συμ-βαίνω

[976] συμ-βαίνω (s. βαίνω), 1) die Füße zusammenhalten, mit geschlossenen Füßen dastehen, nur im perf., daher διαβαίνοντες μᾶλλον ἢ συμβεβηκότες, Xen. Eq. 1, 14; ἀνδριὰς συμβεβηκώς, eine Bildsäule mit zusammenstehenden, nicht getrennten Füßen. – 2) zusammentreten, -kommen, hingehen, Τίρυνϑι συμβέβηκεν, Soph. Trach. 1142; ὃν οὐδαμοῠ φῂς οὐδὲ συμβῆναι ποδί, Ai. 1260; bes. um sich mit Einem zu besprechen, um mit ihm zu unterhandeln; sich aussöhnen, ἐκ τοῠ πολέμου καὶ τοῠ νείκους, Ar. Vesp. 867; Her. 1, 13. 82; dah. übereinkommen, δοκέοντες πάντα συμβεβάναι, 3, 146; πολλὰ ἐν ἀλλήλοις εἰπόντων καὶ οὐδὲν ξυμβάντων, Thuc. 5, 36; sich aussöhnen, μετεμέλοντο ὅτι μετὰ τὰ ἐν Πύλῳ καλῶς παρασχὸν οὐ ξυνέβησαν, 5, 14, dah. ξυμβήσεσϑαι im Ggstz von πολεμήσειν, 5, 38. 81, auch π ρός τινα, 1, 103; übereinstimmen, εἰς ταὐτὸ συμβαίνουσι [976] τοῖς ἐμοῖς στίβοις, Aesch. Ch. 208; ὅπως ἂν ἀρτίκολλα συμβαίνῃ τάδε, 573; φανῶ δ' ἐγὼ τούτοισι συμβαίνοντ' ἴσα μαντεῖα καινά, Soph. Tr. 1154; λόγοις συμβάς, Eur. Med. 737, vgl. Andr. 232; χρησμοὶ συμβαίνουσι, Ar. Equ. 220; auch = in Erfüllung gehen, von Orakeln, καὶ δοκεῖ τὸ μαντεῖον τοὐναντίον ξυμβῆναι ἢ προςεδέχοντο, Thuc. 2, 17; Ἀϑηναίοισιν οὐ συνέβαιν' Αἰσχύλος, er ging nicht mit ihnen um, od. fand keinen Gefallen an ihnen, Ar. Ran. 806; ἐὰν ξυμβῶ τί σοι, 175; im Aeußern einander entsprechen, ähneln, gleich sein, Her. 1, 116. 2, 3; vgl. M. Ant. 5, 8, οὕτως γὰρ συμβαίνειν ποτὲ ἡμῖν λέγομεν, ὡς καὶ τοὺς τετραγώνους λίϑους ἐν τοῖς τείχεσιν ἢ ταῖς πυραμίσι συμβαίνειν (passen) οἱ τεχνῖται λέγουσι, συναρμόζοντες ἀλλήλοις ἐν ποιᾷ συνϑέσει. Bei Poll. 8, 140 ist τὰ συμβαϑέντα der Vertrag. – Bes. sich ereignen, zutreffen; Aesch. Pers. 788; ᾗ πρῶτα μὲν τὰ μητρὸς ἔχϑιστα συμβέβηκεν, Soph. El. 254; αἵ μοι συμβαίνουσ' ἆται, Eur. I. T. 148; ἴσως ἅπαντα συμβαίη καλῶς, 1055. So von Her. an häufig in Prosa, gew. c. inf., Her. 6, 103. 9, 101, συνέβη μοι πορεύεσϑαι, es traf sich, daß ich auf der Reise war, ich war eben auf der Reise; auch mit acc. c. inf., 7, 166 u. oft; bei Flgdn bes. vom Unglück, ἐάν τι συμβῇ, falls sich Etwas ereignen sollte, Dem. Lpt. 51, ein sehr gewöhnlicher Euphemismus, um nicht zu sagen, falls es schlecht gehen sollte. Selten im guten Sinne, von Statten gehen, Fortgang haben, Thuc. 3, 3, vgl. Poppo; u. Plat. εἴ μοι συμβαίνει τοῦτο ἢ καὶ ἀποτυγχάνω τοῦ σκοποῦ, Legg. V, 744 a; καλῶς συμβῆναι, Xen. Cyr. 5, 4, 7; κακῶς, Mem. 1, 2, 63; πῶς χρήσιμον ἂν ξυμβαίη ἡμῖν δουλεῦσαι, Thuc. 5, 92; auch σκοποῠντί μοι συμβαίνει πιστεῦσαι, 1, 1, ich finde mich veranlaßt zu glauben; τὰ συμβάντα, Xen. An. 3, 1, 13; φοβοῠμαι, μή τι μεῖζον κακὸν τῇ πόλει συμβῇ, Mem. 3, 5, 17; πολέμου κακῶς συμβάντος, da er einen üblen Ausgang genommen, 1, 2, 63; oft ist es wie τυγχάνω eine Umschreibung für εἶναι, nur die Behauptung milder ausdrückend, als zufälliges Ergebniß, ἆρ' οὖν συμβαίνει μέγιστον κακὸν ἡ ἀδικία καὶ τὸ ἀδικεῖν, Plat. Gorg. 479 c, u. oft, bes. mit εἶναι u. γίγνεσϑαι oder ὄν u. γιγνόμενον, u. oft bei Pol.; τὸ συμβεβηκός, zufälliger Umstand, der nicht nothwendig zum Wesen des Dings gehört, aber an ihm sich ereignet, eintritt, Arist. oft, vgl. topic. 1, 3; – zusammentreffen, von Summen beim Rechnen, Dem. 19, 60; und in der Dialektik von Schlußfolgen, die sich aus den Vordersätzen ergeben, τί ἡμῖν συμβαίνει ἐκ τῶν ὡμολογημένων, Plat. Gorg. 498; Theaet. 170 c u. oft. Bei Arist. gewöhnlich, wenn er aus den Sätzen anderer Philosophen widerlegende Consequenzen zieht.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 976-977.
Lizenz:
Faksimiles:
976 | 977
Kategorien:

Buchempfehlung

Lohenstein, Daniel Casper von

Agrippina. Trauerspiel

Agrippina. Trauerspiel

Im Kampf um die Macht in Rom ist jedes Mittel recht: Intrige, Betrug und Inzest. Schließlich läßt Nero seine Mutter Agrippina erschlagen und ihren zuckenden Körper mit Messern durchbohren. Neben Epicharis ist Agrippina das zweite Nero-Drama Daniel Casper von Lohensteins.

142 Seiten, 7.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

456 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon