[1255] Pansch, Adolf, Prof. der Anat. zu Kiel, geb. 2. März 1841 zu Eutin, studierte seit 1860 in Berlin und Heidelberg Med. und Naturwissenschaften, dann Med. 1862 bis 64 in Berlin und Halle, wo er mit der Diss. »De pyorrhoea alveolari seu gingivitide expulsiva« (1864) promovierte. 1865 wurde er zum Prosektor am anat. Museum der Kieler Univ. ernannt und habilitierte sich 1866 in der dortigen[1255] med. Fakultät als Privatdozent mit der Comment. anat.: »De sulcis et gyris in cerebris simiarum et hominum« (Eutin 1866, c. tabb.). Er schrieb weiterhin: »Die Furchen und Wülste am Grosshirn des Menschen. Zugleich als Erläuterung zu dem Hirnmodell« (Berlin 1879) – »Beiträge zur Morphologie des Grosshirns der Säugethiere« (Leipzig 1879) – »Grundriss der Anatomie des Menschen« (Berlin 1881) u.s.w. 1869/70 nahm er an der zweiten deutschen Nordpolexpedition teil, deren wissenschaftliche Ergebnisse er in einem 1873 publizierten Werke niederlegte. Ferner veröffentlichte er noch: »Anat. Vorlesungen für Ärzte und ältere Studierende« (T. I, Berlin 1884). Bei einer Segelfahrt im Kieler Hafen mit seinem 12jähr. Knaben in seinem eigenen Boote wurde dieses zum Kentern gebracht und P. ertrank 14. Aug. 1887. Er war ein sehr beliebter Lehrer und hatte als solcher im ganzen 21 Jahre lang, zuletzt als Extraordinarius, an der Kieler Hochschule gewirkt.