A.

[102] 1. Die Menschen einet Mitra freundlich redend,

es hat befestigt Mitra Erd' und Himmel,

Und schlummerlos beschaut die Menschen Mitra;

dem Mitra giesset fettversehnen Guss zu.

2. Der Mensch, o Mitra, sei vor allen glücklich,

der dir, Aditja, dient nach deiner Satzung,

Von dir beschützt trifft Tod ihn nicht, noch Drangsal,

Gewaltthat nicht von nahe oder ferne.

3. Von Krankheit frei, uns frischer Kraft erfreuend,

und starken Knies auf dem Rund der Erde,

Die Satzung des Aditja treu befolgend,

so mögen sein wir in der Huld des Mitra.

4. Sehr lieb ist dieser Mitra, hoch zu ehren,

als holder Fürst geboren, wohlregierend;

In seiner Gunst, des hehren, seien stets wir

theilhaftig hohen, segensreichen Glückes.

5. Ja, gross ist Mitra, demuthsvoll zu ehren,

die Menschen eint er und ist hold dem Sänger;

So giesst denn diesem herrlichsten Aditja

das angenehme Opfer in das Feuer.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 102.
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