15. Gattung: [273] Acrotrichis Motsch.

(Trichopteryx Kirby.)1


Durch den an der Basis sehr breiten, nach vorne gerundet verengten Hsch., dessen HWinkel spitzig nach hinten gezogen sind u. die Basis der Fld. umfassen, sehr leicht erkennbar. Die Fld. sind oft nach hinten etwas konisch verengt.

Die Larve von A. intermedia Gillm. wurde von Perris 1896 bekannt gemacht.

Man findet die Arten im Dünger, unter feuchtem Laub u. faulenden Pflanzenstoffen, oft in grosser Zahl. Die Spitze der Fld. der fast immer schwarzen Arten ist verschwommen gelb gesäumt.


1'' Körper an den S. mit 3 Tastborsten, einer am SR. des Hsch. u. 2 an den S. der Fld., welche sich leider leicht abstossen u. deshalb oft zu fehlen [273] scheinen. OS. schwarz mit schwachem Erzschein, Hsch. glänzend, kaum schwächer als die Fld. punktiert. F. dunkelbraun, ihre 2 Wurzelgld. rot, B. rötlichgelb. 0,85–1 mm. – ( A. fascicularis Gillm. non Hrbst.) – T. 65, Fg. 2. – Sehr häufig

grandicollis Mnnh.

1' Körper an den S. ohne Tastborsten, oben ohne Erzschein, schwarz.

2'' Hsch. stark glänzend, weitläufig, nur an den S. manchmal dichter punktiert.

3'' Fld. fast gleichbreit oder nach hinten nur sehr schwach verengt. Hsch. nicht oder sehr wenig breiter als die Fld. Kleine Arten.

4'' Etwas grösser. Länglich, parallel, leicht gewölbt, ziemlich lang, anliegend behaart, schwarz, seltener die Fld. dunkelbraun, F. pechbraun mit helleren Basalgld., oder ganz rotbraun, B. rötlichgelb. Die VSchn. an der US. zur Spitze mit einer Reihe allmählich grösser werdenden Borsten besetzt. – 0,65–0,7 mm. – (A. similis Gillm., abdominalis Fairm., minima Motsch., picicornis Mnnh.) – T. 65, Fg. 3. – Unter Dünger u. faulenden Pflanzenstoffen nicht selten

Montandoni Allib.

4' Viel kleiner, die kleinste europäische Art, schwarz, die Fld. selten dunkelbraun, F. dunkel, die 2 dickeren Basalgld. rötlich, B. braungelb, meist mit getrübten Schl. F. länger als bei der gleich kleinen sericans, die VSchn. nur mit 3 Borsten vor der Spitze. 0,5–0,55 mm. – (A. pygmaea Er., parallelogramma Gillm., minuta Motsch.) – T. 65, Fg. 8. – Bei uns überall nachgewiesen. Nicht häufig

Chevrolati Allib.

3' Hsch. viel breiter als die Fld. u. letztere nach hinten mehr weniger verengt.

5'' Augen grösser, von unten gesehen mit ca. 30 Ocellen. Fld. an der Spitze schräg abgestutzt. OS. flacher gewölbt, schwarz, Hsch. an den S. oft schwach rötlich durchscheinend, die F. braun oder rostrot, B. braungelb. 0,65 bis 0,8 mm. – (A. alpina Allib., caucasica Kolen., anthracina Matth., subaenea Motsch., u. als Var. gehört hierher attenuata Gillm., seminitens Matth.) – T. 65, Fg. 4. – Bei uns nicht häufig

thoracica Waltl.

5' Augen kleiner, von unten aus etwa 20 Ocellen bestehend, Fld. am Ende quer gerundet abgestutzt, Sch. kaum dichter gekörnelt als die Fld. Kurz u. breit gebaut, gewölbt, schwarz, meistens mit rötlichbraun durchscheinenden S.u. meist auch die HWinkel des Hsch. rötlichbraun, F.u.B. gelb, erstere mit getrübter Keule. Fld. nach hinten beim S stark, beim Q sehr schwach verengt. 0,65–0,9 mm. – (A. minima Mrsh., flavicornis Waltl.) – T. 65, Fg. 5. – Unter abgefallenem Laub häufig

atomaria Degeer.

2' Hsch. nicht oder kaum glänzender als die Fld. u. oben durchaus gleichmässig, sehr gedrängt punktuliert.

6'' Hsch. mit langspitzigen, nach hinten gezogenen HWinkeln.

7'' Körper grösser, Fld. nach hinten beim S deutlich, beim Q sehr schwach verengt.

8'' Länge 0,9–1,2 mm. – Unsere grösste Art. OS. wenig glänzend, schwarz oder bräunlichschwarz, die F.u.B. gelb, die ersteren meist mit brauner Keule. – ( A. lata Matth.) – T. 65, Fg. 6. – Unter abgefallenem Laub, überall gemein

intermedia Gillm.

8' Länge 0,85–0,9 mm. – Wenig kleiner als die vorige Art, kürzer u. breiter gebaut, dunkler schwarz gefärbt, F. braun mit rötlichen 2 Basalgld., B. gelbrot. – (A. Laetitiae Matth.) – Unter faulenden Pflanzenstoffen häufig.

fascicularis Hrbst.

7' Körper kleiner, Fld. in beiden Geschlechtern gleichbreit.

9'' Grössere Art von fast 0,8 mm Länge. Körper etwas glänzend, dicht u. fein behaart, schwarz oder grauschwarz, F. braun, ihre 2 Wurzelgld. heller rostrot, B. gelbbraun. – (A. cantiana Matth.) – Nach Ganglbauer in Pommern, sehr selten

suffocata Halid.

[274] 9' Sehr kleine Art, von nur 0,6–0,7 mm. – Körper wenig glänzend, dunkel behaart, Fld. nur höchstens so lang als zusammen breit, schwarz, die F. gelbbraun, mit heller rostroten Basalgld., B. rötlichgelb, oft mit dunkleren Schl. Von sericans durch breiteren Hsch., mit spitzigeren u. längeren HWinkeln u. weniger matte OS. verschieden. – (A. pumila Er., clavipes Gillm., sericans Gillm. non Heer, Kirbyi Matth., longicornis Matth.) – T. 65, Fg. 7. – An sumpfigen Orten, unter Geniste, nicht häufig.

brevipennis Er.

6' Hsch. kaum breiter als die Fld., nur mit rechteckigen, nach hinten schwach verlängerten HWinkeln. Körper parallel. – Hierher 2 sehr kleine Arten von der Grösse der brevipennis.

10'' Fld. merklich länger als zusammen breit, kaum schmäler als der Hsch., die S. fast parallel, zur Spitze auch beim Q nicht erweitert. OS. wenig glänzend, grauschwarz, die F. dunkel, ihre 2 Basalgld. rostrot, B. gelblichbraun. 0,7 mm. – (A. depressa Gillm., acuminata, elevata Motsch., ambigua, picicornis, longula, brevis Matth. u. als var. bovina Motsch.) – T. 65, Fg. 9. – Unter Dünger u. faulenden Pflanzenstof fen, häufig.

sericans Heer.

10' Fld. kaum länger als zusammen breit, an den S. gerundet, beim Q nach hinten ein wenig erweitert; auch der Hsch. ist merklich breiter als die Fld. u. stärker gerundet. Sonst der vorigen ähnlich, aber oben fast glanzlos, braunschwarz. 0,65 mm. – (A. pumila Thoms.) – Norddeutschland, bei Berlin, selten

dispar Matth.

Fußnoten

1 Siehe Note 1 auf pg. 265.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 275.
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