[1050] Lucae, Johann Constantin August, zu Berlin, daselbst 24. August 1835 geb., studierte auch dort und in Bonn, wurde 1859 Doktor, war in der Ohrenheilkunde ein Schüler von J. Toynbee,[1050] den er auf einer grösseren wissenschaft Reise in London 1862 kennen lernte Nach der Rückkehr nach Berlin arbeitete er mehrere Jahre im pathol. Institute unter Virchow, ist seit 1862 als Ohrenarzt thätig, seit 1865 als Privatdozent, seit 1871 als Prof. e. o., seit 1874 als Direktor der k. Univ.-Poliklinik f. Ohrenkrankheiten und seit 1881 der k. Univ.-Klinik für Ohrenkrankheiten zu Berlin, 1893 zum Geh. Med.-Rat, 1899 zum ord. Hon.-Prof. ernannt. Ausser zahlreichen, namentlich im Arch. f. Ohrenheilk., in der B. kl. W. und in Virch. Arch. erschienenen Journalartikeln aus den verschiedensten Gebieten der Otologie sind selbständig erschienen: »Die Schallleitung durch die Kopfknochen und ihre Bedeutung für die Diagnostik der Ohrenkrankheiten« (Würzburg 1870) und »Zur Entstehung und Behandlung der subjectiven Gehörsempfindungen« (Berlin 1884). – Von seinen neueren Arbeiten ist besonders hervorzuheben die von ihm angegebene mechan Behandlung der Mittelohr-Sklerose mittels der federnden Drucksonde, mit welchem Apparate es möglich ist, die Kette der Gehörknöchelchen direkt in passive Bewegungen (durch sog. Vibrationsmassage) zu setzen und damit dessen Starrheit und die durch diese bedingte Schwerhörigkeit wesentlich zu bessern und auf diese Weise eine grosse Zahl von bisher vollständig unheilbaren Fällen der Behandlung zugänglich zu[1051] machen. (Vgl. das Weitere hierüber im Arch. f. Ohrenheilk., B. klin. W. und in den Verhandl. d. deutschen otol. Gesellschaft.)