3. Gattung: [220] Laria Scopoli.

(Mylabris Geoffr., Bruchus Linné, Schilsky.)


Nur das Pygidium ist von den Fld. unbedeckt. Hsch. quer viereckig, an den S. in der Nähe der Mitte meistens mit einem Zahne, ebenso haben die HSchl. einen kräftigen Zahn. MSchn. des S innen an der Spitze mit einem Dorne bewaffnet.


Die Arten sind meist oben mit veränderlichen Haarflecken geziert; auch die Färbung der F.u.B. variiert.


1'' S. des Hsch. ohne Zähnchen.

2'' Hsch. doppelt so breit als lang u. ziemlich gleich breit. VSchn. des S deutlich verbreitert.

3'' Fld. mit wenigen kleinen, graubehaarten Flecken. Schwarz, die VB. u. die 3–4 Basalgld. der F. rot. VSchn. des S leicht verdickt, die schwarze FKeule dicker. 2–3 mm.

Im südlichen Europa, auch in Südtirol, bei uns noch nicht nachgewiesen.

laticollis Bohem.

3' Fld. länger, hinter der Mitte mit gebogener weisser, dichter Fleckenbinde. Schwarz, VB. u.F. gelbrot, letztere manchmal mit getrübten MGld. u. dunklen Fld.: a. inornata Küst., od. d. MGld. sind schwarz: a. signaticornis Gyll. Q. Beim S haben die MSchn. innen vor der Spitze eine schräg abstehende, schmale Platte, an der Spitze auch einen schwarzen Dorn. 2,5–4 mm.

In Lens esculenta in Westdeutschland, Hessen, Nassau.

pallidicornis Boh.

2' Hsch. schwächer quer, glockenförmig, von der Basis nach vorne verengt, Fld. kurz oval, ungefleckt. Schwarz, sehr fein, einförmig grau behaart, VB. u. Gld. 1–4 der F. rot. VSchn. nicht verdickt. Bei v. Mülleri Schilsky hat der Hsch. an den S. ein sehr kleines Zähnchen. 2–2,5 mm. – (L. lathyri Steph., oxytropis Gebl., Wasastjernii Thoms. – T. 150, Fg. 25.

In den Früchten von Lathyrus tuberosus u. pratensis, Lotus corniculatus u. Oxytropis uralensis. Bei uns selten

loti Payk.

1' S. des Hsch. in der Nähe der Mitte mit einem kleinen, oder sehr kleinen scharfen Zähnchen.

[220] 3a'' B. ganz schwarz. Schwarz, oben mit grauen oder weissen Haarfleckchen, F. schwarz, oder mit 1–4 roten Gld. an der Basis; Pygidium grau behaart, mit 2 schwarzen Makeln, oder einfärbig grau, a. Fahraei Gyll. 2,5–4,5 mm. – (L. nigripes Gyll., punctella Boh.)

Auf Vicia sepium, nicht selten

viciae Oliv.

3a' An den B. wenigstens die VSchn. gelb oder rot.

4'' Hsch. um die Hälfte breiter als lang, nach vorne stärker verengt, glockenförmig, vom SZähnchen zur Basis allmählich verengt. (Die Zwischenräume der Streifen auf den Fld. sehr fein runzelig punktiert, ohne deutliche stärkere Punktreihe auf denselben. Die Basis der F.u. die VB. rot.)

5'' Das SZähnchen des Hsch. ist, von vorne betrachtet, kräftig u. weit vor der Mitte gelegen. Schwarz, die Basis der F.u. die VB. in der Regel gelbrot, die S. der Br., die SKante des Hsch., ein Flecken vor dem Sch., eine Fleckenquerbinde an der Basis, 2 in der Mitte u. eine angedeutete vor der Spitze der Fld. weisslich behaart, eine Längsmakel hinter dem Sch. gelblich, Pygidium weiss oder gelblichweiss behaart, mit 2 grossen tiefschwarzen Makeln vor der Spitze. 3,5–4 mm. – ( L. flavimana Boh.)

In Erbsen, nicht selten

affinis Frölich

5' Das SZähnchen des Hsch. ist, von vorne betrachtet, sehr klein, von der weisslichen Behaarung gedeckt u. fast in der Mitte des SR. gelegen. Pygidium hell einfärbig behaart, oder nur mit 2–4 schwachen dunkleren Nebelflecken. OS. mit weissen oder gelblichen oder weissen u. gelblichen Haarflecken.

6'' Grösser, OS. mit gelblicher u. weisser fleckiger Behaarung, Scheibe der Fld. vor der Mitte deutlich quer eingedrückt, MSchn. beim S dicker, gebogen u. etwas gedreht, auf ihrer HS. mit einer tiefen Längsfurche, die Spitze innen mit kurzem Endsporn. Basis der F.u. VB. rotgelb. In seltenen Fällen ist die OS. nahezu uniform grau behaart: a. velutina Muls. 3,5–5 mm.

In Vicia faba u. Pisum sativum

rufimana Bohem.

6' Kleiner, OS. mit einzelnen weissen Haarsprenkeln, meist nur der Längsfleck hinter dem Sch. weisslichgelb, an der Basis des 3. Zwischenraumes der Fld. ein kleines weisses Fleckchen, u. am 5. ein solches hinter derselben, Scheibe der Fld. ohne deutliche Querdepression; MSchn. des S innen vor der Spitze mit einem kleinen Zähnchen. Basis der F.u. VB. gelbrot. 2–3,5 mm. – (L. granaria L., seminaria Bach) – T. 150, Fg. 26.

Auf Vicia-Arten, Lathyrus u. Orobus, häufig

atomaria Lin.

4' Hsch. doppelt so breit als lang, von dem SZähnchen zur Basis gleich breit, nicht glockenförmig zur Basis verbreitert.

7'' Das SZähnchen des Hsch. ist kräftig u. steht etwas vor der Mitte. Das hell behaarte Pygidium mit 2 grossen ovalen, tiefschwarzen Flecken vor der Spitze. (Jede Fld. hinter der Mitte mit einem weissen Schrägbande, das aus dicht gestellten Haarflecken besteht. HSchl. mit grossem, spitzigen Zahne.)

8'' Grösser, schwarz, FBasis u. VSchn., oder auch die Spitze der MSchn. rotgelb, Hsch. vor dem Sch. mit weisser Makel, wie bei den meisten Arten. 4–5 mm. – (L. pisi Lin., salicis Scop.) – T. 150, Fg. 27.

In Erbsen, häufig

pisorum Lin.

[221] 8' Wenig kleiner, dem vorigen täuschend ähnlich, aber die VB. sind in der Regel ganz rotgelb, die F. gelbrot oder schwarz, die Basis in grösserem Umfange u. das Endgld. gelb. 4–4,5 mm.

Ebenfalls in Erbsen, seltener. In Süddeutschland u. bei Berlin.

emarginata Alld.

7' Das SZähnchen sehr klein u. in der Mitte gelegen. Das meist hell behaarte Pygidium mit oder ohne dunk le Flecken, im ersteren Falle sind sie schlecht begrenzt u. nicht tiefschwarz.

9'' Fld. gleichmässig braun behaart, die Zwischenräume der Streifen mit grober Punktreihe, das Pygidium dunkelbraun behaart, an der Basis mit einer weissen, länglichen Haarmakel in der Mitte, Hsch. grob punktiert, die Zwischenräume der Punkte glänzend. Schwarz, die S. der Br. weiss fleckig behaart, die Basis der F., die VB. u. gewöhnlich auch die MSchn. u. MTr. rotgelb. MSchn. innen vor der Spitze beim S mit abstehendem Zähnchen. Grosse Art. 4–4,8 mm. – T. 150, Fg. 28.

In Pisum sativum, bei uns selten

tristis Bohem.

9' Fld. mehr weniger fleckig behaart, Pygidium einfarbig oder mit verdunkelten Stellen auf der Scheibe, Zwischenräume der Streifen nur mit sehr feiner Punktreihe.

10'' Nur die VB. in der Regel rotgelb gefärbt, oder die VB. u. MSchn. gelbrot.

11'' F. schwarz, nur ihre Basis rot.

12'' Fld. sehr wenig länger als zusammen breit, grau behaart, mit äusserst kleinen, oft undeutlichen, weissgrauen Fleckchen gescheckt, ohne Längsflecken oder hellere Querbinden, das Sch. u. ein Fleckchen am Hsch. vor dem Sch. weiss behaart, Pygidium einförmig dunkelgrau. VSchn. an der Basis schwarz. MSchn. des S innen an der Spitze mit 2 kleinen Zähnchen. 2–4 mm. – (L. oblonga Rosenh.)

In Pisum sativum; bei uns noch nicht nachgewiesen.

tristicula Fåhr.

12' Fld. viel länger als zusammen breit, sehr dicht grau behaart, die Grundfärbung deckend, dazwischen mit zahlreichen länglichen, weissgrauen Gitterflecken, welche oft in u. hinter der Mitte 2 angedeutete Querbinden formieren, auch der Hsch. dicht grauscheckig behaart, Pygidium mit 2 braunen, ovalen Makeln. 3–3,5 mm.

In Lens esculenta, nicht selten

lentis Frölich

11' F. rotgelb, beim Q schwarz, die Basis in grösserem Umfange gelbrot, das Endgld. braunrot. Schwarz, grau behaart, ein Flecken am Hsch. vor dem Sch., das Sch. u. viele Flecken auf den Fld. scheckig weiss behaart. Beim S sind die VSchn. gebogen, die MSchn. haben innen dicht vor der Spitze einen starken, am Ende abgestutzten, schräg abstehenden Dorn. 3–3,5 mm. – ( L. pallidicornis Muls., non Bohem., ruficornis Alld.)

Im südlichen Europa, bei uns selten

brachialis Fåhr.

10' V.- u. MB. rot, die MSchl. an der Basis meistens geschwärzt.

13'' F. in beiden Geschlechtern schwarz, die Basis rot. Fld. hinter der Mitte mit einer scharf vortretenden, an der Naht unterbrochenen, dichten, weissen Fleckenbinde.

14'' Die ganze OS. dicht graubraun behaart, ein Flecken vor dem Sch. am Hsch., das Sch., die Naht hinter demselben u. die Fleckenbinde hinter der Mitte dichter weiss behaart; HSchl. mit starkem, spitzigen Zahne;[222] MSchn. innen an der Spitze beim S mit einem schwar zen Enddorne. 3–3,5 mm. – (L. ervi Fröl.)

Im südlichen Europa; in Hamburg u. Mecklenburg in Linsen gefunden.

sertata Illig.

14' OS. grauschwarz behaart, die weisse Fleckenzeichnung wie bei der vorigen Art, aber weniger scharf begrenzt, HSchl. mit kleinem, stumpferen Zahne, MSchn. des S an der Spitze des InnenR. mit 2 Zähnchen wie bei den nachfolgenden Arten. 3–4 mm. – ( L. rufipes Baudi.)

Im südlichen Europa, bei uns jedenfalls sehr selten; für diese Art wurden bisher meistens die Q der nächsten, mit schwarzer Spitze der F., gehalten.

nubila Bohem.

13' F. beim S ganz rotgelb, beim Q schwarz mit roter Basalhälfte. Fld. nur mit einzelnen weissen Makeln, die hinter der Mitte meist eine oft stark unterbrochene Fleckenbinde formieren. Beim S die MSchn. an der Spitze des InnenR. mit 2 kleinen Zähnchen.

15'' Grösser, Fld. länger als zusammen breit, fein schwarz behaart, wenige Fleckchen am Hsch., ein grösserer vor dem Sch., das Sch. u. eine Längsmakel hinter demselben auf der Naht, dann mehrere quergestellte, kleine Makeln hinter u. meist auch eine aus wenigen Fleckchen gebildete Binde vor der Mitte weiss behaart. 2,5–3 mm.

In Lathyrus- u. Vicia-Arten sehr häufig

luteicornis Illig.

15' Klein, Fld. kaum länger als breit, schwarz u. weisslich scheckig behaart, die F. kurz. 1,5–2,2 mm. – (L. exigua Rosenh.)

Im südlichen Europa; bei uns noch nicht gefunden.

griseomaculata Gyll.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1912, S. 220-223.
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