Siemens, Fritz

[1591] Siemens, Fritz, zu Lauenburg in Pommern, geb. 4. Febr. 1849, studierte in Greifswald und Marburg 1867 bis 73, machte den Feldzug gegen Frankreich zuerst mit der Waffe. 1871 als Feld-Assistenzarzt mit, wurde 1874 prom., war 1874 bis 75 Assistent der Marburger med. Klinik (unter Mannkopf), 1876 bis 83 zweiter Arzt an der Landes-Irrenheil-Anstalt und psychiatr. Klinik zu Marburg, wurde 1883 Direktor der Pommerschen Provinzial-Irrenanstalt zu Ueckermünde und 1887 Direktor der Provinzial-Irrenanstalt zu Lauenburg i. Pom., welche nach seinem Programm erbaut ist. Er wurde 1886 zum Med.-Assessor, 1887 zum Med.-Rat und Mitgliede des Medizinal-Kollegiums[1591] von Pommern ernannt, 1898 zum Geh. Med.-Rat. Litterar. Arbeiten, ausser mehreren kleineren Journalaufsätzen und Vorträgen: »Zur Lehre vom epilept. Schlaf und vom Schlaf überhaupt« (A. f. Ps., IX, 1878) – »Klin. Beiträge zur Lehre von den combinirten Psychosen« (Ib. X 1879) – »Ueber Pulscurven bei Geisteskranken« (Sitzungsber. der Gesellsch. zur Beförd. der ges. Naturw. in Marburg. 1879) – »Psychosen bei Ergotismus« (A. f. Ps., XI, 1880, 81) – »Zur Frage der Simulation von Seelenstörung« (Ib. XIV, 1882) – »Geistige Erkrankung in Einzelhaft« (B. k. W. 1883) – »Zur Behandl. der Nahrungsverweigerung bei Irren« (A. f. Ps., XIV und XV, 1883) und später kleinere Aufsätze im Neurolog. Cbl. und Allg. Zeitschr. für Psych.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1591-1592.
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