Zwölfter Khaṇḍa.

[181] 1. »Der Weltraum (Äther, âkâça), fürwahr, ist grösser als die Glut; denn im Weltraume sind beide, die Sonne und der Mond, sind Blitz, Gestirne und Feuer; vermöge des Weltraums ruft man, hört man, antwortet man; im Weltraume freut man sich, und freut man sich nicht; man wird geboren im Weltraume, man wird geboren für den Weltraum; den Weltraum mögest du verehren!

2. Wer den Weltraum als das Brahman verehrt, der erlangt weltraumreiche, lichtraumreiche Welten, unbeengte, zum weiten Ausschreiten, und soweit sich der Weltraum erstreckt, so weit wird ihm ein Umherschweifen nach Belieben zuteil, darum dass er den Weltraum als das Brahman verehrt.«

– »Gibt es, o Ehrwürdiger, ein Grösseres als den Weltraum?«

»Wohl gibt es ein Grösseres als den Weltraum.«

– »Das wollest du, o Herr, mir sagen!«

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 181.
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