A.

[57] 1. Dem Männerhort, dem Agni, der des Rechts sich freut,

erzeugen Loblied wir wie reines Opferschmalz,

Und ihn den Priester richten fromme Menschen zu,

mit Kunstverstand, so wie das Beil den Wagen schnitzt.

2. Nach seiner Art durchleuchtet beide Welten er,

er war der beiden Aeltern preisenswerther Sohn,

Der Opferfahrer, ewig jung und holdgestimmt,

der Menschen Gast, untrüglich und an Strahlen reich.


3. Die Götter zeugten durch des Geistes Siegsgewalt

im Himmelsraum den Agni durch der Weisheit Kraft;

Der hell erstrahlt und gross sich zeigt an Licht und Glanz,

ihn wie ein Rennpferd ruf ich Gut begehrend an.

4. Nach Gut verlangend wünschen wir des freundlichen

begehrungswerthen, reichen, preisenswerthen Schatz,

Den holden Agni, den die Bhrigu's uns geschenkt,

den einsichtsvollen, der mit Himmelsglanz erstrahlt.


5. Den Agni stellten sich zum Heil die Menschen an,

die Schalen reichend und die Streu bereitend hier,

Den schatzberühmten, ihn, den hehren, leuchtenden,

allgöttlichen, der Opfer hegt und Opferer.

6. Hellflammender, o Priester, hier um deinen Sitz

verehren dich die Männer, die die Streu geschmückt

Beim Opfer, Agni, die um Gaben flehenden,

dich, ihren Freund, verleihe ihnen reiches Gut.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 57.
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