10. Gattung: [96] Elaphrus Fabr.

Raschkäfer. Mittelgrosse Käfer, habituell den Cicindelen ähnlich und auch an Tachypus erinnernd. Auffällig durch grossen K. mit grossen, vorgequollenen, aber seitlich stehenden Augen, ähnlich also wie bei den Cicindelen; herzförmigen Hsch. und ausgezeichnet durch 4 Reihen grosser, flacher, meistens innen blau oder grüngefärbter Augenflecken auf den Fld.; die Zwischenräume der letzteren sind dicht punktiert.

Die Larven zeichnen sich dadurch aus, dass ihr K. einen Längskiel besitzt, der nach vorne in ein Horn ausmündet, wodurch sie an jene von Omophron herantreten, von denen sie sich aber durch kurze B., an denen die Tr. 2 Klauen tragen, wiederum entfernen. Auf T. 9, Fg. 7 a ist die Larve von E. cupreus sehr anschaulich abgebildet.


Zierliche, sehr schnell laufende Käfer, welche an schlammigen Sandufern der Gewässer und feuchten Uferauen leben und meist als solche überwintern.


1'' VTr. des S mit 4 erweiterten Gliedern. Tr. blau oder violett. Fld. mit scharf begrenzten blauen oder blaugrünen Augenflecken, Zwischenräume derselben wenig dicht punktiert.


Untergattung: Elaphrus s. str.


2'' Schn. dunkel, K. samt den Augen nicht breiter als der Hsch.

uliginosus Fbr.

2' Schn. und Basis der Schl. rötlichgelb, Kopf samt den Augen breiter als der Hsch.

cupreus Dftsch.

1' VTr. des S mit 3 erweiterten Gliedern. Tr. metallischgrün. Fld. mit flachen, weniger begrenzten, matten Augenflecken, Zwischenräume derselben dicht punktiert. Schn. und Wurzel der Schl. rötlichgelb.


Untergattung: Elaphroterus Semenow.


3'' VBr. in der Mitte ziemlich dicht behaart. Bronzegrün

riparius L.

3' Die ganze Br. kahl.

4'' HEcken des Hsch. mit einem ein Borstenhaar tragenden Porenpunkt.

5'' OSeite bronzebraun, einfarbig

aureus Müll.

5' Smaragdgrün, die glatten, erhabenen Mittelfelder der OSeite metallisch purpurfarbig.

smaragdinus Reitt.

[96] 4' HEcken des Hsch. ohne Borstenhaar. Smaragdgrün, die glatten Stellen der OS. rötlich kupferfarbig

Ullrichi Redtenb.


1. Elaphrus uliginosus Fbr. Kupferbraun, erzfarbig; die Vertiefungen auf K. und Hsch. meistens grün, US. grün, Schn. und Tr. blau oder violett. K. samt den Augen nicht breiter als der Hsch., dieser uneben, Fld. mit violetten Augenflecken, von welchen die inneren von einem bronzefarbigen Rand umgeben sind. 8–9 mm.


In ganz Deutschland vertreten und bis nach Sibirien verbreitet. Nicht häufig. T. 9, Fg. 6.


2. E. cupreus Dfsch. Von der vorigen Art, der sie sehr ähnlich sieht, durch etwas breiteren K., helle Schn. und SchlBasis, sowie mehr bronzefarbige OS. verschieden. 7,6–9 mm.


Ebenfalls in ganz Deutschland und auch bis Sibirien verbreitet und häufiger als vor. Art. An stehenden und fliessenden Gewässern, auf verschlammten Sande. – T. 9, Fg. 7: a Larve, b Käfer, c OL., d OKf., e UKf., f UL.


3. E. riparius L. (paludosus Oliv.). Von den nachfolgenden Arten durch die abstehend behaarte VBr. abweichend und leicht kenntlich. Matt bronzegrün, seltener kupferig; die Vertiefungen von K. und Hsch., die Basis der Fld. sowie die äusseren Augenflecken matt smaragdgrün. B. metallischgrün, die Mitte der Schn. und Wurzel der Schl. rötlichgelb. 6,5–7,5 mm.


In ganz Deutschland, Nordasien und Nordamerika. Bei uns die häufigste Art. – T. 9, Fg. 8.


4. E. aureus Müll. (litoralis Dej.). Bronzefarbig, mit Erzglanz; Schl. und Schn. wie bei dem vorigen. HWinkel mit einem borstentragenden Punkte. VBr. kahl. 7 mm.


In ganz Deutschland; im allgemeinen seltener als die vorigen, nur in Schlesien und Mähren häufiger als diese.


5. E. smaragdinus Reitter. Oben und unten smaragdgrün; nur die Spiegelflecken zwischen den augenförmigen Vertiefungen purpurfarbig, die Augenflecke mit sehr kleiner, unpunktierter, bronzefarbiger Fläche; in der Mitte derselben mit einzelnem grösseren Punkt. HWinkel mit Borstenhaar. 7 mm.


An den Ufern des mährisch-schlesischen Grenzflusses Ostrawitza, zeitig im Frühjahre am Ufersande, sehr selten. Wahrscheinlich Rasse von E. aureus.


6. E. Ullrichi W. Redtb. Von den beiden vorigen Arten durch den Mangel des Borstenhaares in den HWinkeln des Hsch. und die nach vorn erloschene SR.-Kante des letzteren verschieden. Smaragdgrün, glänzend, die erhabeneren Stellen von K. und Hsch. und die inneren Zwischenräume der Augenflecke bronzefarbig; B. rötlichgelb, die OSeite der Schl., die Wurzel und Spitze der Schn. und die Tr. lebhaft grün gefärbt. 7,5–8 mm.


Süd- und Mitteldeutschland, Böhmen; selten.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 96-97.
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