Fünfte Dekade.

[231] 1. Wenn, Indra! ausgepresst der Soma, reinigst du das sangreiche Werk, um Kraft zu spenden und Gedeihn, denn gross bist du.

2. Auf! singet laut zu ihm empor, dem[231] vielgerufnen, vielgerühmt; feiert Indra mit Lobgesang, den Kräftigen.

3. Wir preisen diesen deinen Rausch, den segnenden, kampfsiegenden, raumschaffenden, Blitzschleuderer! der Falben Lust.

4. Magst du mit Vishnu, Indra, dich der Indu's und des Somatranks, mit Trita Aptya, oder den Maruts erfreun.

5. Auf! giesse, Priester! von dem Trank der lieblicher als Honig ist; ein Held, ein immer segnender, wird hoch gelobt.

6. Auf! giesst dem Indra Indu ein, des Soma Honig trink' er aus; durch seine Macht entsendet er Reichthümer uns.

7. Wohlan! lasst uns Indra preisen, Freunde! den preiswürdgen Mann; der aller Stämme Oberherrscher ist allein.

8. Dem Indra singt ein Somalied, dem Weisen, Hoh'n ein hohes Lied, dem Heiligen, Allweisen, dem Preisliebenden.

9. Er, der allein Reichthum vertheilt dem Menschen, welcher Opfer bringt, der Herr, dem niemand widersteht, fürwahr ist Indra.

10. Gefährten, lasset beten uns zu Indra, dem Blitzschleuderer; schön will ich preisen euren Kühnen, tapfersten.

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 231-232.
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