[636] 64. ›guṇa-sādhāraṇya-ēruteē ca‹
›auch weil die Schrift eine Qualität-Gemeinsamkeit lehrt.‹

[636] ›Auch lehrt die Schrift, dass der eine Qualität des Wissens bildende und dem Wissen als Grundlage dienende Laut Om allen drei Veden gemeinsam ist: »in ihm bewegt sich diese dreifache Wissenschaft: mit Om ruft [der Adhvaryu] auf, mit Om recitiert [der Hotar], mit Om stimmt [der Udgātar] den Udgītha an« (Chānd. 1, 1, 9); hierin liegt abermals ein Indicium dafür, dass wegen Gemeinschaftlichkeit der Grundlage auch Gemeinschaftlichkeit des darauf Gegründeten stattfinden muss.‹

Andere Erklärung: ›»auch weil die Schrift eine Qualität-Gemeinsamkeit lehrt«; d.h.: wenn jene Qualitäten der Werke, der Udgītha u.s.w., nicht alle bei allen Opferunternehmungen gemeinsam wären, so würde ein Zusammenbestehen der auf sie sich stützenden Vorstellungen allerdings nicht stattfinden. Nun sind aber der Udgītha u.s.w., zufolge des alle Werkteile zusammenfassenden Schriftwortes von dem Opferunternehmen, alle bei jedem Opferunternehmen gemeinsam, und aus diesem Zusammenbestehen der Grundlagen folgt auch ein Zusammenbestehen der Vorstellungen.‹

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 636-637.
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