Dincklage, Baronesse Clara v.

[156] *Dincklage, Baronesse Clara v., Ps. C. v. Campe, Oberlössnitz bei Dresden, Albertstrasse 21, am 25. November 1829 auf dem väterlichen Gute Campe an der Ems geboren. Ihre Jugend verlebte sie so wie ihre ältere Schwester Emmy im elterlichen Hause, zu dessen Gästen Heinrich Beitzke, Victor von Strauss, Lewin Schücking, Dr. G. Kohl und Andere zählten. Die Teilnahme am Wohl und Weh der Gutsangehörigen lehrte die jungen Mädchen das Volk in seinem Denken[156] und Empfinden kennen und begründete eine tiefe, nie verlöschende Liebe zur Heimat, ein Samenkorn, das erst in späteren Jahren zu schriftstellerischer Thätigkeit aufging. Unter den in der Litteratur hervorragenden Männern, deren Unterhaltung und Wiedergabe eigener Dichtungen die Schriftstellerin besonders anregten, war Karl von Holtey und der Dichter Prinz Georg von Preussen. Als sie sich 1870 und 1871 an der Pflege der Verwundeten beteiligte und in Osnabrück einem Lazarett vorstand, erhielt sie die Medaille und das eiserne Kreuz für Nichtkombattanten. Wiederholte Reisen nach Holland und Frankreich hinterliessen Spiegelbilder in ihrer Seele, deren Abglanz uns manchmal aus ihren Erzählungen entgegenleuchtet. Ausser ihren Buchausgaben hat sie Novellen für die Zeitschriften »Hessenland«, »Das deutsche Adelsblatt«, »Die deutsche Romanbibliothek« u.a. geschrieben.

‒ Durch Jahrhunderte. Ges. Nov. 12. (396) Paderborn 1892, Junfermann. n 1.70; geb. n 2.50

mit E. v. Dincklage-Campe. Geschichtenbuch für die Jugend. Wahre Erzählgn. 8. (255 m. H. u. Chromol.) Stuttgart 1875, Kunstverlag. n 3.60

‒ Sammelsurium. 2 Bde. Lingen a. d. Ems, B. van Acken.

‒ »Wenn de Stork kummt.« Eine plattdeutsche Dichtg. mit schwarzen Ausschnitten. Stuttgart 1875, Kunstverlag.

Werke s. auch C. v. Campe.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 156-157.
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