[767] Hofmeister, Franz, als Sohn eines verdienten Arztes gl. N. (1808 bis 78) zu Prag 30. August 1850 geb., studierte daselbst, sowie in Leipzig (Huppert) und wurde 1874 promoviert. Schon seit 1873 war er als Assistent für physiol. Chemie in seiner Vaterstadt thätig, wo er sich 1879 für dieses Fach, 1881 noch für Pharmakologie habilitierte. Er arbeitete 1881/82 bei Schmiedeberg in Strassburg, supplierte die Lehrkanzel für Pharmakologie in Prag 1881 bis 83, wurde 1883 ausserord., 1884 ord. Professor dieses Faches. 1896 wurde er als Nachfolger Hoppe-Seyler's nach Strassburg berufen und kehrte damit wieder zur physiol. Chemie zurück. Seine wesentlichsten Arbeiten sind: »Untersuchungen über die Zwischensubstanz im Hoden der Säugethiere« (Wien. Sitzber. 1872) – »Beiträge zur Kenntniss der Amidosäuren« (Ib. 1877) – »Ueber Laktosurie« (Zeitschr. f. phys. Chemie I) – »Ueber die ehem. Structur des Collagens« (Ib. II) – »Beiträge zur Lehre vom Pepton« (Ib. II, IV, VI) – »Ueber physiol. Wirkung der Platinbasen« (Archiv f. exp. Path. u. Pharm. XVI) – »Untersuchungen über Resorption und Assimilation der Nährstoffe« (Ib. XIX, XX, XXII, XXV, XXVI) – »Ueber die automatischen Bewegungen[767] des Magens« (mit E. Schütz. Ib. XX) – »Zur Lehre von der Wirkung der Salze« (Ib. XXIV, XXV, XXVII, XXVIII) – »Ueber den schweissmindernden Bestandteil des Lärchenschwammes« (Ib. XXV) – »Die wirksamen Bestandteile des Taumellolchs« (Ib. XXX) – »Ueber Aethylirung im Thierkörper« (Ib. XXXIII) – »Ueber Bildung des Harnstoffs durch Oxydation« (Ib. XXXVII) – »Ueber die Darstellung von krystallisirtem Eieralbumin« (Ztschr. f. physiol. Chemie XIV, XVI) – »Ueber jodirtes Eieralbumin« (Ib. XXIV). Aus seinem Laboratorium in Prag und später in Strassburg sind überdies zahlreiche von seinen Schülern ausgeführte Arbeiten teils pharmakol., teils physiol.-chemischen Inhalts hervorgegangen.