προ-βάλλω

[710] προ-βάλλω (s. βάλλω), Hom. nur aor. act. u. med., stets ohne Augment, vorwerfen, hinwerfen, τινί τι; Νότος Βορέῃ προβάλεσκε, Od. 5, 331; τρωγάλια τοῖς ϑεωμένοις, Ar. Plut. 799; auch übertr., ἱππῆες πεζοί τε κακὴν ἔριδα προβαλόντες, den Wettkampf hinwerfend, anfangend, Il. 11, 529; ἑαυτὸν εἰς ἀρὰς δεινάς, Soph. O. R. 745; u. ohne Zusatz, sich jeder Gefahr preisgeben, sein Leben in die Schanze schlagen, vgl. ψυχὴν προβάλλοντ' ἐν κύβοισι δαίμονος, Eur. Rhes. 183; aber Her. 7, 141 = sich selbst wegwerfen, den Muth verlieren, verzweifeln; so ist auch Dem. 19, 27 zu nehmen, προαίρεσις τῆς πολιτείας προβεβλημένη καὶ ἄπιστος. – Auch = preisgeben, ἐπεί μοι τὴν ϑέμιν σὺ προὔ. βαλες, Soph. Trach. 807, Schol. ἀπέῤῥιψας καὶ παρεῖδες. So Plat. αἷς με σὺ προὔβαλες ἐκ προνοίας, Phaedr. 241 e. – Eine Frage vorlegen, aufgeben, eine Aufgabe stellen, ἕτερον αὖ σοι προβαλῶ τι δεξιόν, Ar. Nubb. 757; Plat. oft, τὰ λογισμῶν παισὶν οὖσι χρὴ προβάλλειν Rep. VII, 536 d, σκέψιν προβέβληκας Phil. 65 d, αἵρεσιν χαλεπήν Soph. 245 b, πρὸς τὴν τοῠ προβληϑέντος ζήτησιν Polit. 286 b. – Med., – a) vor sich hinwerfen, -schütten, οὐλοχύτας προβάλοντο, Il. 1, 458. 2, 421 Od. 3, 447; ϑεμείλιά τε προβάλοντο ἀμφὶ πυρήν, Il. 23, 255, sie legten vorweg, zuerst den Grund; sich vorlegen, vornehmen, ἔργον, Hes. O. 781; hinwerfen, preisgeben, ἐν ᾗ (ἀκτῇ) με προὐβάλου ἄφιλον, Soph. Phil. 1005; vor sich hinhalten, οὔκουν προβαλεῖ τὼ χεῖρε κἀκτενεῖς, Ar. Ran. 201; bes. Waffen zum Schutz, Xen. Cyr. 2, 3, 10 An. 4, 2, 21; ἐκέλευσε προβαλέσϑαι τὰ ὅπλα καὶ ἐπιχωρῆσαι ὅλην τὴν φάλαγγα, 1, 2, 17, d. i. sich zum Angriff fertig machen, wobei man den Schild vornimmt unb die Lanze fällt. Vgl. μεταβάλλειν. Daher προβεβλημένοι τοὺς ϑωρακοφόρους, Xen. Cyr. 6, 3, 24, die vor sich die Geharnischten haben; so auch Pol. oft, τὰ ϑηρία πρὸ τῶν κεράτων προεβάλλετο, 3, 72, 9; auch τῆς ἰδίας στρατοπεδείας τεῖχος προβαλλόμενοι, 1, 48, 10, vgl. 2, 65, 9; auch προεβάλοντο τάφρον, ποταμόν, 1, 18, 3. 2, 5, 5;. τὸ τεῖχος κύκλῳ προβεβλημένον τὸν ποταμόν, Strab. 11, 14, 6. Bei Dem. 4, 40, προβάλλεσϑαι δ' ἢ βλέπειν ἐναντίον οὔτ' οἶδεν οὔτ' ἐϑέλει, sich schützen, vertheidigen. – Daher auch als Vorwand brauchen, vorschützen, Einem vorhalten, bes. Sp., wie M. Anton. 1, 12; vgl. noch Aesch. 1, 74, ὅμως πρό γε τῆς αἰσχύνης προβάλλονταί τι καὶ συγκλείουσι τὰς ϑύρας. – b) vorschlagen, zur Wahl, τοὺς στρατηγοὺς προὐβάλλοντο, Plat. Legg. VI, 756 a; οὓς ἂν κοινῇ προβαλόμενοι ἕλωνται, XI, 916 b; Xen. An. 5, 9, 25 προεβάλλοντο αὐτόν· ἐπειδὴ δὲ ἐδόκει δῆλον, ὅτι αἱρήσονται αὐτόν; Dem. προβληϑεὶς πυλαγόρας καὶ τριῶν ἢ τεττάρων χειροτονησάντων αὐτὸν ἀνεῤῥήϑη, 19, 149; so auch Pol. 6, 26, 5. – c) für sich anführen, ἔϑνος, ein Volk als Beispiel anführen, erwähnen, Her. 4, 46; τὸν Ὅμηρον δοκεῖ μοι χρῆναι προβάλλεσϑαι, Plat. Lach. 201 b; als Zeugen, Dem. 46, 10. – d) im Werfen u. übh. übertreffen, ἐγὼ δέ κε σεῖο νοήματί γε προβαλοίμην πολλόν, Il. 19, 218, am Verstande mag ich dich wohl übertreffen. – e) beschuldigen, anklagen (vgl. προβολή), προὐβαλόμην ἀδικεῖν τουτονί, Dem. 21, 1. 175, u. öfter; vgl. Xen. Hell. 1, 7, 35; προβληϑέντες ἀπέϑανον, Pol. 9, 17, 8.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 710.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

In Paris ergötzt sich am 14. Juli 1789 ein adeliges Publikum an einer primitiven Schaupielinszenierung, die ihm suggeriert, »unter dem gefährlichsten Gesindel von Paris zu sitzen«. Als der reale Aufruhr der Revolution die Straßen von Paris erfasst, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit. Für Schnitzler ungewöhnlich montiert der Autor im »grünen Kakadu« die Ebenen von Illusion und Wiklichkeit vor einer historischen Kulisse.

38 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon