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[492] An Indra. Sowol Versmass als Sinn dieses Liedes ist verworren. Als Dichter nennt sich Vers 11 Durmitra.


1. Wann, o Trefflicher, ist das Loblied so, dass es dir behagt? der Rand [der Kufe] schliesst das Nass ein; lange steht der Saft zur Gährung.

2. Du, dessen goldfarbenes Rossepaar schön angeschirrt, auf beiden Seiten vorwärts strebt, laufend längs den beiden Schwänzen des Vogels [den beiden Strängen der Deichselstangen des Wagens], wie ein Hausherr zwischen den beiden behaarten Linien.

3. Vor denen beiden [Rossen] Indra zurückscheute, wie ein ermüdeter sich fürchtender Mensch, wenn der starke sie sich zur Fahrt angeschirrt hat.

4.35 Mit welchen beiden auf verschiedenen Seiten vorstrebenden Hengsten zugleich der im Wagen befindliche, treue Held Indra gepriesen wird.

5. Er, welcher die beiden mähnigen Rosse bestieg, die sich gleichsam ausdehnten, um die Nahrung aufzunehmen, zieht [die Nahrung] an sich mit den beiden Lippen, er, der schlürfende Lippen hat.

6. Ruhmreiches unternahm der hochkräftige mit den hohen [Maruts]; mit Kraft zimmerte der Held, mit Einsicht wie der kunstreiche Mātariçvan.

7. Welcher, um schnell den Dämon zu tödten, den Donnerkeil sich machte von goldner Farbe, der goldfarbige, er, dessen Kinnbacken nicht zerbrochen sind, dem wunderbaren Luftraum gleichend.

8. Treibe weg von uns die Uebelthaten; durch das Lied mögen wir die liederlosen überwinden; gebetloses Opfer gefällt dir nicht besonders.

9. Wenn das dreifache Feuer sich hoch aufgerichtet hat an der Vorderseite [den Deichseln oder Zugscheiten] des Opfers vor deinem Sitze, hast du zugleich mit jenen beiden [Rossen] Gefallen an dem selbstglänzenden Schiffe [des Opfers].

10. Zur Freude war dir die bunte Zuguss-Kelle, zur Freude der fleckenlose Löffel, mit dem du dir [den Trank] in dein eignes Trinkgefäss eingiessest.

11. Wenn auch hunderte dir, o Gott, Lob zusingen, so hat doch in rechter Weise der befreundete [sumitrás Wortspiel mit[492] dem Namen des Dichters durmitrá] dich gepriesen, Durmitra dich in rechter Weise gepriesen, dass du in der Dämonenschlacht dem Kutsasohne geholfen hast, dem Kutsasprosse geholfen hast in der Dämonenschlacht.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 492-493.
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