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[491] 4-6. 9. 12. Diese Verse unterbrechen nicht nur das Versmass des Liedes, sondern stören auch den Zusammenhang des sonst klar und in kühnen aber durchsichtigen Bildern fortschreitenden Liedes. Die Verse sind später hinzugefügt und wol aus andern Liedern hier eingeschaltet. Der Grund der Einschaltung ist fast überall deutlich erkennbar. Vers 4 ist Parallele zu V. 3, V. 5 und 6 zu V. 7 und 8. V. 9, der im Widerspruch mit dem Hauptliede eine Anrufung der Götter enthält, lehnt sich an V. 8 und 10, V. 12 knüpft an das Bild des Ehemannes (zweier Weiber) in V. 11 an, und verzerrt es ins roh sinnliche.


4. Die es verstehen, spannen die Stränge an und legen die Joche gesondert auf, die weisen voll Liebe zu den Göttern.

5. Machet die Eimer zurecht, setzet die Riemen daran; wir wollen den wasserreichen Brunnen ausgiessen, den reichlich strömenden, unversieglichen.

6. Den Brunnen mit fertig gemachtem Eimer und schönem Riemen, den reichlich strömenden, den wasserreichen unversieglichen giesse ich aus.

9. Euren heiligen Sinn wende ich zur Hülfe herbei, o Götter, den göttlichen, ehrwürdigen, heiligen; er ströme uns reichlich gleichwie die grosse tausendströmige Kuh von Milch strömt, nachdem sie auf die Weide gegangen ist.

12. Richtet empor, o Männer, das Glied, das sich weit dehnt, bewegt es, stosst es hinein zur Beutegewinnung, treibt her zum Somatrunke, den Sohn der Nischtigri, den Indra, ihn bestürmend.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 491.
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