52. Gattung: [45] Hesperandrius n. gen.

Gld. 1 der F. den VR. des Hsch. erreichend, Augen ausgerandet, grob facettiert. Drittes Gld. der F. einfach. Hsch. schmäler als die Fld., an den S. gerundet, oben oft mit dorsalen Erhabenheiten, Fld. parallel, meist mit doppelter Punktur; Tr. der HB. unten bebürstet u. höchstens mit feiner Längsrinne versehen.


[45] Von Hesperophanes (sericeus F.) durch einfaches drittes FGld., normal gestaltete u. bebürstete HTr. u. den schmäleren Hsch. abweichend.

Die Arten finden sich an anbrüchigen Laubhölzern.


1'' OS. mit gleichmässigem, aber etwas fleckig verteiltem Haartoment.

2'' Fld. zwischen der anliegenden Behaarung mit einzelnen langen, abstehenden Haaren besetzt. 13–18 mm.

Im Mittelmeergebiete; bei uns nicht vertreten

(griseus Fabr.)

2' Fld. nur mit anliegender Behaarung. 15–23 mm. – (H. holosericeus Rossi.)

Wurde auch in Tirol gefunden; fehlt bei uns

(cinereus Villers)

1' Rötlichgelb, unten dicht, oben feiner gelbgreis behaart, die Fld. hinter der Mitte mit einer bräunlichen, nach rückwärts verwaschenen, nach vorne mit von weisslicher, längerer u. dichterer Behaarung umsäum ten, scharf begrenzten Makel; auch die Naht nach vorne dichter u. heller behaart. Hsch. mit einer Längsbeule vor der Basis. 15–20 mm.

Bayern, Hessen, Nassau, Mark Brandenburg, sehr selten

pallidus Oliv.


Gattungsgruppe der Cerambycini:


Clytina.


Die FBasis ist einander mehr genähert, oder nicht weiter voneinander entfernt als der InnenR. der Augen am Scheitel1). Die Gelenkhöhlen der VHü. mehr oder weniger kugelig u: nach aussen in keinen deutlichen Schlitz erweitert, sondern geschlossen. Hsch. mehr weniger kugelig. Die F. sind stets kürzer als der Körper. Die Augen bleiben nach unten auf die Hälfte der S. des K. beschränkt.

Hsch. u. Fld. meist mit gelben oder weissen Querbinden, die an die Zeichnung der Wespen erinnern.


Gattungen:


1'' Hsch. vor der Basis und Spitze leicht eingeschnürt, die S. mit höckeriger Beule. Augen grob facettiert. Letztes Gld. der KfTs. gross, messerförmig. Siehe Gattung Axinopalpis Duponch. der Dilusina, p. 32.

1' Hsch. an der Spize nur gerandet, dahinter nicht eingeschnürt, SR. ohne Höcker; Augen sehr fein facet tiert.

2'' Die Basalgrube der F. wird innen von einer langen, geraden oder geschwungenen, kielförmigen Falte begrenzt u. zum Teil von ihr überdeckt, sie zieht sich kontinuierlich neben den Augen zum VR. des K.; die St. dazwischen meist mit Längserhabenheiten. Der Raum zwischen den FGruben ist so breit oder reichlich so breit als dicht davor der Raum zwischen den Augen2)

Xylotrechus Chevr.3) 47.

2' Die Basalgrube der F. wird höchstens innen, seltener auch aussen von einer Falte begrenzt, die auf den GrubenR. beschränkt bleibt oder ganz fehlt. StKiele nicht vorhanden.

3'' Der Raum zwischen den Basalgruben der F. ist so breit als davor der Raum zwischen den Augen

Clytus Laich. 48.

3' Der Raum zwischen den Basalgruben der F. ist deutlich schmäler als der Raum davor zwischen den Augen.

[46] 4'' Die M.u. HSchl. an der Spitze in 2 Dörnchen ausgezogen; HSchn. sehr lang u. zur Spitze etwas verbreitert u. ganz flach gedrückt, Fld. an der Spitze ausgerandet. Hsch. gross, mit 1–3 Reihen kleiner Querleistchen. (Neoclytus Thoms.)

Plagitmesus Motsch.4) 50.

4' HSchl. an der Spitze ohne Dörnchen; HSchn. nicht stark abgeplattet.

5'' Hsch. nicht oder unwesentlich schmäler als die Fld., das 1. Gld. der HTr. in der Regel viel länger als die 2 nächsten zusammengenommen.

6'' Hsch. meist etwas länger als breit, die Gld. der F. zur Spitze einzeln gerade abgeschnitten, die äusseren Spitzenwinkel ohne Spur eines Zähnchens

Clytanthus Thoms. 50.

6' Hsch. meist etwas breiter als lang, die FGld. von der Mitte zur Spitze oben buchtig abgeschnitten, der äussere Spitzenwinkel der Gld. in eine kleine Ecke erweitert

Plagionotus Muls.5) 52.

5' Hsch. wesentlich schmäler als die Fld. u. das 1. Gld. der HTs. so lang als die 2 nächsten zusammen

Anaglyptus Muls. 53.

Fußnoten

1 Nur Cleroclytus Kr. (aus Zentralasien) hat die FBasis weiter voneinander als der InnenR. der sehr stark ausgerandeten Augen; ist aber sonst mit Anaglyptus nahe verwandt.


2 Von vorne zu betrachten.


3 Mit dieser Gattung nahe verwandt ist Xyloclytus nov. Der Raum zwischen den Basalgruben der F. ist schmäler als davor der Raum zwischen den Augen; die Falte des InnenR. der Basalgruben ist dicht hinter den Augen verkürzt, die StFalten sind vorhanden oder angedeutet, die FGld. sind kurz, knotig dreieckig. – Hierher Xyl. chinensis Chevrl. u. Popovi Mnnh.


4 Plagitmesus erythrocephalus F. soll aus Amerika nach Istrien eingeschleppt worden sein. Jedenfalls scheint er sich daselbst wohl zu befinden u. reichlich zu vermehren, da er schon bis Krain, Dalmatien u. weiter verbreitet ist. Bei einer Frühjahrsexkursion nach Monfalcone fanden wir ihn sogar am Ufer des Meers auf Tang sitzen u. bei Heydenschaft werden jährlich Hunderte gesammelt.


5 Ich stelle diese Gattung in die Nähe von Anaglyptus, weil die letztere ähnlich gebildete F. besitzt.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1912, S. 47.
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