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[159] 6. Den Schnüffelnden, Betastenden, den Fleischfresser, den leckrischen,
Die hundsföttischen Unholde vertreibt Badscha und Pingakraut.
7. Der im Schlafe dich überkommt, einem Bruder und Vater gleich;
Badscha zwinge sie weg von hier, die unmännisch Gekräuselten.
8. Der dich, die Schlafende, bespricht, der dir nachstellt, der Wachenden,
Wie die Schatten, so tilget sie die anwandelnde Sonne weg.
9. Der ein Totes gebären macht, fehl gebären macht dieses Weib,
Den verderbe, du Zauberkraut, den Geilen, nach ihr Lüstenden.
10. Die um die Wohnung hertanzen am Abend mit Eselgetön,
Die Fässergleichen, Bauchichten, Höckrichten, Krummen, Schleichenden,
O Zauberkraut, du mit Geruch zerstreue du sie allwärts hin.
11. Die Huhuer, die Huhu schrein, Felle tragen und Thyrsusse,
Wie Unmänner umtanzende, die in dem Walde machen Schall,
Diese tilgen wir weg von hier.
12. Die die Sonne nicht halten aus, die dort vom Himmel nieder scheint,
Feinde, häuschenbewohnende, schlechtriechende, rot im Gesicht,
Die Makaken vertreiben wir.
13. Der seinen ungeheuern Leib selbst auf die Schulter nehmend trägt,
Der Frauenlenden Rüttler; Indra tilge die riesigen.
14. Die von vorne wie Weiber gehn, die Hörner tragend in der Hand,
Die im Backofen Lachenden, die an dem Pfeiler machen Licht,
Diese tilgen wir weg von hier.
15. Deren Vorderfuß hinten ist, vorn die Fersen und das Gesicht,
Von Khala und Shakadhuma gezeugt, Urunda's, Matmata's,
Schwulsthodige, stahlkräftige;
Wachsam, o Brachmanaspati, tilge du diese weg von ihr!
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16. Die schiel'nden, nicht anblickenden Eunuchen seien weiberlos;
Weg räume du, o Zauberkraut, den, der umstricken diese will,
Die Gattin, der Ungattige.
17. Den Reizenden mit Munihaar, den Schlucker, den Betaster,
Den andringenden Lüstling, den Nabligen, den Froschigen,
Stoß mit dem Fuß um, mit der Fers', alswie den Napf die Milchkuh.
18. Der dir die Leibesfrucht angreift, oder bringt dein Gebornes um,
Den mache herzwund Pingakraut, das einen scharfen Bogen führt.
19. Die Neugeborne bringen um, und schlafen bei Kindsbettrinnen,
Weibsteilhafte Gandharwen treib, o Kraut, wie Wind die Wolke weg.
20. Halten soll das Empfangene, was gepflanzt ist, nicht komm' es um,
Zwei Kräuter, gürtelhaltende, behüten tapfer deine Frucht.
21. Vorm schlauchnasigen, schwanzigen, dem beschlafenden, nackenden
Vielfraß, bewahre Pinga dich für deinen Gatten, für dein Kind.
22. Vorm Zweimundigen, viergeaugt, Fünffüß'gen, Fingerlosen,
Auf den Zehen Beischleichenden, Umfangenden beschütze du!
23. Die ungekochtes Fleisch essen, und die da essen Menschenfleisch,
Leibsfruchtfressende Haarige, diese vertilgen wir von hier.
24. Die vor der Sonne weg schleichen, wie vorm Schwiegervater die Schnur,
Dieselben sollen Badschakraut treffen ins Herz und Pingakraut.
25. Pinga, schütz' das Geborne, daß man Knaben nicht zu Mädchen macht;
Daß die Eifresser nicht den Keim zerstören; schlag die Vielfraße!
26. Unfruchtbarkeit, tote Geburt, Mißgeburt und Fehlgliederung,
Das brich wie einen Strauß vom Baum, und heft' es unsern Feinden an.
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