[723] Hering, Ewald, zu Leipzig, 1834 in Alt-Gersdorf i. S. geb., liess sich nach vollendetem med. Studium in Leipzig als Arzt nieder, habilitierte sich 1862 als Dozent[723] der Physiologie bei der dortigen Universität, wurde 1865, nach Ludwig's Abgange, als Professor der Physiologie und med. Physik an die med.-chir. Josephs-Akademie in Wien, 1870 als Purkinje's Nachfolger an die Universität Prag und 1895, abermals als Nachfolger Ludwig's, nach Leipzig berufen. Abgesehen von Untersuchungen zool. und histol. Inhaltes, sowie über Physiologie des Blutes und der Athmung etc. hat er sich hauptsächlich mit physiol. Optik, Elektrophysiologie und Psychophysiologie beschäftigt. Die Publikationsorte seiner Abhandlungen sind hauptsächlich: Poggendorff's Annal. (1863, 65), A. f. Anat. u. Physiol. (1864, 65), A. f. mikr. A. (1867), W. akad. Sitzungsber. (1866 bis 82), A. f. Ophthalmol. (1869), Jahrb. »Lotos« (1880 bis 88), Arch. f. d. ges. Physiologie (1887 bis 98), auch die: »Beiträge zur Physiologie« (Heft 1 bis 5, Leipzig 1861 bis 64) – »Die Lehre vom binocularen Sehen« (Leipzig 1868) – »Ueber das Gedächtniss als eine allgemeine Function der organisirten Materie« (Wien 1876). Für L. Hermann's Handbuch der Physiologie schrieb er: »Raumsinn des Auges, Augenbewegungen« (III, 1) – »Temperatursinn« (III, 2).