60. Gattung: [83] Gyrophaena Mnnh.

Durch breite, ovale u. flache Gestalt, bunte Färbung, sehr spärliche Punktur u. Behaarung des glänzenden Hsch., die schmale basale Aufbiegung des letzteren, den meist kurzen K. mit vorstehenden Augen, leicht kenntlich. – Die Larve beschrieb Rey von G. affinis; sie fand sich mit dem Käfer an noch nicht vertrockneten Pilzen.


Die Arten leben gesellschaftlich, oft in grosser Menge, an Schwämmen u. Pilzen.


1'' Hsch. einzeln punktiert u. meist mit 2 grösseren Punkten vor der Basis, oder mit 2 weitläufig gestellten, meist flach vertieften Punktreihen.

2'' F. schlank, die Gld. 5–10 nicht oder kaum quer.

3'' Hsch. schwarz, mit breit abgesetztem BasalR., Fld. an der Naht kaum länger als eine Fld. breit, F. schwarz mit gelber Wurzel. Schwarz, Fld. rot mit schwarzer Makel am Sch. u. in den HWinkeln, die HR. der Hlb.-Tergite rotbraun, Ts.u.B. gelb. Grosse, etwas gewölbte Art. 2,5 bis 2,7 mm. – (G. signatipennis Gredl., Kraatzi Solsky, Solskyi Fauv.) – In Wäldern an Schwämmen, selten. Bayern, Mähren, Schlesien.

nitidula Gyll.

3' Hsch. gelbrot, mit schmal abgesetztem BasalR., Fld. an der Naht viel länger als eine Decke breit. F. gelb, manchmal braun mit gelber Basis.

[83] 4'' Grösser, F. gelb, das 5. freiliegende Hlb.-Tergit braun, beim S mit kleiner hufeisenförmiger Erhabenheit, das 6. an der Spitze mit 2 gegeneinander gekrümmten Zähnen. Gelbrot, der K., der Hsch. am HR. u. in den HEcken, dann ein Querband vor der Spitze des Hlb. schwärzlich. 2,4–2,7 mm. – T. 45, Fg. 1: b UKf., c UL. – In Wäldern an Schwämmen, nicht häufig.

pulchella Heer.

4' Kleiner, F. weniger lang, die vorletzten Gld. fast ein wenig breiter als lang, braun mit gelber Basis. Das 5. freiliegende Tergit beim S mit einem einfachen Höckerchen, das 6. wie bei der vorigen Art. Gelbbraun, der K.u. ein Querband vor der Spitze des Hlb., manchmal auch die HWinkel des Hsch. in geringem Umfange schwärzlich. 1,5–2 mm. – (G. amabilis Boisd., diversa Rey.) – T. 44, Fg. 20. – In Schwämmen, nicht selten.

affinis Sahlb.

2' Die vorletzten Gld. der F. stark quer.

5'' Grössere Arten von 1,5–2,3 mm Länge. – K. schwarz, Hsch. gelbbraun oder braun, selten schwarz, mit hellen R., Fld. bräunlichgelb, in den HWinkeln meistens dreieckig geschwärzt, Hlb. gelbrot, ein Querband vor der Spitze schwarz, die Basis u. Spitze rötlich.

6'' Fld. stark u. dicht runzelig punktiert.

7'' Grösser, 5. freiliegendes Hlb.-Tergit beim S in der Mitte mit 2 körnchenartigen Höckerchen u. jederseits ein Kielchen; das 6. mit 4 Dörnchen, die seitlichen länger, die mittleren genähert. Hsch. braun, mit helleren R., die Basis der rostroten F., die Ts.u.B. hellgelb. 1,8–2,3 mm. – (G. congrua Thoms.) – In Pilzen schattiger Wälder, manchmal häufig.

gentilis Er.

7' Etwas kleiner; 5. freiliegendes Hlb.-Tergit beim S mit 6 kleinen Längsfältchen, das 6. mit einem ausgerandeten MZahn u. jederseits einem Dorn an der Spitze. Hsch. braunschwarz mit hellen R., F., Ts.u.B. gelb. 1,8 bis 2,1 mm. – T. 45, Fg. 2. – An Schwämmen, häufig.

nana Payk.

6' Fld. fein u. weitläufig, gewöhnlich in den HWinkeln etwas deutlicher punktiert. Das 5. freiliegende Hlb.- Tergit beim S mit 4–6 kleinen Längshöckerchen.

8''' Das 6. (letzte) freiliegende Hlb.-Tergit beim S in der Mitte des SpitzenR. in 2 gekrümmte Fortsätze ausgezogen. K. schwarz, Hsch. dunkelbraun, Hlb. mit breiter Querbinde vor der Spitze. 1,5–1,8 mm. – (G. carpini Baudi, despecta, ruficornis Rey.) – An Schwämmen, nicht häufig.

bihamata Thoms.

8'' Das 6. (letzte) freiliegende Hlb.-Tergit beim S in 2 breite, dreieckige Zähne ausgezogen, Färbung wie bei der vorigen Art, etwas heller u. grösser. 2 mm. – (G. glabrella Motsch.) – An Baumschwämmen, selten.

laevipennis Kr.

8' Das 6. (letzte) freiliegende Hlb.-Tergit beim S in der Mitte mit einem schmalen gespaltenen MZahn oder MDorn u. jederseits in einen nach innen gekrümmten Dorn ausgezogen.

9'' Das 5. freiliegende Hlb.-Tergit beim S in der Mitte mit 6–8 sehr kleinen Längsfältchen. 1,5–2 mm. – ( G. pallidicornis Steph., congrua Er.) – An Schwämmen, nicht selten.

fasciata Mrsh.

9' Das 5. freiliegende Hlb.-Tergit beim S in der Mitte mit 4 Längshöckerchen. Hsch. zerstreut punktiert. 1,5 mm. – (G. puncticollis Thoms., punctulata Rey.) – Rheinbaden, Rheinprovinz, Preussen, Württemberg.

Poweri Crotch.

5' Kleine Arten von nur 1–1,4 mm Länge.

10'' Hsch. auf der Scheibe wenig dicht aber deutlich zerstreut punktiert.

11'' Rotgelb, der K., die Spitzenwinkel der Fld. u. das 4. freiliegende Hlb.-Tergit schwarz oder braun. Beim S hat das 5. Tergit 4 Längskielchen u. das 6. (letzte) in der Mitte des HR. einen dreieckigen MZahn u. an den S. je einen gekrümmten Dorn. 1–1,3 mm. – T. 45, Fg. 3. – In Wäldern, an Schwämmen.

minima Er.

[84] 11' Bräunlichschwarz, die Schultern, manchmal auch die Naht der Fld. rotbraun, Spitze des Hlb. braungelb, F., Ts.u.B. gelb. Das 5. freiliegende Hlb.-Tergit beim S ohne Kielchen. 1,2–1,4 mm. – An Baumschwämmen nicht selten.

manca Er.

10' Hsch. chagriniert, glänzend, nicht punktiert, nur mit 2 weitläufigen Punktreihen.

12'' Augen gross, fast die ganzen S. einnehmend, die Schläfen dahinter sehr kurz, stark verengt. Schwarz, Fld. braungelb, mit einem grossen, schwarzen Flecken in den HEcken, die Wurzel der braunen F., die Ts.u.B. gelb. Das 5. Tergit beim S ohne Höckerchen, das 6. mit 2 Zähnen. Körper breiter als der der nachfolgenden. 1–1,3 mm. – Bei uns sehr selten, häufiger in Osteuropa.

lucidula Er.

12' Augen kleiner, die Schläfen wenig kürzer als die Augen, nach hinten schwach verengt:


Untergattung: Phaenogyra Rey.


Hsch. fast glatt, nur mit 2 Reihen feiner, weitläufiger Punkte; Hlb. kaum punktiert. Braunschwarz, fettglänzend, F., Ts.u.B. gelb, Fld. manchmal pechbraun.


13'' Grösser, die vorletzten FGld. schwach quer, beim S das 5. freiliegende Hlb.-Tergit mit einer Querreihe sehr feiner Fältchen besetzt. 1,3–1,5 mm. – (G. laevigata Heer.) – An Baumschwämmen, oft in grosser Menge.

strictula Er.

13' Kleiner, die vorletzten FGld. stark quer, beim S das 5. freiliegende Tergit mit einer Querreihe von sehr feinen Körnchen besetzt. 1,2 bis 1,3 mm. – (G. brevicornis Rey.) – Mit der vorigen, aber seltener.

polita Grav.

1' Hsch. deutlich, ziemlich dicht behaart, ziemlich dicht oder fast gar nicht punktiert, chagriniert, ohne 2 stärkere Punktreihen u. ohne grössere Punkte auf der Scheibe. Sehr kleine Arten.

14'' Hsch. ziemlich dicht punktiert, Fld. parallel, kürzer als zusammen breit, Hlb. gestreckt, nach hinten undeutlich verengt, die Tergite fast von gleicher Länge, oben alle fein u. dicht punktuliert. Körper schmal, ge streckt:


Untergattung: Agaricophaena nov.


Klein, schmal, dunkelbraun, die Fld. wenig heller, Basis u. Spitze des Hlb. etwas heller gelbbraun, Mund, F.u.B. hellgelb. 1 mm. – (G. punctipennis Thoms., fungicola Motsch.) – T. 45, Fg. 4. – An Baumschwämmen, sehr häufig.

boleti L.


14' Hsch. chagriniert, sehr fein behaart, aber fast unpunktiert, Fld. lang u. breit, nach hinten ein wenig erweitert, an den S. fast so lang als zusammen breit, Hlb. gedrungen gebaut, nach hinten verengt, die ersten 3 Tergite lang, die andern kurz, alle kaum sichtbar punktiert. Körper breit oval.


Untergattung: Agaricochara Kr.


Klein, breitoval, braungelb, Hsch. rötlichbraun, der K.u. die Mitte des Hlb. schwärzlich, die HWinkel der Fld. meistens etwas getrübt, die Wurzel der rostfarbigen F., die Ts.u.B. gelb. 1–1,2 mm. – An Baumschwämmen; bei uns überall, aber selten.

laevicollis Kr.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 83-85.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Brachvogel, Albert Emil

Narziß. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen

Narziß. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen

Albert Brachvogel zeichnet in seinem Trauerspiel den Weg des schönen Sohnes des Flussgottes nach, der von beiden Geschlechtern umworben und begehrt wird, doch in seiner Selbstliebe allein seinem Spiegelbild verfällt.

68 Seiten, 8.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon