[568] 15. ātman-ēabdāc ca
auch wegen des Wortes Ātman.

Auch deswegen hat jene Aufzählung der Reihenfolge der Sinne u.s.w. nur den Zweck, auf den Geist hinzuführen, weil von der Schrift in den Worten (Kāṭh. 3, 12):


»In allen Wesen weilt verborgen er

Als Ātman und tritt nicht ans Licht hervor.

Zu schau'n ist er durch äusserstes Verständnis,

Durch feinstes Solchen, die das Feine schau'n«, –


der in Rede stehende Geist als der »Ātman« bezeichnet wird; woraus folgt, dass alle die übrigen für das, was nicht Ātman ist, erklärt werden sollen. Darum lehrt auch nur von ihm die Schrift, dass er schwer erkennbar und nur durch sehr sorgsames Denken erreichbar sei, und verordnet als Mittel ihn zu erkennen die Meditation in den Worten: »es hemme Rede samt Verstand der[568] Weise« (Kāṭh. 3, 13.) Übrigens haben wir dies bereits besprochen an der Stelle: »auch das Gefolgerte sei nach Einigen« (Sūtram 1, 4, 1.) In dieser Weise ist aus der Schrift (Kāṭh. 3, 13) eine Überlegenheit über die mannigfaltigen [andern] Behälter (lies: aneka-prakārāēayātiēayaḥ) nur für den Geist |, nicht für die übrigen zu entnehmen. Und auch wenn es heisst: »der hat des Weges letztes Ende, des Vishṇu höchsten Schritt erreicht« (Kāṭh. 3, 9), so erhebt sich die Frage, was wohl »des Weges letztes Ende, des Vishṇu höchster Schritt« sein könne? Und um auf diese Frage zu antworten, unterzieht sich die Schrift der Bemühung, die Sinne u.s.w. durchzugehen und dadurch die Belehrung über den »höchsten Schritt« mitzuteilen.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 568-569.
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