2. Gattung: [77] Olibrus Er.

(Micromerus Guilleb.)


Körper kurz oder länglich oval, Fld. neben der Naht mit 2 tiefer eingedrückten Hauptstreifen.


Die Larve von O. bicolor lebt nach Heyer in den Blütenköpfen von Taraxacum, Tussilago u. anderen Kompositen u. nährt sich von den unteren Blütenteilen u. den sich entwickelnden Samen. Sie häutet sich in der Blüte 3mal in Zwischenräumen von 6–8 Tagen u. verpuppt sich in der Erde. Die Nymphe wird nach 8–12 Tagen zum Käfer. – Die Larve von Olibrus affinis erscheint auf T. 93, Fg. 11a abgebildet.

Die Arten sind bei uns reichlich vertreten:


1'' Die 2 Hauptstreifen der Fld. hinten breit getrennt, der äussere vor der Spitze mehr weniger verkürzt. Basis des Hsch. sehr fein gerandet. Schwarz mit Metallschein, die F. mit dunkler Keule.

2'' OS. stark glänzend, K.u. Hsch. am Grunde nicht chagriniert.

3'' Grösser, mit starkem Bronzeglanz, die FGld. 4–8 etwas länger als breit. 2,5–2,8 mm. – Auf der Kamille (Matricaria chamomilla)

aeneus Fabr.

3' Kleiner, mit schwachem, grünlichem Bronzeschein, 4.–8. FGld. nicht länger als breit. 1,2–1,5 mm. – Auf Artemisia campestris u. Helichrysum stoechas, Hessen

Baudueri Flach.

2' Die ganze OS. am Grunde mikroskopisch geritzt (chagriniert), Körper kurz oval, mit schwachem metallischem Scheine, schwächer glänzend. 1,5–1,8 mm. – (O. ulicis Gyll., achilleae Steph.) – Auf Achillea Millefolium, häufig.

millefolii Payk.

1' Die 2 Hauptstreifen der Fld. hinten stark konvergierend oder miteinander vereinigt.

5'' Braunrot, die Fld. blass bräunlichgelb, die Naht u.S. ein wenig dunkler gelbbraun. Die ganze glänzende OS. am Grunde mikroskopisch chagriniert. 2,5–2,9 mm. – Nicht selten

corticalis Panz.

5' OS. schwarz, glänzend, Fld. manchmal zur Spitze braun oder mit 2 roten Flecken.

6'' Die 2 Hauptstreifen neben der Naht der Fld. hinten nicht vollkommen miteinander vereinigt, entweder ist der äussere etwas verkürzt oder er legt sich an den inneren enge an, ohne sich ganz mit demselben zu vereinigen.

7'' OS. schwarz, einfarbig, F.u.B. braungelb, die ganzen Fld. mikroskopisch chagriniert, HBr. glatt. 2,4–3,4 mm. – Auf Senecio nemorensis, in Schlesien u. Mähren

Gerhardti Flach.

[77] 7' OS. schwarz, glänzend, Fld. vor der Spitze wenigstens rot durchscheinend oder mit roten Flecken.

8'' Basis des Hsch. ganz ungerandet, Fld. vor der Spitze mit gut abgegrenzten, rundlichen, roten Flecken. Körper kurz eiförmig, F.u.B. rötlichgelb. 3,3–3,5 mm. – (O. coccinella Flach.) – Nach Schilsky in Thüringen.

bisignatus Mén.

8' Basis des Hsch. vor dem Sch. sehr fein gerandet.

9'' Grösser, Fld. mit hellerer u. besser begrenzten roten Makel, die manchmal ausgedehnter ist: a. apicatus Guilleb., oder nur schwach angedeutet erscheint: a. obscurus Guilleb.; der äussere der beiden Hauptstreifen hinten dem inneren stark genähert. 2,2–3,2 mm. – Häufig

bicolor Fabr.

9' Kleiner, die Fld. nur mit kleinerer, sehr verwaschener, meist nur etwas rötlich durchscheinender Makel vor der Spitze, der 2. Hauptstreifen vom 1. hinten ziemlich breit getrennt u. meist etwas verkürzt. 2,2–2,8 mm. – (O. viennensis, biplagiatus, Abeillei Guilleb.) – Häufig.

bimaculatus Küst.

6' Die 2 Hauptstreifen der Fld. vereinigen sich vollkommen vor der Spitze.

10'' Körper sehr klein, nur 1,2–1,4 mm, schwarz, die Fld. höchstens an der Spitze braun, F.u.B. braunrot. Hsch. an der Basis ungerandet. – T. 93, Fg. 12. – Auf Leontodon u. Crepis, nicht häufig

pygmaeus Strm.

10' Körper grösser, von 2–3 mm Länge. Basis des Hsch. ungerandet.

11'' OS. tief schwarz, hinten an der Spitze kaum heller gefärbt, Mund, F.u.B. gelb. 2,2–3 mm. – (O. helveticus Rye.) – T. 93, Fg. 10. – Nicht selten.

flavicornis Strm.

11' Braunschwarz, Fld. etwas heller braun u. zur Spitze heller gelbbraun gefärbt.

12'' OS. ohne Metallschein, meist grösser, HBr. dicht u. gleichmässig punktiert. 2–2,6 mm. – (O. unicolor Tourn.) – Ziemlich selten

liquidus Er.

12' Die dunkelbraune Färbung des VKörpers mit schwachem Bronzeglanz, HBr. nur spärlich punktiert. 1,8–2,4 mm. – (O. discoideus Küst.) – T. 93, Fg. 11 mit Larve. – Auf Tragopogon pratensis u. Hypochoeris, häufig.

affinis Strm.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 77-78.
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