Tuke, Daniel Hack

[1734] Tuke, Daniel Hack, zu Hanwell bei London und in London, Irrenarzt, geb. 1827 zu York als Sohn des Psychiaters Samuel T. (1784 bis 1857), studierte im St. Barthol. Hosp. in London, wurde 1852 M. R. C. S., 1853 Dr. in Heidelberg, begann seine Praxis 1854 in York als Physic. des York Retreat und York Dispensary, hielt an der med. Schule daselbst Vorlesungen über Psychologie, lebte infolge von Krankheit 15 Jahre lang in Falmouth, wurde 1860 Member des R. C. P., liess sich 1874 in London nieder, wurde 1875 Fellow des R. C. P. und einer der Governors des Bethlem Hosp. Später siedelte er nach Hanwell über und fuhr von hier aus täglich zu Konsultationen nach London. T., der 5. März 1895 starb, war ein sehr bedeutender Psychiater. Schon 1854 verfasste er den »Prize Essay on the moral management of the insane«, gab zusammen mit Bucknill heraus: »A manual of psychological medicine« (1857) und schrieb: »Artificial insanity, chiefly in relation to mental pathology« (1865) – »Illustrations of the influence of the mind upon the body, in health and disease« (1872 ins Franz. übers.). Er war auch 18 Jahre lang Herausgeber des »Journal of Mental Science« und lieferte noch eine ganze Reihe von im älteren Lexikon bereits erwähnten Arbeiten. T. war Präsident der Medico-Psychological Association, seit 1882 Doktor der Rechte von Glasgow und hatte auch ein Dictionary of Psychological Med. unternommen. Nicht wenige der Arbeiten T.'s galten der Geschichte der Psychiatrie.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1734.
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