Vollmar, Helene

[399] *Vollmar, Helene, Berlin W., Leipziger Platz 5, Schwester der Vorigen, geboren am 9. Oktober 1855 in Halle a. S., besuchte die Schule in Halle, machte dann in Berlin ihr Buchhalter- und Lehrerinnenexamen. Nachdem H. V. zehn Jahre in Berlin städtische Lehrerin gewesen, widmete sie sich ganz der Schriftstellerei und den Bestrebungen der Wohlthätigkeit. H. V. ist seit Jahren Schriftführerin des deutschen National-Vorstandes des »Internationalen Vereins der Freundinnen junger Mädchen« und hat als solche den rosa »Ratgeber« des Vereins, welcher jungen Mädchen im In- und Auslande treffliche Ratschläge giebt, dessen 18. Tausend jetzt vorliegt, verfasst. Seit 1885 ist H. Vollmar Kunstkritiker der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung«, zeichnete bis 1897 mit V., jetzt mit ihrem Namen. Sie ist ausserdem kunstkritische Mitarbeiterin verschiedener in- und ausländischer Zeitungen. – Menzel-Nummer der »Modernen Kunst« 1895, Peter Janssen-Nummer der »Kunst für Alle« 1898 und seit 1892 Mitherausgeberin der Zeitschriften »Heimatglocken«, des Organs der Heimatsache der Frauen gebildeter Stände, welches neben der Gründung der Berliner Heimat diejenige in acht anderen Städten veranlasste. H. V. begründete 1893 einen »Heimat-Verein«, eine Vereinigung gebildeter arbeitender Frauen, der seit Jahren es sich angelegen sein lässt, Krankenhäuser, Anstalten, Einsame und Vereine durch gute Bilder, Blumen etc. zu erfreuen. Die von A. und H. V. geleiteten geselligen Vereinigungen des Heimat-Vereins in der Heimat, Köthenerstrasse 43, bieten reiche geistige Anregung.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 399.
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