matt, dicht tomentiert; VTr. des S stark verbreitert

Gattung Callisus Bon.

Fußnoten

1 Nicht in unserer Fauna vertreten. Epomis circumscriptus Dft. kommt schon in Südfrankreich, Dejeani Dej. in Ungarn u. Griechenland vor.


2 Hierher Chlaenius coeruleus Stev., Lederi Reitt. aus dem Kaukasus u. anchomenoides Reitt. aus Transkaspien.


3 Hierher kommen auch die spanischen Chlaenius-Arten: baeticus, fulgidicollis, dives etc., deren Stellung bisher nicht erkannt wurde. Die Dinodes-Charaktere stimmen auf sie durchgehends, nur ist der S Schenkelzahn bei manchen Arten schwach ausgeprägt.


4 Die zahlreichen Vertreter dieser Gattung kommen in unserer Fauna nicht vor.


5 Hierher eine Art aus Transkaspien (gracilicollis Jakowl) mit fast kahlen Tr. u. eine neue Art aus Mesopotamien (Anchomenus hybridus Schmidt-Goebel i. lit.), letztere mit dicht behaarten Tr. Semenow stellt diese Gattung zu den Anchomeninen wegen der schwach erweiterten VTr. des S und den gerundeten Tr., aber die einzelne Supraorbitalborste neben dem Auge verweist sie entschieden zu den Chlaenini, wo sie mit Trichochlaenius sehr nahe verwandt erscheint. Chlaeniomimus hybridus Schm.-G.i. lit. ist dem gracilicollis täuschend ähnlich.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908.
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