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[499] An Indra. Das Lied ist, wie das Versmass zeigt, aus Fragmenten zusammengestückt, welche sich auf den dem Indra gebrachten Indu beziehen. Ahīçuva in Vers 3 ist nach unserm Liede wol identisch mit dem ástā kṙçânus in 323, 3 u.s.w.


1. Dir gehört ja zu eigen dieser unsterbliche [oder ist amartia zu lesen?] Indu, wie ein Renner, der kräftige, allerquickende dir, dem Ordner [der Welt].

2. Denn dieser [Indu] ist bei uns ein weiser Künstler, ein Blitz dem darbringenden, er trägt den oben perlenden Rauschtrank, wie ein geschickter [Opferer] den wirksamen Rauschtrank.

3. Der wilde Ahīçuva, der Bull mit diesen seinen [Weibern] lauerte dem rührigen Adler auf.[499]

4. Den der schöngeflügelte, der Sohn des Adlers, aus der Ferne herbeibrachte, den hunderträdrigen [Soma], der ohne Geleise fährt. ['hyo ist Glosse, die das allerdings unverständliche vartaníḥ erklären soll; ich lese 'vartaníḥ (avartaníḥ.)]

5. Durch den schönen, von Räubern unerreichten, rothen, aus dem Somakraut erzeugten, den dir der Adler mit seiner Kralle brachte, durch den werde Rüstigkeit und Lebensdauer verlängert, durch den wurde Verwandtschaft erweckt.

6. So wird Indra durch den Indu auch bei den Göttern das grosse Wurfgeschoss hemmen; durch Kraft wird Rüstigkeit und Lebensalter verlängert, o schönwirkender, mit Kraft ist dieser Soma von uns gepresst.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 499-500.
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