προ-πίνω

[740] προ-πίνω (s. πίνω), Einem vortrinken, wie man zu thun pflegte, wenn man einem Freunde den Becher kredenzte; so bes. trank der Vater dem erwählten Schwiegersohne den Becher zu u. schenkte ihm diesen zugleich, φιάλαν προπίνων οἴκοϑεν οἴκαδε, Pind. Ol. 7, 4; vgl. Arist. bei Ath. XIII, 576; übh. Einem Etwas zutrinken, es ihm beim Trunke schenken, Ἕλλησιν ἡμᾶς προὖπιες, Eur. Rhes. 405; Damoxen. bei Ath. XI, 469 a; Xen. An. 7, 3, 26 Cyr. 8, 3, 15; dah. übh. darreichen, preisgeben, auch verrathen, τὴν ἐλευϑερίαν Φιλίππῳ, Dem. 18, 296, mit dem Nebenbegriff »durch Trinkgelage u. Geschenke bestochen, die Freiheit des Staates dem Philipp verrathen u. verkaufen«; vgl. προπέποται τῆς αὐτίκα ἡδονῆς καὶ χάριτος τὰ τῆς πόλεως πράγματα, 3, 22, das Wohl des Staates ist um augenblickliche Luft u. Gunst verrathen; τὴν νεότητα προπεπωκώς, Poll. 6, 127. – Bei Anacr. 14, 29. 17, 4 auch = dem simplex; – vorhertrinken, Luc. paras. 59.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 740.
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