[536] 23. tad avyaktam, āha hi
dasselbe ist das Unoffenbare, denn sie sagt es.

Das höchste Brahman, welches von der Weltausbreitung, die negiert wurde, verschieden ist, warum wird dieses Brahman, wenn es wirklich ist, nicht erkannt? Darauf dient zur Antwort: »dasselbe ist das Unoffenbare«, d.h. es ist nicht durch die Sinneswahrnehmung erkennbar, weil es bei aller Wahrnehmung der Zuschauer [das wahrnehmende Subjekt] ist. Denn so sagt es die Schrift (Muṇḍ. 3, 1, 8):


»Nicht durch das Auge ist es zu erfassen,

Nicht durch die Rede und die andern Götter;

Noch durch die Busse oder durch die Werke«; –[536]


und: »er aber, der Ātman, ist nicht so und ist nicht so, er ist ungreifbar, denn er wird nicht gegriffen« (Bṛih. 3, 9, 26); – »es ist jenes Unsichtbare, Ungreifbare« (Muṇḍ. 1, 1, 6); – »denn wenn einer in diesem Unsichtbaren, Unkörperlichen, Unaussprechlichen, Unergründlichen« u.s.w. (Taitt. 2, 7.) Und auch die Smṛiti sagt z.B. (Bhag. G. 2, 25):


»Unoffenbar und unausdenkbar,

Unwandelbar wird er genannt.«

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 536-537.
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