IV, 13. [309.] An den aufgehenden Sonnengott.

[119] 1. Der Morgenröthen Anbruch schaute Agni,

das Schatzgeschenk der glänzenden voll Freude,

O Ritter, kommet in das Haus des Frommen,

der Sonnengott geht auf in hellem Glanze.[119]

2.93 Gott Savitar liess hoch sein Leuchten steigen,

sein Banner schwingend wie ein tapfrer Krieger,

Nach festem Brauch gehn Varuna und Mitra,

wenn sie am Himmel schön die Sonn' erhöhen.

3. Den zu des Dunkels Scheuchung sie erschufen,

die sicher wohnen, nicht vom Ziele weichen;

Den Sonnengott, der alle Welt beschauet,

ihn fahren sieben lichte, schnelle Stuten.

4.94 Gewebe lösend fährst du mit den schnellsten,

abwickelnd nun, o Gott, den schwarzen Mantel;

Der Sonne Strahlen warfen weg das Dunkel,

es wie ein Fell abschüttelnd, ins Gewässer.

5. Nicht angehängt, nicht festgeknüpft, wie kommt es,

dass er herab nicht fällt von seiner Höhe;

Durch welche Lenkung geht er, wer ersah es?

gefügt als Stütze hält des Himmels Bau er.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 119-120.
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