Der Landbau als Quelle der Opfergaben.

[490] Gerodet wird und ausgestochen

Und mit den Pflügen umgebrochen.

Es jäten's tausend Paare rein,

Geh'n auf der Höh', geh'n an dem Rain.

Da ist der Herr, da ist der Sohn,

Die jüngern Söhn', all' ihre Kinder;

Kraftmänner dann, Beihelfer dann.

Da giebt es Lärmen wenn sie essen;

Sie lächeln ihre Weiber an,

Es schmiegt sich jed' an ihren Mann.

Mit ihren scharfen Pflugschar'n dann

Hebt ihr Geschäft beim Südfeld an.

All' ihr Getreide sä'n sie drein,

Und jedes Korn schließt Leben ein.

Aufsprossend bricht die Saat hervor,

Und saftgeschwellt wächst sie empor.

Ist reich die junge Saat gelaufen.

So jäten sie in dichten Haufen.

Dann geh'n die Schnitter, Reih'n bei Reih'n,

Und ernten all' die Feldfrucht ein;

Viel' tausend Tausend von den Auen,

Daraus wir Wein und Süßwein brauen,

Zu opfern Ahnherrn und Ahnfrauen,

Und all' den Bräuchen vorzuschauen.[491]

Süß quillt der Wolgeruch heraus,

Verherrlichend des Landes Haus;

Es hauchen Düfte würz'ger Arten

Erquickung für die Hochbejahrten.

Und so war dieses nicht nur dieß,

War nicht das Heutige nur heute,

So war es schon von Alters her.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 490-492.
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