Das Bild

[75] Inmitten der Erde ist ein Berg:

das Bild der Bescheidenheit.

So verringert der Edle, was zu viel ist,

und vermehrt, was zu wenig ist.

Er wägt die Dinge und macht sie gleich.


Der Erde, in der ein Berg verborgen ist, sieht man ihren Reichtum nicht an, denn das Hohe des Berges dient zum Ausgleich der Vertiefungen. So ergänzt sich Hohes und Tiefes, und das Resultat ist die Ebene. Hier ist das Bild der Bescheidenheit, daß das, was langer Wirkung bedurfte, als selbstverständlich und leicht erscheint. So macht es der Edle, wenn er Ordnung auf Erden herstellt. Er gleicht die sozialen Gegensätze, die die Quelle des Unfriedens sind, aus und schafft dadurch gerechte und ebene Verhältnisse1.

Quelle:
I Ging. Köln 141987, S. 75-76.
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