Anklam, Frl. Luise

[14] *Anklam, Frl. Luise, Berlin W., Blumenthalstr. 15. II. ist die Tochter eines Predigers, und wurde in einem Pfarrdorf der Provinz Posen geboren. Im noch nicht vollendeten 3. Lebensjahre verlor sie den Vater, und die Mutter zog nach einem kleinen, ebenfalls in der Provinz Posen gelegenen Städtchen, wo ihr Vater eine Königliche Domaine in Pacht gehabt hatte. Aber auch die Mutter wurde ihr bald entrissen, und als heimat- und mittellose Waise war sie nun auf die eigene Kraft angewiesen. Sie hatte die Gabe, sich überall sehr bald das Vertrauen und die Zuneigung gerade von Kindern zu erwerben, denen sie schöne Geschichten erzählte, und da dies grösstenteils selbsterfundene waren, so kam sie auf den Gedanken, Jugendschriften zu verfassen. Sie fand auch sogleich einen Verleger für ihr erstes demnächst erscheinendes Buch, welches ein Sammelbuch und alle Jahre zu Weihnachten herausgegeben werden soll. Gegenwärtig lebt Luise Anklam in Berlin und beschäftigt sich hauptsächlich mit Stenographie und Schreibmaschinenarbeiten.

‒ Kindergeschichten. Frankfurt a. O. 1898, Hugo Andres & Co. U. d. Presse.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 14.
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