[568] 14. Dieser Vers steht metrisch isolirt. Er gehört dem Dichter Sobharī an.
14. O Agni, komm, du Marutfreund, | mit Rudra's zu dem Somatrunk, | berausche dich beim Lobgesang des Sobharī, o Glanzesherr.
1 zu dem Particip vājáyantas gehört als Verb siāma in der letzten Zeile, die Construction ist durch den parenthetischen Satz unterbrochen.
2 divorúcas muss wegen des folgenden yéṣām als Masc. gefasst, und daher nicht auf die Kühe (WB.), sondern wahrscheinlich auf die Götter bezogen werden.
3 aktós, hier besser »Tageshelle« als »Nacht« (WB.).
4 sind später eingefügt, und zwar, wie so häufig wegen der Anklänge an gleiche oder ähnliche Worte, des vorhergehenden Verses; z.B. hier in Vers 3 úc chrayasva wie in Vers 2, in Vers 7 nímitāso anknüpfend an nimimyúr in Vers 6.
5 sind später eingefügt, und zwar, wie so häufig wegen der Anklänge an gleiche oder ähnliche Worte, des vorhergehenden Verses; z.B. hier in Vers 3 úc chrayasva wie in Vers 2, in Vers 7 nímitāso anknüpfend an nimimyúr in Vers 6.
6 Unter gam im Wörterbuche ist áva â ganma (S. 381, a, Z. 7 v.u.) zu streichen, da ávas statt áva anzusetzen ist.
7 Für sasarparî ist im WB. nach dem Vorgange von BR. die Bedeutung Kriegstrompete vermuthet, allein dies passt ebenso wenig wie die Erklärung Sāyaṇa's, welcher es als vāk deutet, in den Zusammenhang. Ich halte es jetzt ähnlich wie sabardúghā für eine Bezeichnung der mystisch gefassten Kuh, die hier als solche, die ihre Milch hingleiten lässt, d.h. reichlich ergiesst (sṙp. Caus.), aufgefasst wird; mimāya, wie alle Formen von 2. mā, wird im RV. fast ausschliesslich vom Brüllen der Rinder gebraucht, und zu dem abharat ebhyas çrávas (in Vers 16) ist 489, 12 zu vergleichen yâ (sabardúghā) çárdhāya mârutāya, çrávas ámṙtyu dhúkṣata.
8 Für sasarparî ist im WB. nach dem Vorgange von BR. die Bedeutung Kriegstrompete vermuthet, allein dies passt ebenso wenig wie die Erklärung Sāyaṇa's, welcher es als vāk deutet, in den Zusammenhang. Ich halte es jetzt ähnlich wie sabardúghā für eine Bezeichnung der mystisch gefassten Kuh, die hier als solche, die ihre Milch hingleiten lässt, d.h. reichlich ergiesst (sṙp. Caus.), aufgefasst wird; mimāya, wie alle Formen von 2. mā, wird im RV. fast ausschliesslich vom Brüllen der Rinder gebraucht, und zu dem abharat ebhyas çrávas (in Vers 16) ist 489, 12 zu vergleichen yâ (sabardúghā) çárdhāya mârutāya, çrávas ámṙtyu dhúkṣata.
9 viántas, voll Verlangen losgehend, lüstern (WB. unter vī zu ändern.)
10 Wenn die Lesart pṙṣṭhám beibehalten wird, so ist die letzte Zeile zu übersetzen: und einen ausgedehnten siebenfachen Rücken (um die aufgelegte Last zu tragen.)
11 ist eingeschaltet und soll wol eine Art Erläuterung zu den beiden letzten Zeilen geben.
12 jyeṣṭátāti bedeutet auch hier Oberherrschaft (wonach im WB. zu ändern.)
13 khilyá muss hier Weideland bedeuten, und dies wird wol die Grundbedeutung sein, aus der zunächst der Begriff der Viehtrift zwischen zwei Aeckern, und weiter die unbebaute Lücke zwischen gebauten Aeckern hervorging.
14 Es wird mit BR. urúkakṣo statt urúḥ kákṣo zu lesen und als Eigenname, also dann gā giá als Stammname (Muttername) zu fassen sein.
15 mahínāsu als ein Wort, nicht mahínā āsu (Pada); anyâ setzt Sāyaṇa in seiner Weise gleich anyâsām; dem Sinne nach kommt es freilich im wesentlichen darauf hinaus, obgleich anyâ als Nom zu nehmen und auf sárasvatī zu beziehen ist.
16 sumīdhé ist mit peruké zu verbinden [gegen WB.].
17 Ich lese sthávirasya, statt des sinnlosen havír asya.
18 rakṣâ (d.h. rakṣâs) zu lesen für rákṣā (vgl. 512, 3.)
19 váruno statt marúto zu lesen.
20 Es scheint hier mīḍhúṣe Glosse zu áramiṣe, gīrbhis zu jñébhis und marútām zu viçvámanuṣām; nimmt man dies an, so bleibt eine regelmässige satobṙhatī übrig.
21 vielleicht ist yajñám mahiṣváṇīnám Glosse zu sumnám viṣváṇīnām.
22 sánitaḥ ist Glosse zu súṣanitar, cítra zu cétiṣṭa, sáhantam zu sáhurim.
23 Wegen des Vocativs úṣas wird uchatāt statt uchatu zu lesen sein.
24 índram ist Glosse, die den Vers stört.
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