4.

[690] Hierüber sind die Verse:


1. Topf, Trinkschale und Feldflasche,

Die Dreistütze7, das Schuhepaar,

Geflickter Mantel, Schutz gebend

Bei Frost und Glut, das Lendentuch,


2. Badehose und Tuchseihe,

Dreifacher Stab und Überwurf,

Was hinausliegt über dieses,

Das alles meide der Asket.


3. Auf Sandbänken im Fluss schlafend

Oder in Tempeln vor der Tür,

Nicht übermässig anspannend

Weder in Lust noch Schmerz den Leib,


4. Baden, Nachsinnen und Reinheit

Durch heil'ge Wasser streb' er an,

Nicht sich freuend, wenn man ihn lobt,

Nicht fluchend denen, die ihn schmähn.


5. Nur Bettelbrot und Spaltfrüchte,

Trink- und Badezeug sind erlaubt

Diese Lebensart einhaltend

Tötet er ab die Sinnlichkeit.


Der Wissenschaft [d.h. des Vedawortes, des Brahman] Zusammenhalt ist im Manas, durch das Manas entsteht der[690] Äther, aus dem Äther der Wind, aus dem Winde das Licht, aus dem Lichte die Wasser, aus den Wassern die Erde; [wer] aus der Erde in dieser Weise [die Entstehung] der Geschöpfe [erkennt], gehet ein zu Brahman, gehet ein zu dem Nichtalternden, Unsterblichen, Unzerstörbaren, Unvergänglichen, wenn er in hingebendem Studium desselben den Aushauch und Einhauch zügelt.

Darüber sind die Verse:


1. Zwischen Apâna und Hoden

Die Hände birgt gefaltet er,

Die Zunge durch's Gebiss pressend;

Gerstenkorngross vortrete sie.


2. Die Augen bohnengross offen,

Den Blick auf Ohr und Augenbrau'n

Hinlenkend, nicht geruchriechend,

Tonhörend, fühlend mit der Haut.8


3. Dann folgt die Seligkeitsstätte,

Jenes Brahman, das höchste Ziel;

Für früherer Geburt Liebe

Schenkt dem Frommen der Âtman sie.


4. Durch diese Mittel feststellend

Das Herz in der Kasteiung Zwang,

Verlässt der Hauch den Leib aufwärts,

Durch's Haupt dringend zum Ew'gen hin.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 690-691.
Lizenz: