15. Gattung: [291] Saprinus Erichson.

St. wenigstens hinten an den S. neben dem InnenR. der Augen linienförmig gerandet, eine RLinie des Scheitels, die meist vom VR. des Hsch. bedeckt ist, ist stets vorhanden. Der umgeschlagene R. der Fld. mit 2 Längsstreifen. VSch. gezähnt, die HSchn. bedornt. OS. kräftig punktiert.

Die S haben die Innenseite der MSchn. u. MTr. dichter u. länger behaart.


Die Arten sind zahlreich u. leben unter faulenden animalischen u. vegetabilischen Stoffen.


Uebersicht der Gruppen:


1'' Die St. vorne in der Mitte vom schnauzenförmigen KSch. nicht linienförmig abgesetzt:


Untergattung: Saprinus s. str.


2'' Fld. mit roten Makeln (die Arten kommen bei uns nicht vor).

2' Fld. ohne rote Flecken

1. Gruppe.

1' St. vom schnauzenförmigen KSch. durch einen linienförmigen Querstreif fein erhaben gerandet:


Untergattung: Hypocaccus Thoms.


3'' St. ober der RLinie glatt oder punktiert, gleichmässig skulptiert, ohne gröbere winkelförmige Querrunzeln

2. Gruppe.

3' St. ober der queren RLinie mit 1–2 winkelig gebogenen Querrunzeln.

3. Gruppe.


1. Gruppe.


(Saprinus s. str.)


Hierher unsere grössten Arten.


1'' Fld. mit einem Spitzenstreifen, welcher hinten den Nahtstreif mit dem R.-Streif verbindet u. die Spitze randet.

2'' Die Punktierung der Fld. reicht hinten bis zu dem Spitzenstreifen.

3'' SR. des Hsch. durch die Behaarung des umgeschlagenen R. kurz bewimpert. Dunkelgrün, blaugrün oder dunkelblau. 6–8,5 mm. – (S. cyaneus Hrbst., coerulescens Hoffm.) – T. 67, Fg. 5. – Im Süden gemein; soll bei uns in der Rheinprovinz gefunden worden sein

semipunctatus F.

3' SR. des Hsch. unbewimpert, die umgeschlagenen S. nicht behaart.

4'' Die ganzen Fld., mit Ausnahme der Schulterbeule, eines Fleckes auf dem 4. Zwischenräume am Sch. u. manchmal eines kleineren zwischen dem 2. u. 3. Rückenstreifen dicht runzelig punktiert, die Rückenstreifen sind nur angedeutet.

[291] 5'' Fld. mit einem glatten Fleck am Sch., der Nahtstreif fein ausgeprägt, Hsch. in der Mitte glatt, ohne Punktur. Am 3. Zwischenraume hinter der Basis mit einem glatten Fleck, der bei var. beduinus Mars, fehlt. 5–7 mm. – (S. melas Küst., tripartitus Motsch., bipartitus Mars.) – T. 67, Fg. 7. – Im Elsass

detersus Illig.

5' Fld. gedrängt, stark runzelig punktiert, neben dem Sch. nur mit schmalem glatten Fleck, Hsch. auch auf der Mitte fein punktiert, der Nahtstreif der Fld. fast furchenartig eingedrückt. 4–5 mm. – Westfalen, Hildesheim, Pommern, Preussen

rugifer Payk.

4' Punktur auf den Fld. frei, nicht zusammengeflossen, nirgends oder nur auf einem Teile runzelig.

6'' Die St. ist im hinteren Drittel fast glatt. Fld. vorn nicht punktiert, am 2. seitlichen Zwischenraume der Streifen mit Schrägkritzeln; Nahtstreif vorne fast immer verkürzt. Hsch. an den S. grob punktiert, die Punktur zum Teil länglich, RGrube am VR. deutlich. Schwarz mit dunklem Erzschein. 3,5–5,5 mm. – (S. nitidulus F., turcomanicus Mén., subattenuatus Motsch., uralensis Motsch., punctatostriatus, steppensis Mars., Krynickii Kryn.) – T. 67, Fg. 6. – Unsere gemeinste Art

semistriatus Scriba.

6' Die St. gleichmässig punktiert, Nahtstreif vorn mit dem inneren Rückenstreifen im Bogen verbunden, selten zum Teile offen, im 2. seitlichen Zwischenraume ohne grobe Schrägkritzeln.

7'' Hsch. gleichmässig bis zur RKante herabgewölbt, neben derselben meist stärker, aber nicht längsrunzelig punktiert.

8'' Fld. auf allen Zwischenräumen der Streifen fast bis zur Basis punktiert. Käfer lebhaft grün, selten blau oder violett. Hsch. auf der Mitte punktiert. 3–4 mm. – (S. viridis Dftsch.) – T. 67, Fg. 8. – Parasit von Phaedon cochleariae u. armoraciae. Nicht häufig

virescens Payk.

8' Fld. höchstens auf den 2 äusseren Zwischenräumen der Streifen bis gegen die Basis u. undeutlicher punktiert, Käfer schwarz oder schwarz mit Erz- oder Bronzeglanz.

9'' Hsch. an den S. nicht stärker punktiert als die Fld. am hinteren Teile, die Scheibe hinter der Mitte fast glatt, vorne jederseits mit einem Grübchen, Fld. hinten dicht u. fein punktiert, am 2. äusseren Zwischenraume der Streifen schräg u. fein gerunzelt. Körper kurz gebaut, oben messingglänzend, oder schwarz mit Bronzeglanz, oder braun mit Erzschein, F.u.B. rostrot. 2–3,5 mm. – (S. affinis Payk., georgicus Mars.) – Im Mittelmeergebiet, bei uns noch nicht nachgewiesen

chalcites Illig.

9' Hsch. an den S. stärker punktiert als die Fld. am hinteren Teile, die Scheibe überall, in der Mitte jedoch nur fein punktiert, VR.-Gruben undeutlich, Fld. auf der vorderen Hälfte nicht, auf der hinteren wenig dicht punktiert, die Rückenstreifen kräftig eingedrückt, bis über die Mitte reichend. Schwarz, glänzend. 3–4,5 mm. – Selten

lautus Er.

7' Hsch. kurzoval, vor dem SR. etwas abgeflacht u. da selbst dicht u. stark runzelig punktiert, vorne jederseits mit flacher Grube, Fld. spärlich u. fein, aber bis zur Basis punktiert, nur um das Sch. glatt; die Streifen sehr fein aber deutlich ausgeprägt u. auch an der inneren Bogenlinie zur Naht kaum sichtbar punktiert. Schwarz, stark glänzend, FKeule rostrot. 3–5 mm. – (S. brunnensis Fleischer.) – Mähren, selten

sparsutus Solsky.

2' Die Punktierung der Fld. reicht nicht bis zum SpitzenRStreifen, sondern lässt vor demselben ein queres glattes Band frei; der Nahtstreif vorn verbunden oder offen.

10'' St. dicht, ziemlich kräftig u. gleichmässig punktiert, die punktierte Fläche matt. Fld. äusserst gedrängt, stark punktiert, der innere Spiegelfleck gross, [292] der äussere viel kleiner, der hintere am HR. scharf abgegrenzt, die Schulterbeule allein glänzend u. glatt, hinter derselben längs der FldRKante dicht u. feiner punktiert. 3–4 mm. – (S. pulcherrimus Weber, speculifer Latr., personatus Illig.) – Selten

politus Brahm.

10' St. fein, wenig dicht, Scheitel recht spärlich punktiert, die beiden dorsalen Spiegelfelder in ihrer Länge wenig verschieden.

11'' Punktierung der Fld. gedrängt, die punktierten Flächen wenig glänzend, die Zwischenräume der Punkte kleiner als diese, der HR. des inneren Spiegelflecken scharf durch gleich starke Punkte begrenzt, die glänzende, fast glatte Fläche an den S. der Fld. hinter der glatten Schulterbeule fast bis zur Mitte reichend. 3–4 mm. – Nicht häufig

immundus Gyll.

11' Punktierung der Fld. mässig dicht, die punktierten Flächen glänzend, die Zwischenräume der Punkte so gross als die letzteren, der HR. des inneren Spiegelflecken durch vorgeschobene feinere Punkte schlecht begrenzt; die S. der Fld. hinter der glatten Schulterbeule fast bis zur Spitze glatt u. glänzend. 3–4 mm. – T. 67, Fg. 9. – Bei v. fulminans Koltze fehlt der 4. Rückenstreifen u. es sind dann die 2 Spiegelflecken in einen verschmolzen. – Häufig

aeneus F.

1' Fld. ohne queren Spitzenstreifen, oder er ist nach innen stark verkürzt; Siehe 2. Gruppe.


2. Gruppe.


(Untergattung: Hypocaccus Thoms.)


Fld. ohne, oder mit nach innen fehlendem queren Spitzenstreifen.


1'' Zwischen dem fast vollständigen Naht- u. dem 4. vorn im Bogen verbundenen Rückenstreifen befindet sich hinter der Mitte ein kurzes Stück eines 5. Rückenstreifens, das wenigstens durch Punkte markiert erscheint. Der VR. der St. ist in der Mitte eingebuchtet, St. mit 2 flachen Eindrücken u. manchmal mit feinem Längskielchen. Schwarz, mit grünem Metallschein, die F.u.B. pechbraun. 2,5–3,5 mm. – (S. decemstriatus Rossi.) – T. 67, Fg. 10. – Nicht häufig

conjungens Payk.

1' Zwischen dem Naht- u. dem 4. Dorsalstreifen hinter der Mitte ohne Spur eines 5. Rückenstreifens. VR. der St. nicht eingebuchtet, letztere ganz eben.

2'' Der 1. (4. von innen, der nächste vom äusseren Schulterstreif) Rückenstreifen nicht länger oder etwas kürzer als die inneren, hinten nicht geschwungen. Schwarzbraun oder schwärzlich mit schwachem Erzschein, F.u.B. braunrot. 1,5–2,6 mm. – (S. antiquulus Illig., longistrius Mars.) – T. 67, Fg. 11. – Ostseeprovinzen, Ostdeutschland, selten

rufipes Payk.


2' Der 1. Rückenstreifen (4. von innen) länger als die inneren, hinten etwas im Bogen geschwungen. Schwarzbraun, mit Bronzeglanz, selten ohne Metallschein: a. arenarius Mars., F.u.B. rostrot. Bei v. granarius Er. ist der Nahtstreif hinten abgekürzt. 1,5–2,5 mm. – Im südlichen Mitteleuropa, selten.

rubripes Er.


3. Gruppe.


(Untergattung: Hypocaccus Thoms. 2. Teil.)


St. mit runzeligen Querkritzeln, Spitzenstreifen der Fld. fehlend oder innen unvollständig.


1'' Die ganzen Fld., bis auf einen glatten Spiegelfleck vorne neben der Naht, äusserst gedrängt u. stark punktiert, die Zwischenräume der Punkte sehr feine Runzeln bildend u. matt. VSchn. mit 5–6 Zähnchen am AussenR.

2'' Hsch. auch längs der Mitte punktiert, 2 schräggestellte, schlecht begrenzte Felder von der Punktur frei. Der Zwischenraum an der Naht der Fld. u. [293] Basis punktiert, der Spiegelfleck klein, isoliert. Schwarz, meist mit Bronzeglanz. 3–4 mm. – Thüringen, Düsseldorf, Ostdeutschland, selten.

specularis Mars.

2' Hsch. hinter der Scheibenmitte nicht punktiert, Fld. mit je einem grösseren Spiegelflecken hinter der Basis, der bis zum 4. Rückenstreif reicht u. zwischen den Nahtstreifen nicht durch punktierte Zwischenräume geschieden ist. Die Punktur an den S. des Hsch. etwas längsrunzelig. Schwarz, meist mit blauem Scheine. 3–4 mm. (S. rugiceps Duft.) – T. 67, Fg. 12. – Bei uns weit verbreitet, aber nicht häufig

quadristriatus Hoffm.

1' Fld. auf der vorderen Hälfte fast glatt, die Punktur auf der hinteren Hälfte einfach, fein, die Zwischenräume glänzend. Dunkel metallischgrün, seltener braunschwarz oder braun, F., Schn. u. Tr. rotbraun. S. des Hsch. fein längsrunzelig punktiert.

3'' Der 1. Rückenstreifen (der 4. von innen) ist hinten im flachen Bogen geschwungen u. länger als die inneren. VSchn. mit 4 grossen u. 1 kleinen Zahn am AussenR. Kleine pechbraune Stücke mit vorn unterbrochenem Nahtstreif sind v. pullus Rosenh. (herbeus Mars.) 2,5–3,5 mm. – T. 67, Fg. 13. – Seltener als der nachfolgende

metallicus Hrbst.

3' Der 1. Rückenstreif hinter dem Schulterstreif (4. von innen) hinten nicht geschwungen u. nicht länger als die inneren, nächsten. VSchn. am AussenR. mit 6 kleineren Zähnen. 2,5–3,5 mm. – (S. semistriatus, violaceus Steph.) – T. 67, Fg. 14. – Bei uns nicht selten

rugifrons Payk.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 291-294.
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