[555] ΔΕ'ω, binden; Wurzel Δε-; ältere Nebenform δίδημι, welches vgl.; Sanskrit ved. dâ »binden«, dâman »Strick«, dâmâ »Fessel«, s. Curtius Grundz. d. [555] Griech. Etymol. 1, 57. 199. A verbo der Attischen Prosa δέω, δήσω, ἔδησα, δέδεκα, δέδεμαι, ἐδέϑην; futur. exact. δεδήσομαι, z. B. Plat. Rep. II, 361 e; futur. pass. δεϑήσομαι Demosth. 24, 126. 131. 190. 191; auch in ου wird oft contrahirt, z. B. δοῦσαν Dinarch. ap. Poll. 8, 72. Bei Hippocrat. perfect. δέδεσμαι. Bei Homer oft Formen vom aorist. act. ἔδησα; außerdem: δέοιμι, Odyss. 8, 352; imperat. δεόντων, Odyss. 12, 54, Scholl. Didym δεόντων: Ἀρίσταρχος γράφει διδέντων, ὡς τιϑέντων, s. δίδημι; δέον 3 plur., Odyss. 12, 196; δήσειν, Iliad. 21, 454; medium δέοντο, Iliad, 18, 553; ἐδήσατο, öfters; δησάσκετο, Iliad. 24, 15; δησαίμην, Iliad. 8, 26; δησάμενος, Iliad. 17, 290; δησάμενοι, Odyss. 2, 430; δέδετο, Odyss. 24, 229; passiv. δέδετο, Iliad. 5, 387; δέδεντο, Odyss. 10, 92. Vgl. die Homerischen composita ἐκδέω, ἐνδέω, ἐπιδέω, καταδέω, περιδέω, συνδέω, ὑποδέω. Oefters ist es schwer, zu entscheiden, ob eines dieser compos. in tmesi vorliegt. oder das simplex: Odyss. 12, 196 πλείοσί μ' ἐν δεσμοῖσι δέον; Odyss. 12, 161 ἀλλά με δεσμῷ δήσατ' ἐν ἀργαλέῳ; Iliad. 5, 386. 387 ὅτε μιν Ὦτος κρατερός τ' 'Εφιάλτης δῆσαν κρατερῷ ἐνὶ δεσμῷ· χαλκέῳ δ' ἐν κεράμῳ δέδετο; vgl. Iliad. 2, 111 Ζεύς με μέγα ἄτῃ ἐνέδησε βαρείῃ; Iliad. 22, 398 ἐκ δίφροιο δ' ἔδησε; 23, 854 ἱστὸν δ' ἔστησεν νηός, ἐκ δὲ πέλειαν μηρίνϑῳ δῆσεν ποδός; Iliad. 10, 475 παρ' αὐτῷ δ' ὠκέες ἵπποι ἐξ ἐπιδιφριάδος πυμάτης ἱμᾶσι δέδεντο; vgl. Iliad. 23, 121 τὰς μὲν ἔπειτα Ἀχαιοὶ ἔκδεον ἡμιόνων; zweifelhaft ist auch die öfters wiederkehrende Wendung ποσσὶ δ' ὑπὸ λιπαροῖσιν ἐδήσατο καλὰ πέδιλα, Odyss. 2, 4, αὐτίκ' ἔπειϑ' ὑπὸ ποσσὶν ἐδήσατο καλὰ πέδιλα, 5, 44. Das composit. ὑποδέω kommt überhaupt nur in solchen Stellen mit zweifelhafter Tmesis vor. Wirklich mediale Bdtg ist wohl in der Redensart ποσσὶν ὑπὸ ἐδήσατο πέδιλα; zweifelhaft in dieser Hinsicht ist z. B. Odyss. 2, 430 δησάμενοι ὅπλα ἀνὰ νῆα, wo recht gut das medium Homerisch in der Bdtg des activi stehn kann; sicher ist so, medium Homerisch = activ., wohl Iliad. 18, 553 zu nehmen, ἄλλα (δράγματα) δ' ἀμαλλοδετῆρες ἐν ἐλλεδανοῖσι δέοντο. Meistens ist δέω bei Homer im eigentlichen physischen Sinne gebraucht, wie z. B. auch Iliad. 1, 406 von einer wirklichen Fesselung des Zeus zu verstehn. Zweifelhaft ist Odyss. 8, 852, wo dem Hephästus Poseidon sich zum Bürgen für Ares anbietet, Hephästus jedoch antwortet πῶς ἂν ἐγώ σε δέοιμι μετ' ἀϑανάτοισι ϑεοῖσιν, εἴ κεν Ἄρης οἴχοιτο χρέος καὶ δεσμὸν ἀλύξας; hier kann δέοιμι bildlich sowohl wie eigentlich genommen werden, vgl. Apollon. Lex. Hom. p. 57, 30 δέοιμι· δεσμεύοιμι und die Scholl., in denen berichtet wird, daß Aristarch πῶς ἂν εὐϑύνοιμι geschrieben habe. Sicher bildlich ist Iliad. 14, 73 ἡμέτερον δὲ μένος καὶ χεῖρας ἔδησεν; und, mit einem genitiv., Odyss. 4, 380. 469 ὅς τίς μ' ἀϑανάτων πεδάᾳ καὶ ἔδησε κελεύϑου, wer mich an der Fahrt hindert. Mit doppeltem accusat., in eigentl. Bdtg, Odyss. 12, 50 δησάντων σ' ἐν νηὶ ϑοῇ χεῖράς τε πόδας τε ὀρϑὸν ἐν ἱστοπέδῃ, vgl. Apoll. Lex. Hom. p. 58, 13. Das Bindemittel im dativ., Iliad. 21, 50 δῆσε δ' ὀπίσσω χεῖρας ἐυτμήτοισιν ἱμᾶσιν. – In der Bdtg verbinden, eine Wunde, Odyss. 19, 457 ὠτειλὴν Ὀδυσῆος δῆσαν ἐπισταμένως; vgl. Iliad. 13, 599 αὐτὴν (eine verwundete Hand) ξυνέδησεν ἐυστρεφεῖ οἰὸς ἀώτῳ, σφενδόνῃ. – Folgende: Plat. Cratyl. 404 a; Her. 4, 72; Ar. Ach. 1137; πρός τι, an etwas, Thuc. 3, 103; δεδεμένοι πρὸς ἀλλήλους 4, 47; πρὸς κίονα Soph. Ai. 108; κίονι 240; πρός τινι, Aesch. Prom. 15; ἐς πέδας δήσαντες, ἐν πέδαις ἐδεδέατο, Her. 5, 77. 1, 66, u. öfter; ἐν μακαρίᾳ ἀνάγκῃ Plat. Rep. VIII, 567 c; bes. = ins Gefängniß werfen, ἐν δημοσίῳ δεσμῷ δεϑείς Legg. IX, 864 e, u. öfter, wie bei den Rednern; vgl. Lys. 6, 23; ἐν τῷ ξύλῳ, Dem. 24, 146; δεδέσϑαι ποδοκάκῃ τὸν πόδα 24, 105; Ggstz ἀναλύειν, Teleclid. Plut. Pericl. 16; – übertr., κέρδει καὶ σοφίᾳ δέδεται Pind. P. 3, 54; λύπῃ, Eur. Hipp. 160; τὸ στόμα μου δέδεται Lucill. 48 (XI, 138), wie behext, durch Zauber.
Buchempfehlung
Der Teufel kommt auf die Erde weil die Hölle geputzt wird, er kauft junge Frauen, stiftet junge Männer zum Mord an und fällt auf eine mit Kondomen als Köder gefüllte Falle rein. Grabbes von ihm selbst als Gegenstück zu seinem nihilistischen Herzog von Gothland empfundenes Lustspiel widersetzt sich jeder konventionellen Schemeneinteilung. Es ist rüpelhafte Groteske, drastische Satire und komischer Scherz gleichermaßen.
58 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro