[464] Erb, Wilhelm Heinrich, geb. 30. November 1840 in Winnweiler (Bayer. Pfalz), studierte in Heidelberg, Erlangen und München, war kurze Zeit Assistent von Buhl (München) und längere Jahre an der Friedreich'schen Klinik in Heidelberg, promovierte im Oktober 1864 in München (Dissertation: »Die Pikrinsäure, ihre physiologischen und therapeutischen Wirkungen«), habilitierte sich im Herbst 1865 in Heidelberg mit einer Schrift: »Zur Entwicklungsgeschichte der rothen Blutkörperchen« (Virch. Arch. Bd. 34.), wirkte 1865 bis 80 als Dozent für innere Medizin und Prof. e. o. zu Heidelberg, 1880 bis 83 als Prof. ord. und Direktor der med. Poliklinik in Leipzig, seit Ostern 1883 als Prof. ord. und Direktor der med. Klinik in Heidelberg. Berufungen nach Bonn, Leipzig[464] und Wien lehnte E. ab. Seine Hauptarbeiten sind: »Handbuch der Krankheiten der erebrospinal. Nerven« (1874, 2. Aufl. 1876) – »Handbuch der Krankheiten des Rückenmarks und verlängerten Marks« (1876, 2. Aufl. 1878) – »Handbuch der Elektrotherapie« (1882, 2. Aufl. 1886) – »Die Thomsen'sche Krankheit (Myotonia congenita)« (1886) – »Über Dystrophia muscul. progressiva« (1891). Ausserdem zahlreiche Aufsätze klinischen, und hauptsächlich elektrotherapeutischen und neuropathologischen Inhalts (Entartungsreaktion, Tetaniereaktion, myotonische Reaktion, Facialislähmung, Entdeckung der Sehnenreflexe [gleichzeitig mit Westphal], Plexuslähmungen, spastische Spinalparalyse, Myasthenia gravis pseudoparalytica, Pathologie und Aetiologie der Tabes, progress. Muskelatrophie, syphilitische Spinalparalyse, über Antipyrin, Myxoedema, Acromegalie, intermittierendes Hinken u.s.w. u.s.w.) im Deutsch. Arch. f. kl. Mediz., Virchow's Arch., Arch. f. Psych. u. Nervenkr., Arch. f. Augen- u. Ohrenheilkunde, B. k. W., Neur. Ctrlbl., Brain, Volkmann's Sammlg. klin. Vorträge, D. Z. f. N., M. m. W. etc. E. ist Mitbegründer und Mitherausgeber der D. Ztschr. f. Nervenheilkunde und Mitherausgeber der Volkmann'schen Sammlung klin. Vorträge (mit v. Bergmann und v. Winckel).