νέος

[243] νέος, α, ον, att. auch 2 Endgn, ion. νεῖος, neu; zunächst – a) von Menschen, jung; von Hom. an überall, im Ggstz von παλαιός, Il. 14, 108 Od. 1, [243] 395. 2, 293; ῥηϊδίως ϑείη νέον ἠὲ γέροντα, 18, 198, vgl. Il. 2, 789. 9, 36, u. so auch dem γεραίτερος, Od. 3, 24, u. προγενέστερος, 2, 29 entggstzt; Hom. vrbdt νέος παῖς, Od. 4, 665, νέοι κοῠροι, Il. 13, 95, νέοι ἄνδρες, wie Pind. Ol. 4, 28 u. öfter; ἐν παισὶν νέος, P. 4, 281; ein bestimmtes Alter nicht bezeichnet; daß es bis in die dreißiger Jahre reicht, folgt aus Xen. Mem. 1, 2, 25; νέοι, Jünglinge, substantivisch, Hes. Sc. 281; bei den Attikern οἱ νέοι, Plat. Rep. III, 401 c u. Folgde; bei Pol. 1, 88, 6 u. öfter = die junge Mannschaft der Soldaten. – Auch Aesch. vrbdt νέας τε καὶ παλαιάς, Spt. 309; νέος δὲ γραίας δαίμονας καϑιππάσω, Eum. 145; παιδὸς νέας ὥς, Ag. 268; ὅδ' ἐστίνκεῖνος, ὃς τότ' ἦν νέος, Soph. O. R. 1145, öfter; auch εὖτ' ἂν τὸ νέον παρῇ, die Jugend, Jugendblüthe, O. C. 1231; νέος μεϑέστηκ' ἐκ γέροντος, Eur. Heracl. 796, und sonst; νέος γὰρ εἶ, ὦ φίλε παῖ, Plat. Theaet. 162 d; ἀνϑρώποις νέοις, jungen Leuten, Legg. X, 890 a; νέον μειράκιον, Prot. 315 d; ἡμεῖς γὰρ ἔτι νέοι, ὥςτε τοσοῦτο πρᾶγμα διελέσϑαι, Prot. 314 b, wo wir sagen »wir sind noch zu jung«. – So auch im compar. u. superl.; γενεῆφι νεώτερος, Il. 21, 439; γενεῇ δὲ νεώτατος ἔσκον, 7, 153, u. sonst; νεωτέρῳ ἢ πρεσ βυτέρῳ, Plat. Phaedr. 227 c; μὴ νεωτέρους πεντήκοντα ἐτῶν, Legg. VII, 802 b, jünger als 50 Jahre; νεώτατος ϑεῶν, Conv. 195 a; πρεσβύτερος μὲννεώτερος δέ, Xen. An. 1, 1, 1; Folgde. – Εὐϑὺς νέου ὄντος, Plat. Rep. VI, 486 b; εὐϑὺς ἐκ νέου, von Jugend auf, Gorg. 510 d; öfter auch von der ψυχή, ἐκ νέας, Rep. III, 409 a; έκ νέων, Gorg. 483 e u. A. – b) auch von anderen Dingen, wie Pflanzen, Od. 6, 163 Il. 21, 38; νέον ἄνϑος, Hes. Th. 988; νέος οἶνος, Ar. Pax 882; auch νέᾳ κεφαλᾷ, Pind. P. 11, 35; νέαν χαίταν, Ol. 14, 22; ὄρεγε γεραιὰν νέᾳ χεῖρα, Eur. Phoen. 104. – c) von Zuständen u. vgl. , neu, frisch, sowohl das noch nicht Dagewesene, als das noch nicht lange Daseiende bezeichnend; νέον ἄλγος, Il. 6, 462; νέον ὕμνον, Pind. I. 4, 70; νέαισιν ἑορταῖς, N. 9, 11; ἄεϑλα, Gl. 2, 47; so auch νέοι γὰρ οἰακονόμοι κρατοῦσ' Ὀλύμπου, Aesch. Prom. 149, neue Herrscher; τοὺς νέους ϑεούς, 962, u. öfter in diesem Stücke von Zeus u. seinem Hause, im Ggstz der alten Titanen; Ggstz von παλαιός, ἔν τε τοῖς νέοισι καὶ παλαιτέροις ϑεοῖς, Eum. 691; πόνοι δόμων νέοι παλαιοῖσιν συμμιγεῖς κακοῖς, Spt. 722; neben καινός, Pers. 654; dah. τί χρέος; τί νέον; was Neues, Ag. 85; νέον ἄλγος ἔχει, Soph. Ai. 252; καί τι προςδοκῶ νέον, Phil. 773; νέας βουλὰς νέοισιν ἐγκαταζεύξας τρόποις, Ai. 722; τί νέον κηρύξασα, Eur. Hec. 178, wie νέον τι σημανῶν ἔπος, 217; ἐδόκει τι νέον ἔσεσϑαι, Thuc. 5, 50, u. öfter mit dem Nebenbegriffe des Unerwarteten, Befremdenden; ἄν τι νέον τῳ ξυμβαίνῃ βέλτιον παρὰ τὸν λόγον, Plat. Polit. 294 c; bes. im compar., νεώτερόν τι ποιέειν, Neuerungen machen, Her. 5, 19, wie νεώτερα ἔπρησσε πρήγματα, 6, 74; νεωτέρων ἔργων ἐπιϑυμητής, 7, 6; gew. von Reuerungen im Staate, Thuc. u. Folgde; vgl. noch νεώτερόν τι δρᾶν, Ar. Eccl. 338; τί νεώτερον γέγονεν; Plat. Euthyphr. i. A.; Sp. – d) wie Eur. vrbdt ἄφρων νέος τ' ἦν, I. A. 489, ἡ 'μπειρία ἔχει τι λέξαι τῶν νέων σοφώτερον, Phoen. 533, so wird auch sonst das Jugendliche nicht bloß als unerfahren (νέος περὶ λόγους, Plat. Phil. 13 c u. nachher νεώτεροι φανούμεϑα τοῦ δέοντος), sondern auch als das Leidenschaftliche, Uebereilte bezeichnet, πῶλος νέος καὶ ὀξύς, Plat. Gorg. 463 e, Sp. – Adverbial wird νέον gebraucht, neuerlich, jüngst. nur eben, παῖδα νέον γεγαῶτα, Od. 19, 400. 20, 191, öfter; τοὺς ἥκοντας ἐκ μάχης νέον, Aesch. Ag. 1608; ἅπας δὲ τραχύς, ὃςτις ἂν νέον κρατῇ, Prom. 35; Soph. O. C. 1775 u. sp. D.; bei Her. stehen τὸ νέον u. τὸ παλαιόν einander gegenüber, 9, 26, u. er braucht auch ἐκ νέης adverb., von neuem, 1, 60. 5, 116. Später ist νεωστί geläufiger. – Außer den schon angeführten Vergleichungsgraden νεώτερος, νεώτατος, ist später ion. νειότερος;νέατος und νείατος s. besonders.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 243-244.
Lizenz:
Faksimiles:
243 | 244
Kategorien:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Reigen

Reigen

Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt.

62 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon