Leuckart, Karl Georg Friedr.

Leuckart, Karl Georg Friedr. Rudolph
Leuckart, Karl Georg Friedr. Rudolph

[996] Leuckart Karl Georg Friedr. Rudolph, zu Leipzig, geb. 7. Okt. 1823[996] zu Helmstedt, studierte in Göttingen, wo er von Rud. Wagner mit der Vollendung von dessen »Lehrbuch der Zootomie« (2 Bde., 1843 bis 47) betraut wurde, erhielt 1845 eine Anstellung am physiol. Institut zu Göttingen, habilitierte sich daselbst 1847 für zoolog. Disziplinen, wurde 1850 in Giessen Prof. e. o., 1855 ord. der Zoologie und vergl. Anatomie und 1870 für die gleichen Fächer nach Leipzig berufen. Hier wirkte er bis zu seinem 8. Febr. 1898 erfolgten Tode, nachdem er 13. Dez. 1895 noch sein 50jähr. Doktorjub. hatte feiern können. L. gehört zu den hervorragendsten Vertretern der Zoologie in der jüngstverflossenen Zeit und hat als solcher auch die Med. mit seinen Arbeiten befruchtet, insbes. mit seinen Studien über die Finnen und Trichinen, die zugleich den Anstoss zu der hygienisch wichtigen Massnahme der obligator. Fleischschau gaben. Seine Entdeckungen auf den übrigen Gebieten der Zoologie können wir an dieser Stelle nicht eingehend würdigen. Statt dessen führen wir die Titel der für die Med. besonders wichtigen Schriften L.'s an: »Die Blasenbandwürmer und ihre Entwickelung« (Giessen 1856) – »Untersuchungen über Trichina spiralis« (Leipzig 1861; 2. Aufl. 1866) – »Die Parasiten des Menschen und die von denselben herrührenden Krankheiten« (2 Bde., Ib. 1863 bis 72; 2. Aufl. 1879 ff.). Von seinen sonstigen Arbeiten führen wir noch den Artikel »Zeugung« (Rud. Wagner's Handwörterbuch der Physiol., IV),[997] die gemeinschaftlich mit Bergmann bearbeitete »Vergleichende Anatomie und Physiologie« (Stuttgart 1852) und die Darstellung der vergl. Anatomie des Auges in Graefe's und Saemisch's Handbuch der Ophthalmologie (Bd. II) an.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 996-998.
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