120. Gattung: [149] Astenus Stephens.

(Sunius Er., Mecognathus Woll.)


Viertes TrGld. zweilappig. K. gross, länglichviereckig, mit parallelen Schläfen, Wangen vor den Augen lang, Hsch. wie die ganze OS. gedrängt punktiert, matt. Kleine, langgestreckte, schmale Arten, welche unter Steinen u. abgefallenem Laube leben.


Die schwierigen Arten dieser Gattung hatten bisher noch keine begrenzte Gruppeneinteilung. Eine solche, auf neue Merkmale begründet u. unter Berücksichtigung der auch ausser Deutschland vorkommenden Arten ist nachfolgende:


1'' Hsch. stark quer, viereckig, winkelig, vorne fast gerade abgeschnitten, hinten leicht gerundet, genau von der Breite des K.u. der Fld. K. quer, die Wangen von den Augen nach vorne stark konvergierend. Fld. kürzer als der Hsch., gekörnelt:


Untergattung: Eurysunius nov.1


1' Hsch. nicht quer, oval oder eiförmig, gewöhnlich vorne breiter, auch vorne gerundet, oft schmäler als der K. oder die Fld. K. nicht quer, die Wangen von den Augen nach vorne fast parallel. Fld. kaum kürzer als der Hsch.

[149] 2'' Hlb. langgestreckt, fast parallel, die ersten 4 sichtbaren Hlb.-Tergite (innerhalb der SRandung u. ohne Ver bindungshaut) höchstens doppelt so breit als lang:


Untergattung: Astenognathus nov.


3'' Die Fld. dicht gekörnelt, matt, ebenso die ersten 3 Hlb.-Tergite matt.

4'' Wangen so lang als die Schläfen hinter den Augen, nach vorne schwach konvergierend, fast parallel, 3. FGld. unbedeutend länger als die umgebenden Gld., Fld. so lang als zusammen breit, so breit als der Hsch. Schwarz, matt, die Fld. einfarbig, F., Ts.u.B. gelb. 4–4,5 mm. – (A. anguinus Fauv., vestitus Rey.) – Nach Schilsky in Bayern.

uniformis Duv.

4' Wangen etwas kürzer als die Schläfen hinter den Augen, parallel, 3. FGld. viel länger als die umgebenden Gld., Fld. länger als zusammen breit u. fast etwas breiter als der Hsch. Schwarz, die Fld. mit breiter an der Naht etwas vorgezogener rötlichgelber Apikalbinde; manchmal sind auch die Schultern gelbrot: a. humeralis Gredl. 4,5–5 mm. – (A. extensus Mnnh., serpentinus Motsch.) – T. 51, Fg. 20: b UKf. – In ganz Deutschland, nicht häufig.

filiformis Latr.2


  • Fg. 51. Astenus filiformis.
    Fg. 51. Astenus filiformis.

3' Die Fld. dicht u. stark raspelartig punktiert, glänzend; am Hlb. höchstens das 1. sichtbare Tergit matt, die anderen glänzend.

5'' Fld. nicht länger als der Hsch., kaum länger als zu sammen breit, einfarbig rot3.

5' Fld. länger als der Hsch. u. viel länger als zusammen breit, seltener einfarbig rot.

6'' Körper zum grössten Teile rot oder rotgelb, Fld. mit oder ohne schwarzen Punkt; Hlb. ganz oder teilweise schwarz4.

6' Körper schwarz oder schwarzbraun, Fld. an der Spitze breit gelb gefärbt; F., Ts.u.B. gelb. (Schläfen nach hinten leicht verengt.)

7'' Grösser, ganz schwarz, die Fld. mit breiter an der Naht winkelig erweiterter gelbroter Apikalbinde. Hsch. wenig länger als breit. 4–4,5 mm. Hierher: A. cribrellus Baudi, aus dem südwestlichen Europa.

7' Kleiner, braunschwarz, die Fld. mit breiter an der Naht winkelig erweiterter rötlichgelber Apikalbinde u. die Umgebung der Schultern rot. Manchmal die ganze Naht schmal gelb gefärbt. Hsch. beträchtlich länger als breit. 3,5 mm. – (A. diversus Aubé.) – Hamburg, Allergebiet, Hanau, Torgau, Böhmen.

pulchellus Heer.

[150] 2' Hlb. wenig langgestreckt, nach hinten deutlich erweitert, die ersten 4 sichtbaren Tergite (innerhalb der SRandung u. ohne Verbindungshaut) 3mal so breit als lang oder noch breiter.

8'' Fld. samt den Schultern parallel, Hlb. kaum breiter als die Fld., das 5. Hlb.-Tergit mit feinem hautartigen Saume am HR:


Untergattung: Astenus Steph.


9'' Einfarbig gelbrot, nur das 5. Hlb.-Tergit an der Basis gebräunt. Hierher A. melanurus Küst. (apica lis Motsch.) aus dem MMeergebiet.

9' Körper zum grössten Teile schwarz; Mund, F., Ts.u.B. gelb.

10'' Fld. bedeutend länger als der Hsch. u. auch viel breiter als dieser, viel länger als zusammen breit; schwarz, an der Spitze mit breiter, an der Naht nach vorn erweiterter gelber Apikalbinde.

11'' Hsch. rostbraun, Fld. grob punktiert, die Schultern rot, Hlb. nach hinten stark erweitert, die 4 ersten sichtbaren Tergite innerhalb der SAbsetzung mehr wie 3mal so breit als lang. 3–3,5 mm. Hierher A. thoracicus Baudi [subnitidus Kr.] aus Syrien, Griechenland, Dalmatien.

11' Hsch. schwarz, schmal, Fld. feiner punktiert, die Schultern nicht rot gefärbt, Hlb. nach hinten schwach erweitert, die 4 ersten sichtbaren Tergite nicht ganz 3mal so breit als lang. Selten sind die Fld. rot, nur die Basis ums Sch. u. der SR. auf der vorderen Hälfte schmal geschwärzt: Stücke aus Westpreussen: Rosenberg. 3–3,5 mm. – (A. gracilis Payk.) – T. 51, Fg. 21. – Nicht häufig.

angustatus Payk.

10' Fld. nicht oder sehr wenig länger als der Hsch. u. auch wenig breiter als dieser; kaum länger als zusammen breit5.

12'' Fld. am SpitzenR. mit schmaler, an der Naht nicht nach vorn erweiterter gelber Querbinde; in selteneren Fällen fehlt sie ganz. 3,5 mm. – (A. intermedius Er., dalmatinus Küst.) – Ueber ganz Deutschland verbreitet.

immaculatus Steph.

12' Fld. am SpitzenR. mit breiter, an der Naht nach vorne erweiterter gelber Querbinde, auch die Schultern sind oft rötlich gefärbt. K. oder Hsch., oder beide zeigen oft einen Stich ins Rotbraune, ebenso manchmal die ersten Hlb.-Tergite. 3 mm. – Thüringen, Sachsen, Hildesheim, Hamburg, Mark etc. selten

neglectus Märkel.

8' Ungeflügelt, Fld. kurz u. schmal, nach hinten verbreitert, nicht breiter oder länger als der Hsch., Hlb. nach hinten sehr stark erweitert, viel breiter als die Fld., ihr 5. sichtbares Tergit am SpitzenR. ohne Hautsaum; K. sehr gross:


Untergattung: Suniogaster nov.


Hierher A. ampliventris Reitt. aus Turkestan.

Fußnoten

1 Hierher gehören die mir bekannten Arten: paradoxus Epph., collaris Fauv., latus Rosenh. u. curtulus Er., dann 2 mit curtulus sehr verwandte Arten, welche nachfolgend unterschieden werden können:


a'' Die Augenpunkte des Hsch. sind viel feiner u. undeutlicher als jene des K. Fld. viel kürzer als der Hsch., fast halb so lang als zusammen breit. Hierher die genannten 4 Arten. –

a' Die Augenpunkte des Hsch. sind ebenso kräftig u. deutlich wie jene des K. Fld. fast so lang als der Hsch. u. nur wenig kürzer als zusammen breit.

b'' Die Schläfenwinkel aussen nur kurz abgerundet, Hsch. parallel, quer, alle Winkel stumpfeckig aber scharf ausgeprägt, V.- u. HR. gerundet. Schwarz, fein gelblich behaart, F., Ts.u.B. gelb. 3,5 mm. – Griechenland: Attika.

graecus n. sp.

b' Die Schläfen von den Augen ab nach hinten breit abgerundet, Hsch. schwächer quer, alle S. ein wenig gerundet, die 4 Ecken nur sehr stumpf angedeutet, Scheibe hinten über dem Sch. kurz u. flach gefurcht. Schwarz, manchmal der äusserste SpitzenR. u. die Schultern schmal roströtlich; F., Ts.u.B. gelb. 4 mm. – Kroatien: Velebit; Dalmatien: Spalato.

velebiticus n. sp.


2 Dieser Art ähnlich ist:

Astenus rufopacus nov. Rostrot, matt, der K.u. der Hlb. gegen die Spitze schwärzlich, auch die Fld. oftmals in der Mitte mit kleinem dunklen, punktartigem Flecken. Die Fld. sind etwas länger als der Hsch., zur Spitze stärker zusammengezogen, länger als zusammen breit. Von den ähnlichen bimaculatus u. nigromaculatus durch matte OS., die gekörnten Fld. u. den grösseren Körper verschieden. 4–5 mm. – Araxesthal, Lenkoran.


3 Hierher A. filum Aubé aus Südeuropa u. Thaboris Saulcy aus Mesopotamien.


4 Hierher A. nigromaculatus Motsch. u. bimaculatus Er., welche in Deutschland nicht vorkommen. Ich kann sie in nachfolgender Weise unterscheiden:


1'' K., Hsch. u. Hlb. rot, Fld. gelb, mit oder ohne schwarzem Fleck, das 5. grosse Hlb.-Tergit schwarz, die Spitze desselben rot. 3,5 mm. – Korsika, Spanien, Aegypten, Kaukasus, Transkaspien.

nigromaculatus Motsch.

1' Rostrot, K. bräunlichrot, Fld. gelbrot, fast immer mit schwarzem diskalen Punktfleck, Hlb. schwarz oder braunschwarz. 3,5–4 mm. – Südliches Europa (Frankreich, Dalmatien), Kaukasus, Transkaspien.

bimaculatus Er.


5 Hierher auch: Astenus rutilipennis n. sp. Schwarz, Mund, F., Ts.u.B. gelb, Fld. rot, einfarbig, oder meistens mit einer angedeuteten schwärzlichen Punktmakel in der Nähe des SR. dicht vor der Mitte; in selteneren Fällen ist auch die SchGegend schmal angedunkelt. Hlb. zur Spitze stark erweitert, Fld. mässig stark, dicht punktiert. 3–3,8 mm. – Ungarn: Kesmark; Kaukasus (Manglis), Araxesthal.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 151.
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