[917] Kronecker, Hugo, in Bern, geb. 27. Jan. 1839 zu Liegnitz, studierte in Heidelberg und Berlin, an ersterem Orte unter Helmholtz und Wündt mit physiol. Unterss. beschäftigt, deren Ergebnisse er in der Diss.: »De ratione qua musculorum defatigatio ex labore eorum pendeat« (Berlin 1863) niederlegte. 1865 Privat-Assistent von Traube, machte K. zugleich physiol.-chem. Unterss. im Laborat. von W. Kühne, setzte 1868 im physiol. Institute zu Leipzig unter C. Ludwig seine myol. Arbeiten fort, wurde 1871 Assistent, 1872 Dozent, 1875 Prof. e. o. daselbst, 1877 Abteilungs-Vorsteher am physiol. Institut in Berlin, 1885 Prof. ord. der Physiologie in Bern. K.[917] redigierte zus. mit Senator 1881 bis 85 das »Ctrlbl. f. d. med. Wiss.«, veröffentlichte »Beiträge zur Anat. u. Physiol.« (Festschr. f. Carl Ludwig, Leipzig 1874) und zus. mit seinen zahlreichen Schülern eine grosse Reihe von Einzelarbeiten über die verschiedensten Abschnitte d. Physiol., Reizbarkeit und Leistungsfähigkeit des Herzens, willkürliche Muskelbewegung, Grundgesetze der Reflexerregung, Innervation der Atmung, Verteilung der Gefässnervencentren, Quellen der tier. Wärme, Schluckmechanismus, Wirkungen von Herzgiften, lebensrettende Infusionen, Assimilation von Eiweisskörpern etc. K. fand ein Koordinationscentrum für den Schlag der Herzkammern undregte eine neue Behandlung der Physiologie des Geruchs an.