4.

[31] Die neue Lehre weiss sich dadurch zu empfehlen, dass sie auch zu den so vielfach beliebten Liebeszaubern die Mittel an die Hand gibt.


Nunmehr daher die von den Göttern [Rede, Odem, Auge, Ohr, Manas, Erkenntnis] erregte Liebessehnsucht (daivaḥ smaraḥ).

Wenn man einem Mann oder einer Frau, oder Männern oder Frauen lieb zu werden wünscht, so soll man den erwähnten [Göttern] an einem der [erwähnten] Zeitpunkte in der erwähnten Art und Weise dieselben Butterspenden opfern und dabei sprechen: »Deine Rede opfere ich in mir, du da Svâhâ; deinen Prâṇa opfere ich in mir, du da Svâhâ; dein Auge opfere ich in mir, du da Svâhâ; dein Ohr opfere ich in mir, du da Svâhâ; dein Manas opfere ich in mir, du da Svâhâ; deine Erkenntnis opfere ich in mir, du da Svâhâ.« – Sodann soll er den Geruch des Rauches einziehen, mit Buttersalbung seine Glieder bestreichen und schweigend zu den Betreffenden hingehen und versuchen, sie zu berühren, oder auch er mag von der Windseite stehen und so mit ihnen reden; sicherlich wird er ihnen lieb werden, sicherlich werden sie an ihn mit Sehnsucht denken.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 31.
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