IX, 88. [800.]

[256] 1. Gepresst ist dieser Soma dir, o Indra,

er rieselt hell dir, trinke du von diesem;

Von ihm, den du geschaffen und erwählt hast,

vom Somasafte dir zu tücht'gem Rausche.

2.260 Vielfassend wie ein Wagen ist geschirrt er,

der grosse, viele Güter zu gewinnen,

Nun mögen zu ihm aller Menschen Stämme

zur Glückserlangung nahn wie Bäume ragend.

3. Wie Vaju, der mit Vielgespann nach Wunsch fährt,

wie's Ritterpaar, beim Ruf zum Heile eilend,[256]

Wie Schätzespender, reich an allen Gütern,

wie Puschan bist du, Soma, Andacht weckend.

4. Dem Indra gleich, der grosse Thaten ausführt,

zerschlägst die Feinde, Soma, du und Burgen;

Die Schlangenbrut wie Pedu's Ross vertilgst du,

und jeden Bösen tödtest du, o Soma.

5. Wie Agni, welcher auf das Holz sich stürzet,

erregt er rasch in Strömen seinen Schimmer,

Wie eines Kriegers ist des grossen Toben,

die Welle hebt empor der Soma flammend.

6. Ergossen sind die Soma's durch die Wolle,

wie Himmels Eimer, die aus Wolken regnen,

Wie Ströme, die zum Meere lustig rinnen,

die Somasäfte in die Trinkgefässe.

7. O riesle feurig, wie die Schar der Maruts,

unangefochten wie das Heer des Himmels

Und wie Gewässer sei uns schnell gewogen,

wie's Opfer, tausend nährend, Schlacht gewinnend.

(8 = 91, 3.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 256-257.
Lizenz: