[1883] Wundt, Wilhelm Max, zu Leipzig, geb. 16. Aug. 1832 zu Neckarau in Baden, studierte 1851 bis 56 zu Tübingen, Heidelberg und Berlin, habilitierte sich 1857 als Privatdozent der Physiol. in Heidelberg, wurde daselbst 1864 Prof. e. o., 1866 als Vertreter Heidelbergs in die badische zweite Kammer gewählt, legte jedoch sein Mandat bald wieder nieder. 1874 wurde er nach Zürich und 1875 nach Leipzig als ord. Prof. der Philosophie berufen, wo er Institut f. exper. Psychol. gründete, nach dessen Muster seitdem viele ähnliche Institute entstanden sind. Seine Hauptschriften sind: »Die Lehre von der Muskelbewegung« (Braunschw. 1858) – »Beiträge zur Theorie der Sinneswahrnehmung« (Leipzig 1862) – »Vorlesungen über die Menschen- und Thierseele« (2 Bde., Ib. 1863; 2. Aufl. Hamb. 1892; engl. Lond. 1894) – »Lehrbuch der Physiol. des Menschen« (Erlangen 1865; 4. Aufl. 1878; franz. Übers. von Bouchard, Paris 1872)[1883] – »Die physik. Axiome und ihre Beziehung zum Causalprincip« (Ib. 1866) – »Unterss. zur Mechanik der Nerven und Nervencentren« (2 Abtt., Ib. 1871, 76) – »Grundzüge der physiol. Psychologie« (Leipz. 1874; 4. Aufl. 1893, 2 Bde.) – »Logik« (I »Erkenntnisslehre«, Stuttgart 1880; II »Methodenlehre«, 1883, 2. Aufl. 1892–95) – »Essays« (Leipzig 1885) – »Ethik« (Stuttgart 1886 2. Aufl. 1892). »Grundriss der Psychologie« (2. Aufl. 1897; engl. Lond. 1894). Die von ihm seit 1883 herausgegebenen »Philosoph. Studien« enthalten Abhandlungen von ihm und seinen Schülern, hauptsächlich zur experimentellen Psychologie und Erkenntnislehre.