4. Gattung: [353] Hydraena Kugelann.

(Syn. Amphibolus Waterh.)


KfTs. sehr lang, das Endgld. mindestens so lang als das vorhergehende. Körper gestreckt, meist abgeflacht, mit herzförmigem oder sechseckigem Hsch.


Kleine Arten, welche sich vorzüglich unter Steinen, Moos, Holzstückchen, an Wasserpflanzen etc. in fliessendem Wasser aufhalten.


[353] 1'' Fld. zwischen Naht u. Schulterbeule mit 8–10 Punktreihen.

2'' Fld. mit sehr starken, dicht gedrängten Punktstreifen, der Zwischenraum am SR. hat an der Spitze einige grössere, grubige Punkte. K. samt den Augen so breit als der Hsch., dieser hoch, dicht u. grob punktiert, sechseckig, schmal, mit gelbem V.- u. HR. (HBr. mit 4 glatten Längsrippen). Braungelb, Ts.u.B. heller rotgelb, K.u. Mitte des Hsch. schwarz:


Untergattung: Photydraena Kuw.


3'' Grösser, Hsch. so lang als breit, hinten schwach eingeschnürt, Fld. länger, mit gröberen Punktstreifen, der Nahtstreif nicht tiefer als die übrigen, die grossen Randpunkte hinten doppelt grösser als die andern. 1,8–2 mm. – An stehenden oder nur langsam fliessenden Gewässern der Ebene; Süddeutschland, Westfalen

testacea Curt.

3' Kleiner, Hsch. ein wenig breiter als lang, hinten stark eingeschnürt, Fld. kürzer oval, mit stärkeren, gedrängten Punktstreifen, der Nahtstreif wenigstens hinten stärker vertieft als die übrigen, die grossen Randpunkte an der Spitze der Fld. wenig grösser als die dorsalen. 1,6–1,8 mm. – Mähren: Czernowitz bei Brünn, von Oberpostrat Formanek zahlreich gesammelt, sonst in Italien.

Paganettii Gnglb.

2' Fld. mit groben oder feinen Punktstreifen, der seitliche Zwischenraum am SpitzenR. ohne gröbere Punkte, HBr. ohne oder nur mit 2 Längskielen.

4'' Scheitel jederseits neben den Augen mit seichtem Längseindruck. Hsch. quer, die S. gerundet u. breit verflacht; Fld. mit groben, gedrängten, rugosen, nicht ganz regelmässigen Punktreihen. HBr. ohne glatte Längskiele:


Untergattung: Holcohydraena Kuw.


Braunschwarz, oft der V.- u. HR. des Hsch., Fld. längs der Naht u. am SR. rotbraun, mit oder ohne Längsstreif am SR., F., Ts.u.B. rostrot. K. viel schmäler als der Hsch. 1,6–1,7 mm. – In Frankreich u. vielleicht auch im südwestlichen Teile Badens

rugosa Muls.


4' Scheitel ohne Eindrücke. Fld. mit mehr weniger regelmässigen, nicht rugosen Punktreihen. HBr. meist mit 2 glatten Längskielen auf matt tomentiertem Grunde:


Untergattung: Hydraena s. str.


5'' Hsch. hoch, vorn wenig, hinten stärker verengt, die Scheibe an den S. ohne Längsgruben, V.- u. HR. gelb gerandet, VR. tief ausgeschnitten. K.u. Breitmitte des Hsch. schwarz, Fld. braunschwarz, F., Ts.u.B. rotgelb, ein farbig. OS. der Fld. sehr gedrängt punktiert. 1,6–1,7 mm. – In stehenden Gewässern, nicht häufig

palustris Er.

5' Hsch. ohne deutlich gelbgerandeten V.- u. HR., die Scheibe jederseits mit einer ungleich vertieften Längsfurche, VR. flach ausgeschnitten.

6'' Beim S das letzte Gld. der KfTs. auf der InnenS. vor der Mitte mit kleiner, schwacher, eckiger Verdickung. Fld. langoval, mit regelmässigen, dichten Punktstreifen. Schwarz, Fld. manchmal braun, Ts.u.B. rot, die Spitzen der Ts. geschwärzt. 2,2–2,4 mm. – (H. minima Payk., longipalpis Mrsh., Kugelanni Leach., nigropicea, melanocephala Waterh.) – T. 78, Fg. 13. – Häufig

riparia Kugel.

6' Das Endgld. der Ts. ist beim S u. Q einfach, symmetrisch spindelförmig; Fld. mit gedrängten, wenig regelmässigen Punktreihen.

7'' Fld. langoval. Schwarz, die Fld. u. oft auch der Hsch. braun, F., Ts u.B. rostrot, die Spitze der Ts. oft getrübt. 2–2,2 mm. – Westfalen.

longior Rey.

7' Kleiner, Fld. viel kürzer oval, flacher; schwarz, Fld. manchmal braun, F., [354] Ts.u.B. gelbrot, die Spitze der Ts. oft schwärzlich. 1,7–2 mm. – (H. pusilla Steph., subimpressa Rey, Kiesenwetteri Kuw., blasse Stücke). – Bei uns nicht selten

nigrita Grm.

1' Fld. zwischen Naht u. Schulterbeule nur mit 5–6 Punktstreifen oder mit (selten) verworrener, höchstens auf 6 Punktreihen zurückführbarer Punktur.

8'' Fld. langoval, mit regelmässigen Punktstreifen. Hsch. meistens so breit oder fast so breit als die Fld. in ihrem grössten Umfange:


Untergattung: Haenydra Rey.


9'' Fld. mit breit verflachtem u. aufgebogenem SR. Schwarz oder braunschwarz, die Fld. kastanienbraun, Ts.u.B. rostrot oder gelbrot. Fld. beim S an der Spitze zusammen abgerundet, beim Q abgestutzt u. einzeln flach ausgerandet. Schl. beim S verdickt, MSchn. am InnenR. hinter der Basis ausgerandet, dann in 1 Zahn erweitert, HSchn. an der Spitze nach einwärts gekrümmt, die Apikalhälfte innen mit Schwimmhaaren besetzt. 2–2,2 mm. – Süddeutschland, Schlesien

polita Kiesw.

9' Fld. nur mit schmal aufgebogenem SR.

10'' Grössere Arten von 1,9–2,8 mm. Beim S die Schl. verdickt, die Schn. gezähnt, oder wenigstens die HSchn. innen hinten mit Schwimmhaaren besetzt.

11'' HSchn. des S innen in der Apikalhälfte mit Schwimmhaaren besetzt. FldSpitze beim S gemeinschaftlich abgerundet, mit vortretendem Pygidium, beim Q ist die Nahtspitze mehr weniger ausgeschnitten u. das Pygidium bedeckt. Schwarz, Fld. häufig braunrot, F., Ts.u.B. rostrot, die Schl. oft etwas dunkler: (= a. obscuripes Gerh.); Q Stücke, mit tiefer Ausrandung an der Nahtspitze sind v. emarginata Rey. Diese Art ist im Q Geschlechte vielen Modifikationen unterworfen. 2,2–2,4 mm. – T. 78, F. 14. – In Gebirgsgegenden, in Quellwasserrieseln, nicht selten

gracilis Grm.

Dieser Art sehr ähnlich u. an den beim S verdickten 2. Endgld. der Ts. leicht zu unterscheiden ist H. lapidicola Kiesw. aus dem Jura u. Alpengebiete.

11' Hschn. des S ohne Schwimmhaare, alle Schl. beim S verdickt u. alle Schn. innen vor der Spitze mit einem Zahne oder (die hintersten) mit einem Dorne bewaffnet, das Zähnchen der VSchn. klein. Färbung wie bei dem vorigen, der Körper aber weniger langgestreckt u. etwas kleiner. 1,9–2 mm. – Mittel- u. Süddeutschland, selten

dentipes Grm.

10' Kleinere Arten von 1,5–1,8 mm Länge. Beim S die B. einfach, auch die HSchn. ohne Schwimmhaare.

12'' Das Endgld. der KfTs. ist beim S innen, kurz vor der Mitte, in eine stumpfe Ecke erweitert. K. schwarz, Hsch. bis auf den V.- u. HR. dunkelbraun, Fld. gelbbraun, an der Naht u. an den S. manchmal dunkler, F., Ts.u.B. rotgelb. Fld. mit kräftigen Punktstreifen. Die glatten Streifen der HBr. schmal, kielartig u. parallel. 1,5–1,6 mm. – (H. minutissima Waterh., flavipes Strm.) – T. 78, Fg. 16. – Bei uns überall, aber nicht häufig

atricapilla Waterh.

12' Auch das Endgld. der Ts. beim S sowie beim Q einfach, innen ungewinkelt.

13'' Hsch. so breit als die Fld. in ihrem grössten Umfange. Fld. mit regelmässigen, bis zur Spitze reichenden, ziemlich feinen Punktstreifen. HBr. mit 2 glatten, vorne konvergierenden Längsstreifen. Kastanienbraun oder gelbbraun, meistens einfarbig, selten K.u. Hsch. dunkler, F., Ts.u.B. rotgelb. Beim S sind die Schl. etwas dicker als beim Q. 1,6–1,8 mm. – Bei Weisskirchen in Mähren von Herrn Schuler zahlreich gesammelt.

Schuleri Gnglb.

[355] 13' Hsch. schwach quer, etwas schmäler als die Fld., diese vorn mit etwas konfusen, an der Spitze undeutlichen Punktstreifen. Bräunlichgelb, K.u. ein Querband in der Mitte des Hsch. schwarz. 1,5–1,6 mm. – (H. perparvula Kuw.) – T. 78, Fg. 15. – Bei uns überall, aber selten,

pulchella Grm.

8' Fld. kurz u. breitoval, grob, verworren punktiert, höchstens mit Spuren von Reihenrudimenten. K. schmäler als der Hsch., dieser quer, viel schmäler als die Fld. in ihrer Mitte. Braunrot, K. schwarz, die Mitte des Hsch. dunkler. MSchn. beim S leicht nach innen gebogen u. wie die HSchn. in der Apikalhälfte nach innen erweitert. 1,6–1,8 mm. – (H. Sieboldi Rosenh., lata Kiesw.) – In Quellwasserrieseln unserer Gebirge, nicht häufig

pygmaea Waterh.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 353-356.
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