Deroubaix, Louis-François-Joseph

[387] Deroubaix, Louis-François-Joseph (De Roubaix), zu Estaimpuis (Hennegau) 11. März 1813 geboren, studierte in Brüssel, wurde 1833 Interne bei Seutin, 1835 Dr. bei der Universität in Löwen und bei seiner Doktorpromotion durch ein Reisestipendium der belgischen Regierung ausgezeichnet. Er machte weitere Studien in Paris und unmittelbar nach seiner Rückkehr in Brüssel wurde er zuerst als Prosektor und bald darauf (1841) als Professor der Anatomie angestellt, die er 50 Jahre gelehrt hat. 1850 zum Chirurgen des Hospitals St. Jean ernannt, erwarb er sich[387] seitdem den Ruf eines der besten Operateure und die Mitgliedschaft der belgischen, sowie mehrerer berühmter ausländischer wissenschaftlicher Korporationen. – Unter seinen zahlreichen Schriften verdienen besondere Betonung: »Nouveau procédé pour la cure radicale des hernies« (Brüssel 1854) – »Des accidents qui peuvent être la suite des grandes opérations etc.« (Ib. 1857) – »Des sutures au point de vue technique« (Ib. 1859) – »Clinique chirurgicale de l'hôpital St. Jean de 1877 à 1879« – »Traité des fistules urogénitales de la femme« (Ib. 1870, preisgekrönt von der Pariser Acad. de méd.). Auf chirurgischem Gebiet sind noch die bereits 1836 erschienene Behandlung der Knochenbrüche, neue Verfahren zur Beseitigung der Trichiasis (1862), Operationsmethode der Dammnaht (1864), der Nasenpolypen, auch ein von D. erfundener Nadelhalter und Fadenschnürer erwähnenswert. Gestorben ist D. 22. Mai 1897.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 387-388.
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