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[270] Die letzte Zeile in Vers 9 ist unsicher, wahrscheinlich ist die Lesart verderbt.
1. Ergiesse kraftverleihendsten
und vielbegehrten Reichthum uns,
O Indu, tausendfältigen,
der glanzreich ist und Helden zwingt.[270]
2. Gepresst, hat wie im Wagen er
mit wollnem Panzer sich umhüllt,
Entsandt zur Kufe, strömte jetzt
in Tropfen Indu eilend hin.
3. Gekeltert, lustig taumelnd rann
der Indu durch die Wolle jetzt,
Der, Milch begehrend, wie im Glanz
emporgeht bei dem Fest im Strom.
4. Denn jedem frommen Sterblichen
ertheilst du gern, o Indu, Gut,
Und tausendfachen Schatz, o Gott,
der hundertfaches Leben hegt.
5. Lass, Guter, diesem deinem Gut,
dem vielbegehrten Labetrunk,
Uns deiner Huld die nächsten sein,
o unhemmbarer Vritrafeind!
6. Den steingeschlagnen, wogenden,
den lieben, selbsterstrahlenden,
Nach dem sich Indra sehnt, und den
der Schwestern waschen zweimal fünf,
7. Ihn klären durch die Wolle sie,
den holden, lichten, goldnen Hengst,
Der rings zu allen Göttern hin
mit seinem Wonnetranke geht.
8. Denn aus Verlangen nur nach ihm
trinkt ihr den Kraft vollendenden,
Der grossen Ruhm den Fürsten schenkt,
begehrenswerth wie Himmelsglanz.
9. Bei euren Opfern ist erzeugt,
o holde Welten, Göttinnen,
Indu der Berg-entsprossne Gott,
nicht irrend, ihm erschallt Getön.
10. Dem Vritratödter Indra wirst
ergossen, Soma, du zum Trunk,
Dem Mann, der reichen Lohn verleiht,
dem Gott, der auf dem Throne sitzt.
11.271 Die alten Somatränke sind
durchs Sieb geströmt beim Morgenlicht,
Fortschnaubeud in der Morgenzeit
die unverständ'gen weit hinweg.
12. Ihn, der voranstrahlt, mögen wir,
die Fürsten und, o Freunde, ihr
Erlangen ihn, der Schatz besitzt,
und dessen Schatz man gern ergreift.