90. Gattung: [108] Quedius Steph.

Von den verwandten Gattungen durch seitenständige Augen, nicht verkürztes Endgld. der Ts., behaarte Fld. u. einfach gebaute F. verschieden. –

Nach Schiödte unterscheidet sich die Larve von Quedius fulgidus von jener des Velleius durch einfache Wimperborsten des BrSch. u. an der Spitze viel stärker verdickte Wimperborsten des Hlb., durch längeren K.u. BrSch., viel längeres Analsegment u. durch keulig verdickte Spitze des ersten Gld. der Analanhänge.


Die Arten leben unter feuchtem Laub u. Moos vorzüglich in Wäldern, unter faulenden Vegetabilien u. einige als Gäste bei Ameisen.

Auf dem K. befinden sich einzelne Punkte, darunter sind 3 sehr charakteristisch, 2 StPunkte u. 1 Scheitelpunkt. Die ersteren liegen am InnenR. neben den Augen, oder der 2. oft hinter den Augen, frei; der Scheitelpunkt ist dem HR. des K. mehr weniger genähert. Ein grosser, auffälliger Punkt steht auch in der Nähe des SR. des Hsch.; es ist der Marginalpunkt.


Uebersicht der Untergattungen.


1'' K. vom Halse dorsalwärts nicht abgeschnürt. K.u. Hsch. stark quer. Körper breit, abgeflacht.

Euryquedius nov.1

1' K. auch dorsalwärts vom Halse abgeschnürt u. durch eine eingegrabene Querlinie abgegrenzt.

2'' Augen nicht oder kaum länger als die Schläfen bis zur queren Halsabschnürung. K. etwas viereckig, mit abgerundeten Winkeln, in der Mitte zwischen den Augen kaum schmäler als von der Halsabschnürung bis zum VR.; die Schläfen hinter den Augen eine Strecke parallel, dann verengt.

3'' Schläfen doppelt so lang als die Augen.

Ediquus Rey.

3' Schläfen so lang als die Augen oder wenig kürzer, oder wenig länger, aber nicht doppelt so lang als die Schläfen bis zur Halseinschnürung.

4'' Fld. mit 2–3 unordentlichen Längsreihen grösserer Punkte, ein Nahtstreifen ist mehr weniger deutlich vorhanden.

Quedionuchus Sharp.

4' Fld. ohne Längsreihen grosser Punkte.

Microsaurus Thoms.

2' Augen deutlich, gewöhnlich viel länger als die Schläfen.

[108] 5'' OL. flach gerundet, in der Mitte nicht ausgebuchtet, nicht eingeschnitten, höchstens in der Mitte mit einem feinen Längsstrichel. Lange, grosse, oben gleichmässig gewölbte Arten mit fast parallelseitigem Hlb.

Quedius s. str.

5' OL. in der Mitte ausgebuchtet oder durch einen tiefen Einschnitt zweilappig; Hlb. zugespitzt.

6'' Augen doppelt so lang als die Schläfen, oder wenig länger; Sch. glatt u. unbehaart.

Sauridus Rey.

6' Augen viel mehr wie doppelt so lang als die kurzen Schläfen, fast die ganzen S. des Hsch. einnehmend; Sch. meistens punktiert, seltener glatt.

Rhaphirus Steph.


Untergattung: Ediquus Rey.2


1'' Klein, braun, der K. schwarz, der Mund, die F.u.B. heller; die F. kurz, die vorletzten Gld. quer, die Augen rund, seitenständig. 4,5–5 mm. – (Quedius chrysurus Kiesw.) – Im nördlichen u. östlichen Teile von Deutschland bei Lasius fuliginosus.

microps Grav.

1' Grösser, rotbraun, der K. schwärzlich, der Mund, die F.u.B. heller, die F. länger, ihre 5 vorletzten Gld. so lang als breit, die Augen oval, schräg gestellt. 7–9 mm. – In ganz Deutschland, aber überall sehr selten.

longicornis Kr.


Untergattung: Microsaurus Thoms.


(Bei den S ist der K. etwas breiter, deutlicher viereckig, der VR. der St. mehr weniger flach ausgerandet oder abgestutzt, der häutige Clypeus mit 2 queren Erhabenheiten.)


1'' Sch. zerstreut punktiert.

2'' Schwarz, Fld. gelb mit dunklerer Scheibe. 4,5–5 mm. – Hamburg, Schlesien.

infuscatus Er.

2' Schwarz, Hlb. allmählich rostbraun. 8–10 mm. – (Qu. truncicola Fairm.) – In Süddeutschland, im Mulme alter Bäume sehr selten. Elsass, Nassau, Mecklenburg, Paskau.

ventralis Arag.

1' Sch. ganz glatt.

3'' HschScheibe vorne jederseits nur mit 1–2 feinen, hintereinander liegenden Punkten, die leicht zu übersehen sind, davon einer in der Nähe des VR.; der Marginalpunkt ist dem SR. stark genähert. K. immer schmäler als der Hsch., die Schläfen länger als die Augen. Schwarzbraun, der Mund, die ziemlich kurzen F., die B.u. Fld. rot, K. dunkler. 6 mm. – T. 47, Fg. 16. – In den Nestern von Formica rufa, nicht selten.

brevis Er.

3' Scheibe des Hsch. auf der vorderen Hälfte jederseits der Mitte mit einer aus 3, selten 4 Punkten bestehenden Punktreihe, deren VR.-Punkt meist weiter nach aussen gerückt ist.

4'' Diese Reihen bestehen aus 3 Punkten.

5'' Hsch. vorne jederseits der Dorsalreihen mit 2–4 in einer unordentlichen Reihe stehenden Punkten, wovon der hinterste vor dem kräftigen Marginalpunkte3 steht.

[109] 6'' Gross, Fld. stark chagriniert, matt, Körper schwarz, der umgeschlagene Teil der Fld. gelb, die Basis der braunen F.u. die Ts. bräunlichgelb, B. dunkelbraun; Hlb. stark irisierend. 10–12 mm. – T. 47, Fg. 17. – In ganz Deutschland nachgewiesen, selten.

lateralis Grav.

6' Fld. nicht oder undeutlich chagriniert, glänzend.

7'' Der hintere StPunkt steht dem Auge kaum näher als der Einschnürung des Scheitels. HSchl. auf der US. mit starren Börstchen bewimpert. Schwarz, die Fld. bräunlichrot, oder rotbraun, die Ts. heller. 9–11 mm. – (Qu. Eppelsheimi Sdl. non Quedenfeldt, pectinator Sdl.) – Nach Schilsky in Nassau, Preussen u. Böhmen. Sehr selten. (Mir unbekannt.)

brevicornis Thoms.

7' Der hintere StPunkt steht dem Auge viel näher als der Einschnürung des Halses.

8'' Die Schläfen sind nicht länger als die Augen. OS. rotbraun oder schwarzbraun, niemals tief schwarz, der Mund samt OL. u. Mandibeln, F. (zur Spitze oft dunkel) u.B. rotgelb. Fld. stark, wenig dicht punktiert.

9'' Rotbraun, der K.u. oft auch der Hsch. braunschwarz, die Fld. rot, meist mit gebräunten HEcken, die F. oder deren Wurzel, die Ts.u.B. rötlichgelb; manchmal ist der ganze Käfer rötlichbraun mit dunklem Kopf: a. atricillus Grav. (atriceps Steph.) – 6,5–7,5 mm. – (Qu. analis F., pygmaeus Grav.) – Unter abgefallenem Laube u. unter Baumrinden, in Deutschland selten.

scitus Grav.

9' Schwarzbraun, die HR. der Hlb.-Segmente heller gesäumt, die F. oder deren Wurzel, der Mund u. die B. rotgelb. 6–7 mm. – Deutschland, unter feuchtem, abgefallenem Laube.

xanthopus Er.

8' Die Schläfen sind bis zur Einschnürung des Halses deutlich länger als die Augen. OS. tief schwarz, nur die Fld. oftmals rot.

10'' OS. ganz schwarz, auch die F.u.B. zum grössten Teile dunkel.

11'' Grösser, 8–10 mm; Fld. mässig fein, wenig gedrängt punktiert, Hlb. dicht u. fein punktiert. Beim S das 6. Bauchsternit an der Spitze flach ausgebuchtet u. davor geglättet. Bei v. Jänneri Hubenthal befindet sich neben dem hinteren StPunkte nach aussen, gegen die AugenR., noch ein überzähliger Punkt. – (Qu. nitidus Grav., variabilis Gyll., Fuchsi Scriba, temporalis Thoms.) – In ganz Europa nicht selten.

mesomelinus Mrsh.

11' Kleiner, 7–8 mm, Fld. stark, wenig gedrängt punktiert, bei v. pyropterus Epp. rot; Hlb. dicht, etwas stärker punktiert; die Naht der Fld. oft mit rötlichen R. Beim S das 6. Bauchsternit am Ende der Mitte tiefer ausgerandet u. davor ein dreieckiges Feld geglättet. – (Qu. fageti Thoms.) – Schlesien. In den Beskiden u. Sudeten.

maurus Sahlb.

10' OS. schwarz, Fld. rot.

12'' F.u.B. dunkel. 10–12 mm. – In Deutschland noch nicht nachgewiesen.

abietum Kiesw.

12' Basis der F.u. die B. gelbrot.

13'' Schläfen wenig länger als die Augen. Fld. stärker punktiert, wenig länger als zusammen breit. 7–8 mm. – (maurus v. pyropterus Epph.) – Schlesien.

13' Schläfen viel länger als die Augen, Fld. etwas feiner punktiert, so lang als zusammen breit. 8–10 mm. – Ostpreussen, Gotha, Schlesien, Böhmen.

vexans Epplsh.

5' Hsch. vorne jederseits der Dorsalreihen mit 2–4 in einer unordentlichen Reihe stehenden Punkten, wovon der hinterste hinter dem Niveau des kräftigen Marginalpunktes steht.

14'' K. neben dem hinteren StPunkte, nach aussen, nahe beim HR. der Augen, noch mit einem überzähligen Punkte. Schwarz, Fld. gelbrot, bei v. nigrocoeruleus Fauv. (variabilis Muls.) blauschwarz, VSchn. u. Tr. oft rotbraun. [110] 7,5–9,5 mm. – (Qu. variabilis Gyll., floralis Boisd., laetus Fald., puncticollis Thoms., assecla Muls.) – In ganz Europa.

ochripennis Mén.

14' K. am HR. des AugenR. ohne solchen überzähligen Punkt.

15'' F.u.B. zum grössten Teile schwarz; Körper schwarz, glänzend, die Fld. rot, selten ebenfalls schwarz: a. depauperatus Woll., Hlb. dunkel, höchstens das vorletzte Tergit schmal braun gerandet. 8–10 mm. – (Qu. rufitarsis Mrsh., haemopterus Steph., bicolor Redtb., quadripunctatus Thoms.) – In ganz Europa, seltener als der vorige.

fulgidus F.

15' Schwarz, der Mund, die F. oder ihre Basis im weiteren Umfange u. die B. gelbrot, die Schl. nicht angedunkelt; ferner die Fld., die HR. der Hlb.-Tergite sowie die Spitze des Hlb. gelbrot. Seltener sind die Fld. teilweise oder ganz dunkel: a. virens Rottenb. 7,5–8,5 mm. – (Qu. aetolicus Kr.) – T. 47, Fg. 18. – Deutschland, nicht selten.

cruentus Oliv.

4' Die dorsale Punktreihe jederseits der vorderen Mitte des Hsch. besteht aus 4 Punkten. K. neben dem normalen hinteren StPunkte mit einem genäherten Punkte vor demselben u. nach aussen neben demselben, wovon der erstere den InnenR., der andere den HR. der Augen berührt. Schwarz, die R. der braunen Fld., sowie die HR. der Tergite schmal rötlich, die Wurzel der ersten FGld. u. die Ts. rostrot, die B. teilweise braunrot. 7–8 mm. – Nach Gravenhorst in Deutschland; sonst in Nordeuropa u. Sibirien.

tenellus Grav.


Untergattung: Quedionuchus Sharp.


1'' Fld. mit feiner Grundpunktur, dunkel, oft mit schwachem Erzschein, Schulter, Naht u. Spitze gelblich oder rötlich gerandet. Schwarz, Mund, F.u.B. braun; Hlb. irisierend.

2'' Grösser u. breiter, HSchl. auf ihrer US. mit kurzen, steifen, stachelartigen Börstchen bewimpert, Hlb.-Tergite fein u. weitläufig punktiert. 7,5–8,5 mm. – (Q. impressus Panz., rufocinctus Mnnh.) – T. 47, Fg. 19. – Unter faulenden Pflanzenstoffen überall häufig.

cinctus Payk.

2' Kleiner u. viel schmäler; HSchl. auf ihrer UKante nur äusserst fein u. kurz behaart, Hlb.-Tergite dicht u. fein punktuliert. 5,5–6 mm. – (Q. pediculus Fauv.) – Alpin, in den Beskiden u. wohl auch im Riesengebirge.

punctatellus Heer.

1' Fld. hautartig retikuliert, ohne deutliche Grundpunktur, schwarz, irisierend, der Mund, die Basis der F., die Fld., die R. der Hlb.-Segmente gelbrot; manchmal sind die Fld. in der Mitte dunkelbraun: a. resplendens Thoms. 7–8 mm. – (Qu. laevipennis Duf., longipennis Mnnh., plagiatus Mnnh.) – Unter Rinden unserer Koniferen.

laevigatus Gyll.


Untergattung: Quedius in spe.


(K. immer etwas schmäler als der Hsch., dieser nicht oder schwach quer.)


1'' Sch. glatt. Gross, schwarz, die Basis der F., die Ts.u. Tr. rostrot; selten sind die Fld. längs den S.u. am SpitzenR. gelbrot: a. sublateralis nov. (Paskau.) 10–16 mm. – (Qu. granulipennis Motsch.) – Deutschland, nicht selten.

fuliginosus Grav.

1' Sch. punktiert.

2'' K. zwischen den vorderen StPunkten jederseits mit einer Gruppe von 2 bis 3 Punkten. Sonst dem vorigen ganz ähnlich. Schwarz, Fld. selten braun, F.u.B. zum Teile oft hell gefärbt. 10–15 mm. – (Qu. frontalis Nordm., laevicollis Brullé.) – Deutschland, selten.

tristis Grav.

2' K. zwischen den vorderen StPunkten ohne Punkte.

[111] 3'' Fld. braunrot, F., Ts.u.B. rostrot. 10–13 mm. – (Qu. picipennis Payk., laticollis Grav., simplicifrons Fairm.) – T. 47, Fg. 20. – In Deutschland selten, im südlichen Europa häufig.

molochinus Grav.

3' Ganz schwarz, nur die Tr. rötlich. 9,5–12 mm. – T. 47, Fg. 1. – Böhmerwald, Schlesien, nach Schilsky auch im Allergebiet.

unicolor Kiesw.


Untergattung: Sauridus Rey.


1'' St. zwischen den vorderen Augenpunkten ohne dorsale Punkte.

2'' Fld. kaum länger, oft kürzer, als der Hsch. K. jederseits zwischen dem hinteren Augenpunkte u. dem Scheitelpunkte ohne Zwischenpunkt.

3'' Fld. matt, zwischen den Punkten chagriniert. Hsch. vorne jederseits der Mitte mit 4 gereihten Punkten, wovon der vorderste RPunkt etwas nach aussen steht. Braunschwarz, der Hsch. braun mit helleren S., die Fld. braun, glanzlos, mit gelbrotem HR., F.u. Ts. bräunlichrot, das 2. u. 3. FGld. zum Teile braun, B. gelbrot. 7–9 mm. – (Qu. peltatus Er., praecox Er., irideus Müll.) – Elsass, Westfalen, Hessen, Böhmen.

fumatus Steph.

3' Fld. mehr weniger glänzend, zwischen den Punkten nicht chagriniert.

4'' Der grosse Marginalpunkt des Hsch. ist der SR.- Linie nicht genähert, zwischen beiden hätten reichlich 2 so grosse Punkte Platz. Gross, schwärzlich, Fld. rot, dicht punktiert, F., Ts.u.B. gelbrot, die Schl. manchmal dunkler.

5'' K. kleiner, ovaler, dicht vor dem hinteren StPunkte an den Augen mit 1–3 kleinen Nebenpunkten, Fld. gewölbter, wenig rauh punktiert, die Nahtkante gewöhnlich getrübt, B. hell rotgelb. 8–10 mm. – (Qu. variicolor Nordm., gracilicornis Heer.) – In ganz Deutschland, aber bei uns sehr selten.

picipes Mnnh.

5' K. grösser, neben dem hinteren StPunkte an den Augen ohne feine Nebenpunkte, Fld. abgeflacht, dicht, rauh punktiert, manchmal kürzer (a. brevipennis Motsch.) u. oft neben der Naht mit grossem, dunklen Längsflecken: a. Kiesenwetteri Gnglb., die B. dunkler rot, die hinteren Schl. oft getrübt. 8 bis 11 mm. – In Bergwäldern unter Moos. Bayern, Schlesien, Mähren; angeblich auch im Allergebiet; die Varietäten in den Beskiden.

ochropterus Er.

4' Der grosse Marginalpunkt des Hsch. ist der SR.- Linie genähert, zwischen beiden hätte bloss ein gleich grosser Punkt Platz.

6'' Hsch. beträchtlich breiter als die Fld.

7'' Gross, K. hinten schwach eingeschnürt, die Schläfen bilden mit den HalsS. einen sehr stumpfen Winkel, Fld. dicht raspelartig, einfach, wenig stark punktiert. Siehe: Qu. ochropterus, Rasse brevipennis Motsch. et a. Kiesenwetteri Gnglb. –

7' Kleiner, K. hinten stark eingeschnürt, die Schläfen bilden mit den HalsS. fast einen wenig stumpfen Winkel. Fld. grob, wenig gedrängt punktiert; Körper dunkler. Die 2 hintern Dorsalpunkte am Hsch. auffallend stark eingedrückt. Schwarz oder pechbraun, der HR. der Fld. bräunlichrot, Mund, F.u.B. dunkelbraun, die Knie u. Tr. heller, oder ganz bräunlichrot. 6–7 mm. – In ganz Europa, nicht selten.

umbrinus Er.

6' Hsch. nicht deutlich oder kaum breiter als die Fld. in ihrer grössten Breite.

8'' Gross, 8–11 mm, K.u. Hsch. tief schwarz, Fld. stark punktiert, schwarz, der SR. breit, der HR. u. die Naht schmal braunrot, Hlb. dunkel mit helleren SpitzenR. der Tergite, Mund, F.u.B. rotgelb, die feine Behaarung gelb. – (Qu. montanus Heer, fimbriatus Er., speculator Kiesw.) – T. 48, Fg. 2. – Westfalen, Thüringen, Hildesheim, Böhmerwald, Mähren.

dubius Heer.

8' Meist viel kleiner, anders gefärbt, oder bei ähnlicher Färbung kleiner als 8 mm.

[112] 9'' Rot, K. schwarz, Hsch. u. Fld. einfarbig gelbrot, Sch. schwarz, Hlb. braun, stark irisierend, die R. der Tergite braunrot, Mund, F., Ts.u.B. gelb. Fld. dicht u. stark punktiert. 7,5–8 mm. – (Qu. ruficollis Steph., pineti Bris.) – Bayern, Nassau, Westfalen, Pommern, selten.

nigriceps Kr.

9' Anders gefärbt, oder bei gleicher Färbung haben die Fld. eine dunkle strichförmige Zeichnung neben der Naht. F. wenigstens zur Spitze mehr weniger angedunkelt.

10'' Fld. braunschwarz, dicht u. ziemlich stark punktiert, einfarbig, nur der SpitzenR. ist schmal braunrot gesäumt. Körper dunkelbraun, K. schwarz, Hsch. oft heller braun, die Wurzel der meist braunen F.u. die B. braungelb. 6–7 mm. – (Qu. praecox Boisd.4), modestus Kr.) – Deutschland selten.

maurorufus Grav.

10' Fld. mit hellen S. oder grösserer gelber Schultermakel; gewöhnlich auch die Naht und der SpitzenR. schmal oder breiter gesäumt.

11'' K. viel schmäler als der Hsch., bis zur Einschnürung des Halses samt den Augen mindestens so lang als breit. K.u. Hsch. schwarz, seltener der Hsch. schwärzlichbraun, Fld. fein u. dicht punktiert, bräunlichgelb, neben der Naht mit breitem schwarzen Längsstreifen, Hlb. dunkel, FBasis, Ts.u.B. gelb. Gld. 3 der F., von vorne gesehen, kaum länger als 2. 6 bis 6,5 mm. – (Qu. marginalis Kr., suturalis Thoms., mutatus Kr., ovaliceps Rey.) – In Deutschland überall, aber nicht häufig.

obliteratus Er.

11' K. wenig schmäler als der Hsch., rundlich, bis zur Einschnürung des Halses fast breiter als lang; Fld. braun oder pechschwarz, an den S. der Naht u. dem HR. bräunlichgelb. FBasis u.B. gelb.

12'' Fld. so lang als zusammen breit u. so lang als der Hsch., dunkel, mit grosser braungelber Schultermakel, die S., der HR. u. die Naht schmäler hell gefärbt, oben stark und wenig gedrängt punktiert. Schwarz, pechbraun mit helleren S., oder ganz rotbraun, Hlb. dunkelbraun, mit bräunlichgelben HR. der Tergite. In seltenen Fällen ist der Körper rot, K.u. Fld. schwarz, eine Schultermakel, die S., Spitze u. die Nahtkanten rot, Hlb. manchmal gegen die Spitze getrübt: v. pseudonigriceps nov. Herzegowina, Türkei, Kleinasien. 6–7,5 mm. – (Qu. suturalis Kiesw., muscorum Bris., marginalis Thoms., bicolor Rey.) – T. 48, Fg. 3. – In ganz Deutschland, in Wäldern unter Moos.

humeralis Steph.

12' Fld. merklich kürzer als zusammen breit u. etwas kürzer als der Hsch., ziemlich dicht u. fein punktiert. K. schwarz, Hsch. braun oder bräunlichrot, in der Mitte manchmal dunkler, Fld. braun, die S., die Naht u. am SpitzenR. etwas heller gefärbt, Hlb. braun, die SpitzenR. heller, F., Ts.u.B. rötlichgelb. 5–6 mm. – (Qu. attenuatus Grav., praecox Gyll., maurorufus Er., non Grav.) – Mark Brandenburg, Nassau, Westfalen, Böhmen, Schlesien, selten.

limbatus Heer.

2' Fld. länger als der Hsch., dicht punktiert. K. vor der Einschnürung jederseits mit einer aus 3 Punkten bestehenden Schrägreihe. Der Marginalpunkt des Hsch. befindet sich ganz an der seitlichen mit Punkten besetzten Randung. Fast ganz schwarz. 6 mm. – In Deutschland an Gebirgsbächen unter Steinen u. Moos, selten.

riparius Kellner.

1' St. zwischen den vorderen Augenpunkten mit 2–3 in querer Reihe stehenden Dorsalpunkten. K.u. Hsch. erzschwarz.

13'' Erzschwarz, Fld. braun mit grünem Metallglanz, stark u. wenig gedrängt punktiert, Hlb. schwarzbraun, die Ränder der Tergite mit grünem Metallglanz. [113] FBasis u.B. gelbbraun, die Schl. u. Schn. zum Teile schwärzlich. 5–5,5 mm. – (Qu. vicinus Boisd., monspeliensis Fairm., islamita Saulcy, etruscus Rey.) – In ganz Deutschland, in Gebirgsgegenden, selten.

scintillans Grav.

13' Schwarz mit grünem Metallschein, Fld. braun, mit Erzglanz, dicht u. fein punktiert, Hlb. braun, irisierend, die hinteren SpitzenR. der Tergite schön metallischgrün, FBasis u.B. braungelb, die Schn. zum Teil angedunkelt. 5–5,5 mm. – T. 48, Fg. 4. – In Nord- u. Ostdeutschland, selten.

lucidulus Er.


Untergattung: Raphirus Muls.


1'' Sch. glatt.

2'' Fld. kürzer als der Hsch., kürzer als zusammen breit. K. schmäler als der Hsch., dieser fast breiter als die Fld., VKörper nicht metallisch. K. schwarz, Hsch. braun, an den R. rotbraun, Fld. braun, mit schmalen bräunlichgelben R., oder braungelb, Hlb. irisierend, pechbraun, mit helleren HR.-Kanten der Tergite, F., Ts.u.B. rotgelb. 5–6 mm. – Im Elsass; in den österreichischen Alpenwäldern unter Moos.

cincticollis Kr.

2' K., Hsch. u. Fld. von gleicher oder fast gleicher Breite u. ganz oder teilweise mit grünem Metallschein, Fld. so lang als der Hsch., dicht u. stark punktiert. (F., Ts.u.B. gelb, die hinteren Schn. oft getrübt.)

3'' Scheitel mit dem normalen hinteren Augen- u. Scheitelpunkt, dazwischen kein dritter eingeschoben, Fld. mit rauher, goldgelber Behaarung, Hlb. an den S. mit goldgelben, verdichteten Haarflecken. 4,5–5 mm. – (Qu. tomentosomaculatus Cornelius.) – Elberfeld, Westfalen, Rheinprovinz, selten.

auricomus Kiesw.

3' Scheitel dicht vor dem hinteren Augen- u. Scheitelpunkt mit einem überzähligen 3. Punkte. Körper dunkel behaart.

4'' Hlb. ohne gelbliche, verdichtete Haarflecken. 4–5 mm. – (Qu. aeneipennis Heer, satyrus Kiesw., biseriatus Stierl.) – T. 48, Fg. 5. – Im Allergebiet; Böhmen, in den Beskiden, selten.

alpestris Heer.

4' Hlb mit feinen, angedeuteten, gelblichen Haarflecken. 4–5 mm. – In den österreichischen Alpenwäldern unter Moos.

Haberfelneri Epph.

1' Sch. mehr weniger punktiert u. fein, anliegend behaart.

5'' Die vorderen Tergite des Hlb. fein graufleckig behaart5. Schwarz, Fld. bronzefarbig, der SpitzenR. manchmal heller, Hlb. dicht punktiert, allmählich verschmälert, K. schmäler als der Hlb., dieser mit schwachem Erzschein, kaum so breit als die Decken, diese so lang als der erstere, F.u.B. braungelb, die hinteren Schn. teilweise getrübt. 5,5–7,5 mm. – (Qu. semiobscurus Er., attenuatus Heer, proximus Kr., myagrus Rttbg., velutinus Motsch.) – Elsass, Hessen, Ostdeutschland, Beskiden.

semiaeneus Steph.

5' Hlb. ganz gleichmässig dunkel behaart.

6'' Drittes FGld. beträchtlich länger als das 2. Grosse Arten von 7–9 mm, deren K. viel schmäler ist als der Hsch.

7'' Hsch. braunrot mit heller gesäumten R.K. schwarz, schwach quer. Fld. pechbraun mit rötlichem SpitzenR., Hlb. dunkel, irisierend, F., Ts.u.B. gelb. Erstes Gld. der HTs. höchstens so lang als das letzte. 6–7,5 mm. – In den Sudeten u. Beskiden in Mähren u. Schlesien.

collaris Er.

7' Schwarz, Fld. manchmal braunschwarz, fast matt, Hlb. wie die Decken gedrängt punktuliert, F., Ts.u.B. rötlichgelb.

8'' K. oval, nicht quer, erstes Gld. der HTs. bedeutend länger als das letzte. [114] 7,5–9 mm. – (Qu. semiobscurus Mrsh.) – In den Gebirgswäldern Deutschlands unter Moos.

rufipes Grav.6

8' K. querrundlich, erstes Gld. der HTr. nicht länger als das letzte. 7 bis 8 mm. – (Qu. monticola Er.) – T. 48, Fg. 6. – Thüringen, Sudeten, Beskiden, Glatzer Gebirge.

paradisianus Heer.

6' Drittes FGld. nicht oder kaum länger als das zweite. Kleinere Arten bis zu 7 mm Länge.

9'' Sch. dicht punktiert u. dicht behaart. K. deutlich schmäler als der Hsch.

10'' Fld. so lang als der Hsch. Schwarz, Fld. mit Bronzeglanz, Hlb. irisierend, F., Ts.u.B. grösstenteils gelb. Fld. u. Hlb. sehr dicht u. fein punktuliert, fein dunkel behaart. 5–5,5 mm. – (Qu. attenuatus Gyll.) – In den Gebirgsgegenden Deutschlands, selten.

picipennis Heer.

10' Fld. viel kürzer als der Hsch. Schwarz, Hsch. rotbraun, F., Ts.u.B. rotgelb. Fld. mit schwachem Erzschein, weniger dicht, Hlb. äusserst dicht u. fein punktuliert u. dunkel behaart. 5–6 mm. – (Qu. picipennis Scriba, non Heer.) – Böhmerwald, Beskiden, selten.

Scribae Gnglb.

9' Sch. nur mit wenigen Pünktchen u. Härchen versehen. K. meistens fast so breit als der Hsch.

11'' K. merklich schmäler als der Hsch., dieser reichlich so breit als die Fld., braunrot, Körper schwarz, Fld. pechbraun, sehr dicht punktiert, fast so lang als der Hsch., F., Ts.u.B. rötlichgelb. 6 mm. – (Qu. hyperboreus Er.) – Thüringen, Mecklenburg, Glatzergebirge, Böhmerwald, selten.

fulvicollis Steph.

11' K. samt den grossen Augen kaum schmäler als der Hsch., Fld. weniger gedrängt, sehr fein, etwas querrissig punktiert. Schwarz, Fld. manchmal, oft auch der Hsch. braun, F., Ts.u.B. rötlichgelb, die hinteren Schn. oft teilweise getrübt. Fld. so lang als der Hsch. (Stammform), oder kürzer als dieser: a. fallaciosus Kr. Oft ist der Hsch. rot, die Fld. braun u. kürzer als der Hsch. = v. brevipennis Fairm. – In ganz Deutschland häufig, die Varietäten seltener.

boops Grav.

Fußnoten

1 Gegründet auf Qued. curtus Er. aus Südwesteuropa.


2 Hierher auch Q. heterodoxus Epph. aus Böhmen, von dem bisher nur ein einziges Stück bekannt wurde. Ferner: Quedius microphthalmus n. sp. Schmal, schwarz, glänzend, Hsch. braun, Fld. rot, vor der Spitze schwach angedunkelt, Hlb. schwarzbraun, die schmalen HR. der Tergite, das 6. an der Spitze u. das 7. an der Basis breiter rötlich gesäumt; F., Ts.u.B. rotgelb, die hinteren Schn. innen etwas getrübt; die 4 vorletzten Gld. der F. schwach quer. K. rundlich, von der Breite des Hlb., schmäler als der Hsch., der hintere StPunkt ist der Halsabschnürung näher als dem AugenR., Schläfen seitlich ausser den Porenpunkten nicht punktiert. Hsch. schwach quer, reichlich so breit als die Fld.; Sch. dunkel, glatt; Fld. fast etwas schmäler als der Hsch., so lang als dieser, fein, wenig dicht punktiert; Hlb. viel dichter aber kaum feiner punktuliert. Dem Qu. microps etwas ähnlich. – Kaukasus: Meskisches Gebirge (Leder.) 1 S.


3 Siehe Gattungseinteilung S. 108.


4 Der echte Qu. praecox Grav. (Ernesti Fauv.) kommt nicht in Deutschland, sondern nur im südwestlichen Europa vor. Qu. anceps Fairm. aus den Pyrenäen u. Savoyen soll im Elsass vorkommen; es dürfte aber eine Verwechselung vorliegen.


5 Am besten, wenn der K. des Objektes zum Besichtigenden gekehrt wird, von vorne nach hinten zu betrachten.


6 Dieser Art sehr ähnlich, aber der Hsch. braunrot, die Fld. braun, mit rötlichem HR. u. nicht grauer, sondern gelblicher Behaarung ist die kaukasische Rasse: Lutzi m. nov., die wahrscheinlich eine besondere Art darstellt. Transkaukasus, Lenkoran.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 115.
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