An die oben, S. 250, erwähnten Denkmäler des Nârâyaṇa-Kultus schliesst sich zunächst die vorliegende, kleine, κατ᾽ ἀντίφρασιν »die grosse« benannte Upanishad, welche, wie es scheint, den Zweck verfolgt, den Nârâyaṇa als das höhere Wesen sowohl gegenüber den Prinzipien der Sâ khyalehre als auch gegenüber den Göttern Çiva und Brahmán zu erweisen. Nach Kap. 1 lässt Nârâyaṇa aus sich hervorgehen »den fünfundzwanzigfachen Purusha«, d.h. die fünfundzwanzig Prinzipien der Sâ khya's, mit Ersetzung der Prakṛiti durch Tejas (das nachher, Kap. 3, aus den Urwassern sich bildet, somit ihnen verwandt ist) und des Purusha durch den Âtman. Die Form der Erzählung ist den Brâhmaṇamythen über die Weltschöpfung nachgebildet und erinnert namentlich an Taitt. Br. 2,2,9, Pañc. Br. 6,1 und Çatap. Br. 6,1,1 (Gesch. d. Phil. I, S. 202. 183. 199). Kap. 2 schildert, wie aus Nârâyaṇa der çûlapâṇḥih purushaḥ (d.h. Çiva) entspringt, dessen Glieder aus den heiligen Rufen, den Liedern und Metren des Veda bestehen (vgl. mantramûrti als Beiwort des Çiva). Endlich entsteht, nach Kap. 3, durch die Meditation des Nârâyaṇa der Gott Brahmán, und durch dessen Meditation wiederum der Veda nebst Metren und heiligen Rufen. Zur Form ist hier namentlich Taitt. Âr. 1,23 (Gesch. d. Phil. I, S. 197) zu vergleichen. Die weiter folgenden Verse sind sämtlich aus Mahânâr. 11 (oben S. 250 fg). zusammengestoppelt, und die Abweichungen sind keine glücklichen (wie çîkarâdibhis statt çirâbhis). Zum Schluss folgt Kap. 4 eine Reihe von Verheissungen, welche fast wörtlich mit Atharvaçi ras 7 übereinstimmen und vermutlich, mit den nötigen Änderungen, von dort herübergenommen sind.